Erinnerung an eine Grabstätte aus den Franzosenkriegen 1809, als „Lindenkreuz beim Franzosenfriedhof“ bezeichnet.
Nach dem Diebstahl des Christus Corpus finanzierte die Gemeinde Bad Hall eine neue Figur 1981. Renoviert 2008 nach Umlegung der Straße.
Die Erneuerung des Linden- oder Franzosenkreuzes erfolgte unter Bürgermeister Franz Aschauer, mit Kupfertreibarbeiten von Franz Ober, historischer Hintergrund von Katharina Ulbrich und Pfarrer P. Johannes aus Bad Hall. (Foto)
Lindenkreuz – Franzosenkreuz
Quelle: BHK 7/1981, S. 15 und BHK 6/1982
1981 wird berichtet, dass die Restaurierung des Lindenkreuzes abgeschlossen ist.
Geschichte:
1809 wurde das Lindenkreuz in Furtberg an der alten Straße nach Sierning von drei Bauern errichtet, die damit ihren Dank an das Ende der Franzosenkriege in unserem Land ausdrückten. Die Jahreszahl "1826" erinnert vermutlich an die erste Neufassung.
1980 wurde der Korpus vom Kreuz gestohlen. - (Bericht im BHK 8/1980)
Die Marktgemeinde Bad Hall finanzierte den neuen Korpus. Das Kreuz wurde von Familie Schneider restauriert und 1981 fertiggestellt. Sie sind auch Eigentümer des Kreuzes.
Aus dem Bericht im BHK 6/1982 über „Franzosenkreuze“
In einer Schlacht im Dezember 1800 versuchten die Österreicher unter Führung der Erzherzöge Karl und Johann am Kalvarienberg und Gusterberg bei Kremsmünster die 36.000 Mann starke französische Armee unter den Generälen Leocourbe und Richepanse, die von Gmunden und Lambach anrückten, aufzuhalten. Diese Schlacht bei Kremsmünster am 20. Dezember 1800 ging für die Österreicher verloren und sie zogen sich am 21. Dezember 1800 zurück. Am 22. Dezember rückten die Franzosen in den Raum von Steyr vor und zogen danach über die Enns. In Niederösterreich kam es dann zum befristeten Waffenstillstand.
Franzosenkrieg 1809:
Am 9. April 1809 erfolgte die Kriegserklärung der Österreicher an die Franzosen. Die Schlachten am 22. und 23. April 1809 bei Regensburg und Landshut verliefen sieglos; schon am 3. Mai 1809 wurde Linz besetzt und am 4. Mai rückte Marshall Lannes mit der Division St. Hilaire mit 10.000 Mann in den Raum von Steyr vor. Ihm folgte am 10. Mai eine Abteilung Württemberger.
Im August 1813 lagerten nochmals 20.000 Mann französische Truppen mit über 100 Kanonen im Raum von Kremsmünster. Aber wie 1809 kam es auch diesmal zu keinen besonderen Kampfhandlungen.
Franzosenkreuze im Raum Bad Hall:
Aus dieser Zeit stammen zwei Gedenkkreuze: das Lindenkreuz in Furtberg und das Franzosenkreuz auf der Eduardshöhe.
Zum Lindenkreuz: Es wurde im Jahre 1809 von den Besitzern der Urndorferanwesen in Furtberg Nr. 35, 36, 37 errichtet. Vielleicht zum Dank dafür, dass es damals ohne kriegerische Auseinandersetzungen im heimischen Raum abging. Einer mündlichen Überlieferung nach trug das Kreuz ursprünglich den Namen „Lindenkreuz am Franzosenfriedhof“.
Beschreibung von Ing. Schmidt in „Daten zur Ortsgeschichte“
„1809 Lindenkreuz, einbalkiges Kleeblattkreuz mit Blechabdeckung, Corpus aus Holz, primitive Schnitzarbeit, 80 cm hoch, am Wegkreuz Großmengersdorfer Bezirksstraße – Gemeindestraße nach Kleinmengersdorf, von zwei Lindenbäumen flankiert.“