Schifferkreuz "Halbe Meile"

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Kreuzfelsen
Kreuzform:
Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
Kreuzdarstellung:
Kruzifix mit Assistenzfiguren
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4082 Aschach an der Donau (Eferding)
Adressbeschreibung:
am Felsen oberhalb des Kraftwerkes auf der rechten Donauseite
Breiten-, Längengrad:
48.397585634913, 14.009864330292 (Navigation starten)
Inschrift
Inschriftentyp

Christusmonogramm (INRI)

Jahreszahl
1802

Jahreszahl
1906

Einfache Inschrift
Arbeiterschaft der Strombauleitung Schifferzunft Aschach 1926

Einfache Inschrift
J.G.F. 1802 O.Ö.W.V 1926 REN. ASCHACH 2011 1965

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften

Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Kruzifix mit Assistenzfiguren
Maria und Johannes


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz

Sakrale Ikonographie

Engel


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kruzifix mit Assistenzfiguren

Holz
Holz-Technik

geschnitzt/gekerbt


Metall
Metall-Art

Eisen/Stahl
Blech

Metall-Technik

bemalt

Errichtung
1802

Votationsgrund
Dank

Als 1802 der Schiffmeister von Peunt zu Neuhaus Georg Fischer der Ältere vor einem heftigen Unwetter unter dem Felsen an der halben Meile Schutz suchte, spaltete ein Blitzschlag den Felsen und – der Mär entsprechend – die Wappensteine, die in die Donau stürzten. Als Dank für die wundersame Errettung stiftete er ein Holzkreuz, welches aus dem 1784 aufgelösten Kloster Pupping stammt und das er auf dem Felsen aufstellte.

Das Mal besteht aus einer überdachten Kreuzigungsgruppe mit Christus am Kreuz, sowie Johannes, Maria und zwei Engeln über der Gruppe. Die Gruppe wird in der Art eines Flügelaltares umrahmt. Auf den beiden „Altarblättern“ finden sich die Initialen des Schiffmeisters mit der Jahreszahl 1802. Auch die Erinnerung an den 1906 dort erschlagenen Karl Bindeus wird auf einer beschrifteten Blechtafel festgehalten. Gewidmet wurden die Tafeln von der „Arbeiterschaft der Strombauleitung“ bzw. von der „Schifferzunft Aschach 1926“, die in diesem Jahr das 180. Bestandsjubiläum feierte. Aus diesem Anlass fand damals zu Ehren von sechs alten Schiffern, die fünfzig Jahre lang als Schiffmeister bzw. Nauführer die Donau auf Holzschiffen befuhren, ein großes Schifferfest statt. In einer Presseveröffentlichung wird dazu bemerkt, dass durch die Konkurrenz der Dampffrachtschiffe Holzruderschiffe als Transportmittel bald der Vergangenheit angehören, und mit ihnen auch der Beruf des Schiffmeisters und Nauführers verschwinden wird. Im Jahre 1965 wurde das Schifferkreuz durch die österreichischen Donaukraftwerke renoviert.

Die Bezeichnung „Halbe Meile“ wird auf verschiedene Entfernungsangaben zurückgeführt. So ist das Kreuz von der Kirche in Aschach eine halbe österreichische Meile entfernt und es liegt in der Mitte der Schaunberger Mautstellen Neuhaus und Aschach, die ebenfalls eine Meile auseinander liegen. Die Stelle wird aber auch als „Heiliges Mal“ überliefert, um das sich sagenhafte Geschichten ranken. Über eine davon berichtet Franz Hiermann. Er schreibt, dass hier, unweit vom Galgen des alten Schaunbergischen Hochgerichts, die Schiffer noch ein Stoßgebet sprachen, um ohne Unbill an der Stelle vorbei zu kommen, wo Gespenster und Unholde hausten. Eine andere Darstellung weist darauf hin, dass da, wo der Prambach in die Donau mündet, die Besitzungen der Herrschaften Stauff und Eferding zusammentrafen. „Alda auf der Gstetten“, wie berichtet wird, „ein Markstein steht, daran das Lichtensteinische und Starhembergische Wappen gehauen“ als ein anderes heiliges Mal, ein Grenzmal, heilig und unantastbar. Tatsächlich handelt es sich um eine damals für die Schifffahrt gefährliche Stelle, die manchen Schiffmann und Floßführer zu einem kurzen Gebet anhielt.

Literaturquelle
2008
Kleindenkmäler in Aschach an der Donau,
Dr. Adolf Golker, Seite 24-25
Datenbankerfassung
2023-10
Lebenswertes Aschach
Letzte Überarbeitung
2024-10
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich