Bildstock beim Haus Schlagnitweit

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Breitpfeiler
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4082 Aschach an der Donau (Eferding)
Adressbeschreibung:
Bildstock beim Haus Schlagnitweit, Ruprechting Nr. 18
Adresse (Ortschaft):
Ruprechting 18
Breiten-, Längengrad:
48.3712021, 14.0204664 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
200 cm

b) Gesamtbreite:
60 cm

c) Gesamttiefe:
50 cm
AKfKDF Bemassung Breitpfeiler Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Marienmonogramm
Zwischen den Initialen herausgemeißelt

Jahreszahl
1886

Initialen
J. P.

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Initialen die jeweils am Rand des Marienmonogrammes herausgemeißelt sind weisen auf den Errichter Jakob Pichler hin. Die Jahreszahl auf das Errichtungsjahr.


Inschrift
Inschriftentyp

Christusmonogramm (IHS)
Im schmalen Giebelfeld über der Nische herausgemeißelt.


Inschrift
Inschriftentyp

Signatur
K. Voggeneder

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Am rechten untern Rand der Marienkrönung hat der Aschacher Maler Karl Voggenender signiert. Er war Sattler- und Tapezierermeister in Aschach an der Donau und vor Ort ein bekannter Bildermaler.

Besondere Funktion
Ort für Maiandacht
Nach dem Ende der Abhaltung der„Novene“ oder neuntägigen Andacht, wurden an dieser Stelle Maiandachten abgehalten.
Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall
Blechbild

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Leonhard
an der linken Nischenwand

Mariendarstellung - Marienkrönung
an der Rückwand

Heiligendarstellung - Hl. Florian
an der rechten Nischenwand


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit Kleeblattenden)
Das Metallkreuz sitzt auf einem Knauf.

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
In Kreuzungszentrum befindet sich eine Rosette dahinter ein Kreuznimbus.

Künstler

Voggeneder, Karl (17.11.1912 - 17.12.1998)

Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine

Stein-Technik

behauen
Nach einem vorspringenden, abgerundeten Auftritts - oder Kniesockel schließt ein niedriger ebenfalls nach vorne verlängerter Sockel an, der den Mittelteil mit der Inschrift, die in einer gemeißelten Kartusche steht, trägt. Auf einem weiteren Sockel mit vorkragender Platte sitzt der Nischenteil, mit angedeutenden Pilastern mit Kämpfern. Die Rundbogennische verschließt ein aufwändig gearbeitetes Schmiedeeisentürchen. Aufsatz und Satteldach, das mittels einer Hohlkehle anschließt, ist in einem gehauen.

Errichtung
1886

Votationsgrund
persönliche Gründe

Das Ehepaar Jakob und Maria Pichler erbat mit der Errichtung des Bildstocks Kindersegen.

Der Bildstock steht auf einem Granitsockel aus Plöckinger Granit mit drei auf Blech gemalten Bildern in der Nische. Die drei Bilder stellen den hl. Leonhard, die Hl. Dreifaltigkeit (sic!) und den hl. Florian dar. Auf dem Sockel befindet sich die Inschrift „J. Maria P. 1886“.
Das Marterl wurde vom Ehepaar Jakob und Maria Pichler, Hausbesitzer in Ruprechting Nr. 20 errichtet, welches später der Erweiterung der Lehmgrube Pichler weichen musste. Sie wollten damit um Kindersegen bitten. Da das Haus ein wenig abseits vom Wege stand, wurde es auf Ersuchen der Stifter auf dem Grundstück des Hauses Schlagnitweit errichtet. Die mit der Zeit verrosteten Bilder wurden inzwischen durch neue ersetzt, die der hiesige Sattler- und Tapezierermeister Karl Voggeneder, der selbst ein hierorts bekannter Bildermaler war, anfertigte. Es ist überliefert, dass nach dem Wunsch der Stifter bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen dem Fronleichnamstag und dem folgenden Donnerstag täglich beim Marterl gebetet wurde. Es war dies eine so genannte „Novene" oder neuntägige Andacht für ein besonderes Anliegen der Gläubigen. Später wurden an dieser Stelle Maiandachten abgehalten.

Anm. d. Red.: Es handelt sich bei der aktuellen Darstellung an der Rückwand um eine Mariendarstellung: Die Krönung Mariens.

 

Literaturquelle
2008
Kleindenkmäler in Aschach an der Donau,
Dr. Adolf Golker, Seite 21
Datenbankerfassung
2023-09
Lebenswertes Aschach
Letzte Überarbeitung
2024-10
Kreuzwieser Elisabeth
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich