Haus Kurzwernhartplatz 5 - Christophorus-Bild - Hochwasserbild - Wirtshausschild

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Denkmaltragendes Objekt
Zustand:
Gut
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Ort (Bezirk):
4082 Aschach an der Donau (Eferding)
Adressbeschreibung:
an der Fassade bzw. im Vorhaus des Gebäudes
Adresse (Ortschaft):
Kurzwernhartplatz 5
Breiten-, Längengrad:
48.367825664353, 14.02579665184 (Navigation starten)
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
ICH WILL DIE WELT AUF MEINE SCHULTERN NEHMEN UND SIE MIT LOBGESANG ZUR SONNE TRAGEN

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Inschrift unterhalb des Heiligenbildes ist in Form eines geschwungenen Schriftbandes dargestellt.


Inschrift
Inschriftentyp

Signatur
wtg

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Signatur des Malers Wilhelm Träger


Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
MCMLXXVII

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
1977 weist auf das Entstehungsjahr des Kunstwerks hin.


Hauszeichen

Gewerbeschild
Wirtshausschild "Gasthaus zur Sonne": in Messingblech "getriebene" Sonne mit stilisiertem Gesicht


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Der oben angebrachte Strich N:I zeigt die Wasserhöhe vom 27. Juni 1786 und der unten angebrachte Strich N:2 die Wasserhöhe desselben Jahres von 29. August an. I=KM=ZM=IG=PEM

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Inschrift verweist auf die Hochwassermarkierungen im Bild.

Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Direkt auf die Fassade aufgebrachtes Wandbild

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Christophorus
Der Heilige Christophorus in der Darstellung als Christusträger auf der "Landshager Seite" vor der Kulisse des Marktes Aschach Kirche und Häuserzeile an der Donau.


Profanes Bild
Material für Bilder

Holz
In die Wand eingelassenes Bild mit Ereignisdarstellung des Doppelhochwassers in Aschach an der Donau vom 27. Juni und 29. August 1786. [Die korrekte Angabe des Materials ist nicht gesichert.]

Künstler

Träger, Wilhelm, Prof. (27.5.1907 - 10.7.1980)
Urheber des Christophorus-Bildes

Errichtung
1977

Errichtungsgrund
Anlass mit aktuellem Bezug

Das Bild enstand 1977 wohl im Zuge einer Fassadenrenovierung. Die wesentlich ältere Geschichte des Gasthauses und des Hochwassers, das bildlich dargestellt wurde, ist in der Beschreibung ausführlich erläutert.

Die Geschichte dieses Gasthofes, eines der Traditionshäuser der Aschacher Gastronomie und Absteige der betuchteren Gäste, ist auch der Hintergrund der Lebensgeschichte eines seiner bekanntesten Besitzer, deren Höhen und Tiefen für das Schicksal vieler zu Reichtum gekommener Familien stehen. Es war der Gastwirt Joseph Kneidinger, der im Jahre 1759 das zur Versteigerung anstehende Wirtshaus erwarb und die Gunst der Zeit wirtschaftlicher Blüte des Marktes nutzte. Kneidinger war zwischen 1774 und 1785 angesehener Marktrichter, vor allem in der schwierigen Zeit, die mit der Verlegung der Maut nach Engelhartszell im Jahr 1775 anbrach. Die finstere Seite seines Lebens hatte nun begonnen. 1777 brach in seinem Haus Feuer aus, bei dem zwei seiner jugendlichen Söhne verbrannten. Der Joseph Kneidinger verarmte schließlich so, dass er für die k.k. Teppichfabrik Linz die Wollgespinste besorgen musste, um seine zwölfköpfige Familie ernähren zu können. (Golker, S. 59)

Drei Kleindenkmale befinden sich an dem Objekt - Haus Kurzwernhartplatz Nr. 5:

CHRISTOPHORUS-BILD über dem Eingang zum Gasthof „Zur Sonne“, Kurzwernhartplatz Nr. 5: Das Bild wurde anstelle eines verwitterten Heiligenbildes im Jahre 1977 vom akademischen Maler Prof. Wilhelm Träger anfertigt.

HOCHWASSERBILD IM VORHAUS
Neben den großen Feuersbrünsten, vor allem der des Jahres 1804, bei welcher 36 Häuser des Oberen Marktes ein Raub der Flammen wurden, waren die Hochwässer der Donau immer wiederkehrende Elementarereignisse, die das Leben im Markt prägten. Wenn man auch damit zu leben gelernt hatte, so sind doch verschiedene Hochwässer in der Erinnerung von Generationen noch immer präsent. Auf die größten wird durch die an den Häusern angebrachten Marken hingewiesen. Ein gemaltes Bild im Vorhaus des Gasthofes „Zur Sonne“, Kurzwernhartplatz Nr. 5, berichtet vom Doppelhochwasser des 27. Juni und 29. August 1786. Die wie in einem großen See stehenden Fassaden der Markthäuser vermitteln einen gespenstischen Eindruck. Die Bildunterschrift verweist auf die Hochwassermarkierungen: "Der oben angebrachte Strich N:I zeigt die Wasserhöhe von 27. Juni 1786 und der unten angebrachte Strich N:2 die Wasserhöhe desselben Jahres von 29. August an. I=KM=ZM=IG=PEM" (Golker, S. 46)

WIRTSHAUSSCHILD "Sonne" an der Hausfassade (Golker, S. 70)

Literaturquelle
2008
Kleindenkmäler in Aschach an der Donau,
Dr. Adolf Golker, Seite 46, 59, 70
Datenbankerfassung
2023-10
Lebenswertes Aschach
Letzte Überarbeitung
2024-09
Kreuzwieser Elisabeth
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich