In der Trauer um ein Kind, das vor, während oder nach der Geburt verstorben ist, suchen und brauchen Menschen einen Ort wo sie hingehen können. Es soll ein Platz sein, an welchem den schmerzhaften Erfahrungen und Gefühlen Ausdruck gegeben werden kann. So einen Ort hat die Pfarre Dietach für Menschen am Friedhof in Dietach ermöglicht. Denn Trauer braucht eine Heimat. Der Fachausschuss „Eine Welt und Umwelt“ der Pfarre hat sich gemeinsam mit der Künstlerin und Kunstphilosophin Dr. Isabella Scharf-Minichmair aus Waldneukirchen mit diesem Thema befasst. Die Künstlerin hat die Gedanken in einer zwei Quadratmeter großen Glasstele verwirklicht und erklärt: „Das Gehalten-sein in der Mitte der Gemeinschaft wird durch ein Samenkorn und eine schützende Hand symbolisiert, die behutsam den Samen in die Erde legt. Aus dem unteren Teil der Glasstele wächst der zarte Keimling des Miteinanders zu einer starken Pflanze des Vertrauens in Gott aus unserer eigenen Mitte. Diese Kraft der Mitte wird in strahlenden Farben und lichtem Glas in diesem Denkmal zum Ausdruck gebracht. Es soll Kraft schenken und Zuversicht.“
Auf Initiative des Fachausschuss „Eine Welt und Umwelt“ der Pfarre Dietach und mit der Künstlerin Dr. Isabella Scharf-Minichmair wurde das Thema umgesetzt. Das Fundament wurde von Alois Gumpelmair und mit Unterstützung der Gemeinde Dietach hergestellt. Die Glasstele wurde von der Glaswerkstatt Stift Schlierbach gefertigt und aufgestellt. Die künstlerische Gestaltung kam von Dr. Isabella Scharf-Minichmair aus Waldneukirchen. Die Nirostatafel mit Beschriftung, welche Infos über die Stele gibt, wurde von Wolfgang Klampfl und der Fa. Nähr aus Bad Hofgastein hergestellt und gespendet. Die Finanzierung erfolgte über Spenden durch die Gemeinde, Firmen, der Pfarre und privaten Spendern. Am 8. Dezember 2020 wurde vom Fachausschuss „Eine Welt und Umwelt“ und Pastoralassistentin Anita Aigner die Gedenkstelle am Friedhof in Dietach gesegnet und seiner Bestimmung übergeben.