Der Bildstock steht auf einem Granitsockel aus Plöckinger Granit mit drei auf Blech gemalten Bildern in der Nische. Die drei Bilder stellen den hl. Leonhard, die Hl. Dreifaltigkeit (sic!) und den hl. Florian dar. Auf dem Sockel befindet sich die Inschrift „J. Maria P. 1886“.
Das Marterl wurde vom Ehepaar Jakob und Maria Pichler, Hausbesitzer in Ruprechting Nr. 20 errichtet, welches später der Erweiterung der Lehmgrube Pichler weichen musste. Sie wollten damit um Kindersegen bitten. Da das Haus ein wenig abseits vom Wege stand, wurde es auf Ersuchen der Stifter auf dem Grundstück des Hauses Schlagnitweit errichtet. Die mit der Zeit verrosteten Bilder wurden inzwischen durch neue ersetzt, die der hiesige Sattler- und Tapezierermeister Karl Voggeneder, der selbst ein hierorts bekannter Bildermaler war, anfertigte. Es ist überliefert, dass nach dem Wunsch der Stifter bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen dem Fronleichnamstag und dem folgenden Donnerstag täglich beim Marterl gebetet wurde. Es war dies eine so genannte „Novene" oder neuntägige Andacht für ein besonderes Anliegen der Gläubigen. Später wurden an dieser Stelle Maiandachten abgehalten.
Anm. d. Red.: Es handelt sich bei der aktuellen Darstellung an der Rückwand um eine Mariendarstellung: Die Krönung Mariens.