Barbara - Sigmar - Kapelle, Minoriten, Wels

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Chorkapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4600 Wels (Wels)
Adresse (Ortschaft):
Minoritenplatz
Breiten-, Längengrad:
48.156022113457, 14.024605751038 (Navigation starten)
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
UM EURE BIRKEN WACHT EIN FRIEDE DEN DIE STERNE HINGEBAUT UND IN ERSTEN DÄMMERSTUNDEN WENN DAS GRAS AM HÜGEL TAUT BETEN UNSICHTBARE HÄNDE ÜBER EURE KREUZE HIN SEGNEND STREIFT DER WIND DIE GRÄSER WOLKENLOS DER HIMMEL BLAUT UND UM EURE HOHEN BIRKEN HABEN TAUSEND GOLDNE STRAHLEN EINEN STILLEN DOM GEBAUT.

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Inschrift befindet sich gemalt in einem Bogen unterhalb des Netzrippengewölbes.

Kapellenausstattung

Altar
Nur angedeutet als aufgestelltes Rechteck auf einem niedrigen Podest.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
7-armiger Leuchter aus Messing am Boden im Altarraum 2 hohe Standkerzenleuchter neben dem Altarbogen.


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Engel
4 große Engel an den Wänden befestigt.

Material für Figuren

Holz
gefasst


Fenster
Fensterform

Eselsrücken / Tudorbogen (Spitzbogen)
Spitzbogen

Fensterfunktion

Belichtung
3 Fenster mit Sprossen in 10 Teile geteilt im Chorraum.


Fenster
Fensterform

Eselsrücken / Tudorbogen (Spitzbogen)

Fensterfunktion

Blindfenster
Mit Fresken im Chorraum


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Letztes Abendmal


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Kruzifix mit Assistenzfiguren
Am Kreuzfuß die weinenden Frauen.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Augustinus abenländischer Kirchenvater
Mit einem Wappenschild auf der Brust, in dem das Herz, sein Symbol, zu sehen ist


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Jesus am Ölberg


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Kreuzschlepper
Kreuztragung,


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Ecce Homo
Jesus wird Pilatus vorgeführt


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Kruzifix
Christus am Weinstockkreuz


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Jesus zieht in Jerusalem ein

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
Weiß gestrichen, das Netzrippengewölbe gelb, Über den Fenstern sind Stichkappen. Das Bauwerk mit 5/8 Schluss ist integriert in das Kloster.

Errichtung
1480

Votationsgrund
Bet-/Andachtstätte

Vermutlich Stiftung der Wartenburger Linie der Polheimer.

Die Errichtung der zum Welser Minoritenkonvent gehörenden Kapelle erfolgte um 1480, vermutlich als Stiftung der Wartenburger Linie des Geschlechtes der Polheimer.

Das Kreuzrippengewölbe und die freigelegten Fresken sind ebenfalls schon um 1480 entstanden.

Der Sakralbau wurde der hl. Barbara geweiht, einer Heiligen, die zu den 14 Nothelfern zählt. Gerade in der Zeit der Spätgotik fand das Patrozinium der hl. Barbara besondere Verbreitung. Sie galt als Schutzheilige des „guten“ Todes und wird oftmals als Patronin von Grabkapellen genannt.   Im 19. Jh. wurde die Kapelle des öfteren nach dem Lambacher Abt Sigmar (1302-1321), der 1305 die Schenkung der Marienkapelle an den Minoritenkonvent bestätigt hatte, als "Sigmarkapelle" benannt. 1504 wird die Kapelle erstmalig urkundlich erwähnt. Sie diente den Polheimern aus der Wartenburger Linie als Begräbnisstätte, daher scheint sie auch als Polheimerkapelle auf. Einige ihrer Grabsteine wurden später in die Turmhalle der Stadtpfarrkirche übersiedelt. In der Mitte des 16. Jhdts., in der Zeit der Reformation, begann das Minoritenkloster zu verfallen und ab 1554 wurde es in ein kaiserliches Hofspital umgewandelt. Die Barbarakapelle diente als Spitalskapelle. Am 8. Dez. 1626, nach dem Ende des oö. Bauernkrieges, übernahmen die Minoriten wieder Kirche, Kloster und diese Kapelle, bis die Anlage am 18. Okt. 1784 durch das Aufhebungsdekret von Kaiser Joseph II. säkularisiert wurde. In den folgenden Jahren fand die Kapelle vorerst für militärische Zwecke Verwendung. 1906 wurde darin das historische Archiv der Stadt Wels eingerichtet. Später diente sie der Freiwilligen Feuerwehr Wels als Depot. Am 21.12.1956 fasste der Gemeinderat der Stadt Wels, nach Vorberatungen in Kultur- und Bauausschuss, den Beschluss, den sehr reizvollen gotischen Bau zu restaurieren und als Heldengedächtnisstätte zu nutzen. Bis dahin existierte im Kapellenraum eine Empore aus Holz. An der Nordseite befand sich eine Tür, welche die Empore vom Gang des 1. Stockes aus zugänglich machte. 1961 Einweihung als Gefallenen-Gedenkstätte durch Stadtpfarrer Heinrich Hirscher. Statue des toten Kriegers von Bildhauer Paul Bronisch.

Nach der Freilegung und Restaurierung der Fresken zeigten sich folgende Wandgemälde:

- „Christus am Weinstockkreuz“, von dem Ranken ausgehen, welche Medaillons bilden.
In den Medaillons: Einzug in Jerusalem, Kreuztragung, Abendmahl, Christus vor Pilatus, Ölberg, heilige Frauen am Fuße des Kreuzstammes. im unteren Teil des Bildes der hl. Augustinus mit einem Wappenschild auf der Brust, in dem das Herz, sein Symbol, zu sehen ist.

 

Literaturquelle
2009
Kapellen, Marterl und Kreuze in Wels und Umgebung,
Dr. Bernhard Wieser, Seite 9
Datenbankerfassung
2024-05
Steinerberger Erich
Letzte Überarbeitung
2025-11
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich