Das wundertätige Donaukreuz in der Pfarrkirche Aschach an der Donau:
Das Kreuz krönt, umgeben von barocken Engelsköpfen, heute den Hochaltar. Seine seltsame Geschichte wurde „zum ewigen Gedächtnis“ am 4. Juni 1701 vom damaligen Marktschreiber Johann Sebaldus aufgezeichnet.
Hierin heißt es, dass im Dezember 1693, als infolge Eisganges großes Hochwasser herrschte, die beiden Schiffleute Adam Neundlinger und Johann Kramel ein Kreuz aus den Fluten fischten, von dem man später erfuhr, dass es in Deggendorf in Bayern gestanden sein soll. Ur-sprünglich zum Verbrennen bestimmt, wurde das Kreuz, auf dem zu ihrer Überraschung das Bild Christi gemalt war, am oberen Markt beim damaligen Ziegelstadel – nahe dem heutigen Kraftwerk – auf einer Wiese zwischen dem so genannten Galgenholz und dem Schiffweg aufgestellt. In den nächsten Jahren wechselte es mehrmals seinen Standort und landete schließlich am Waldesrand bei Kellnering. Dort fiel es beim Baumfällen in einen brennenden Holzhaufen, und wurde, arg zugerichtet, an eine Weide gebunden, wo es bis zum Jahre 1700 verblieb. In der Fastenzeit träumte nun der Fasszieher Stephan Mitterbauer, der selbst bereits vierzehn Jahre an einem Leibschaden und dessen Frau an argen Kopfschmerzen litt, er hätte das Kreuz renovieren lassen. Von seiner Frau überredet, ließ er es vom Maler Franz Umfahrer tatsächlich neu herrichten und beide wur-den von ihren Leiden geheilt.
Das Wunder ihrer Gesundung führte dazu, dass immer mehr Leute zu dem am ursprünglichen Ort wieder aufgestellten Kreuz kamen, um dort ihre Andacht zu verrichten, Bitten und Opfer darzubringen. Einige Bürger nahmen sich vor, das Kreuz an eine würdigere und ehrliche Stelle zu bringen, – es stand schließlich auf unehrlichem Grund, Galgengrund. Besonders tat sich Gottfried Schwarzeigl, Ratsbürger des Marktes hervor, der einen Platz für das Kreuz zur Ehre Gottes auf seiner Wiese schenkte. Eine Hütte aus Laden wurde über dem Kreuze errichtet. Der Zustrom nahm zu, viele Besucher fanden Erhörung. Daraufhin wollten Richter und Rat von Aschach anstatt der Hütte eine Kapelle bauen. Der Fürstbischof von Passau, Kardinal Johann Philipp Graf von Lamberg, bestimmte jedoch, dass das Kreuz in die Johannes-Kapelle, die jetzige Pfarrkirche, gebracht werden solle. Am 4. Juni 1701 trug es der Pfarradministrator von Hartkirchen, Johann Albert Josef Freiherr von Oedt, Domherr von Olmütz und Passau, sowie Kommendarabt von St. Demetrius in Südungarn, von der Hütte, in der es dreizehn Monate gestanden, in die Kirche, wo es über dem Hochaltare befestigt wurde und sich jetzt noch befindet.