Gedenkbrunnen am Gräberfeld

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Zierbrunnen
Zustand:
Gut
Ort (Bezirk):
4830 Hallstatt (Gmunden)
Adresse (Ortschaft):
(Salzberg)
Breiten-, Längengrad:
47.560879033714, 13.64107131958 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
300 cm

b) Gesamtbreite:
950 cm

c) Gesamttiefe:
350 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
VNTER DEN WIESEN DIESES HOCHTALS BEFAND SICH DAS WELTBERṼHMTE GRÄBERFELD DER HALLSTATT UND FRṼHEN LATENE-ZEIT CV – CCL V. CHR.

Jahreszahl
CV – CCL V. CHR.


Inschrift
Inschriftentyp

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Der Text ist mit erhabenen Großbuchstaben aus der Kapitalis in eine trapezförmige Bronzetafel gegossen. Die angeführte Jahreszahl aus römischen Ziffern lautet 105 -250 vor Christus

Brunnenfunktion
Zustand - Aktiv (wasserführend)
Frisches Trinkwasser aus einer Wasserleitung
Profane Figur
Material für Figuren

Metall
Bronzeguss

Profane Ikonographie

Person
Das archaisch anmutende, maskenhafte Gesicht erinnert an die Bronzemaske aus dem Fund von Kleinklein, der im Universalmuseum Joanneum in Graz aufbewahrt wird. Der originale Wasserspeier von 1958 wurde 1982 gestohlen und durch eine Nachbildung von Prof. Georg Zauner ersetzt.

Künstler

Holzmeister, Clemens, Prof. Dr. (27.3.1886 - 12.6.1983)
Der Entwurf dieser Gedenkstätte für das prähistorische Gräberfeld stammt von Clemens Holzmeister, dem wohl bedeutendsten österreichischen Architekten des 20. Jahrhunderts. Holzmeister zeichnete sich international mit dem städtebaulichen Konzept und wichtigen Regierungsgebäuden, wie dem Parlament für Ankara aus, war aber auch in den 1950er und 1960er Jahren Ortsplaner von Hallstatt.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Bruchstein
Das grobe, blockhafte Bruchsteinmauerwerk ist typisch für die Formensprache von Clemens Holzmeister und erinnert an das ebenfalls von ihm geschaffene Gedenkzeichen beim Fuscher Törl an der Großglockner Hochalpenstraße.

Mauerwerk-Technik

unverputzt

Errichtung
1956

Errichtungsgrund
Anlass mit zurückliegendem/historischem Bezug

Die Sensibilisierung der in den 1950er Jahren stark steigenden Touristenströme über diese bedeutende Begräbnisstätte dürfte die Intention für die Errichtung des Gedenkbrunnens gewesen sein.

Der bronzene Wasserauslauf bildet den zentralen Bereich der Gedenkstätte und erinnert in Gestaltung und Materialität an das umliegende hallstattzeitliche Gräberfeld. Die Gesamtanlage ist über einem rechteckigen Grundriss mit groben Bruchsteinen an der südlichen Flanke des Hallstätter Salzberghochtals aufgemauert. Die Symmetrie der Anlage ist über die kurze Querachse des Grundrisses angelegt. Die Wegführung beginnt im Norden über diese Symmetrieachse mit drei Stufen und führt durch eine breite Öffnung in einen Hof. Die seitliche Begrenzung erfolgt durch zwei lediglich etwa 80cm hohen Mauern, welche jeweils eine Bank mit hölzerner Sitzfläche einklammern. In das Tympanonfeld der Südwand, dessen Traufkanten von den Flankenmauern weg unter 30° ansteigen, ist zentral unter einem mächtigen Schlussstein eine Nische eingetieft, in welcher die trapezförmige, bronzene Inschriftentafel samt kopfförmigen Wasserspeier montiert sind. Der Wasserstrahl fällt in ein niedriges, bogenförmig eingefasstes Becken in Form eines Pescariums am Boden im Zentrum der Gedenkstätte.

 

Literaturquelle
1994
Hallstatt Chronik,
Hans Jörgen, Urstöger, Seite 469
alternative Quelle
Podcast https://www.idam.at/baukulturelles-erbe-salzkammergut/hallstatt/gedenkbrunnen-am-gr%C3%A4berfeld/, Friedrich Idam
Datenbankerfassung
2023-12
Idam Friedrich
Letzte Überarbeitung
2024-10
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