Die Errichtung der zum Welser Minoritenkonvent gehörenden Kapelle erfolgte um 1480, vermutlich als Stiftung der Wartenburger Linie des Geschlechtes der Polheimer.
Das Kreuzrippengewölbe und die freigelegten Fresken sind ebenfalls schon um 1480 entstanden.
Der Sakralbau wurde der hl. Barbara geweiht, einer Heiligen, die zu den 14 Nothelfern zählt. Gerade in der Zeit der Spätgotik fand das Patrozinium der hl. Barbara besondere Verbreitung. Sie galt als Schutzheilige des „guten“ Todes und wird oftmals als Patronin von Grabkapellen genannt. Im 19. Jh. wurde die Kapelle des öfteren nach dem Lambacher Abt Sigmar (1302-1321), der 1305 die Schenkung der Marienkapelle an den Minoritenkonvent bestätigt hatte, als "Sigmarkapelle" benannt. 1504 wird die Kapelle erstmalig urkundlich erwähnt. Sie diente den Polheimern aus der Wartenburger Linie als Begräbnisstätte, daher scheint sie auch als Polheimerkapelle auf. Einige ihrer Grabsteine wurden später in die Turmhalle der Stadtpfarrkirche übersiedelt. In der Mitte des 16. Jhdts., in der Zeit der Reformation, begann das Minoritenkloster zu verfallen und ab 1554 wurde es in ein kaiserliches Hofspital umgewandelt. Die Barbarakapelle diente als Spitalskapelle. Am 8. Dez. 1626, nach dem Ende des oö. Bauernkrieges, übernahmen die Minoriten wieder Kirche, Kloster und diese Kapelle, bis die Anlage am 18. Okt. 1784 durch das Aufhebungsdekret von Kaiser Joseph II. säkularisiert wurde. In den folgenden Jahren fand die Kapelle vorerst für militärische Zwecke Verwendung. 1906 wurde darin das historische Archiv der Stadt Wels eingerichtet. Später diente sie der Freiwilligen Feuerwehr Wels als Depot. Am 21.12.1956 fasste der Gemeinderat der Stadt Wels, nach Vorberatungen in Kultur- und Bauausschuss, den Beschluss, den sehr reizvollen gotischen Bau zu restaurieren und als Heldengedächtnisstätte zu nutzen. Bis dahin existierte im Kapellenraum eine Empore aus Holz. An der Nordseite befand sich eine Tür, welche die Empore vom Gang des 1. Stockes aus zugänglich machte. 1961 Einweihung als Gefallenen-Gedenkstätte durch Stadtpfarrer Heinrich Hirscher. Statue des toten Kriegers von Bildhauer Paul Bronisch.
Nach der Freilegung und Restaurierung der Fresken zeigten sich folgende Wandgemälde:
- „Christus am Weinstockkreuz“, von dem Ranken ausgehen, welche Medaillons bilden.
In den Medaillons: Einzug in Jerusalem, Kreuztragung, Abendmahl, Christus vor Pilatus, Ölberg, heilige Frauen am Fuße des Kreuzstammes. im unteren Teil des Bildes der hl. Augustinus mit einem Wappenschild auf der Brust, in dem das Herz, sein Symbol, zu sehen ist.