Sulzner Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4540 Bad Hall (Steyr-Land)
Adresse (Ortschaft):
(Bad Hall)
Breiten-, Längengrad:
48.0322343, 14.205551800396 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
400 cm

b) Gesamtbreite:
250 cm

c) Gesamttiefe:
250 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
DHD Erbaut 1.m 1716 2. m 1857

Initialen
DHD

Jahreszahl
1716 1857

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
In der Halbsonne des Eisengitter befindet sich die goldene Inschrift: " DHD Erbaut 1.mal 1716, und 2.mal 1857" Die Initialen vermutlich für "Daller Hans Daller", Besitzer der Sulznersölde.

Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
Rundbogen

Türblatt

Eisentür - Eisengitter
Gitter aus verschiedenen Elementen, wie Sonnensymbol, Rauten, Rechtecke mit Kreisen und X (Sanduhr-Symbol) gestaltet.


Kapellenausstattung

Altar
Einfacher Holzstipes, mauerbündig. Das Antependium mit aufgeleimten Leisten in Form eines Rechteckes, in der Mitte mit einem einfachen lateinischen Holzkreuz verziert. Auf der Mensa an der Rückwand zusätzlich niedriger Holzaufbau.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
4 schmiedeeiserne Kerzenhalter


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
einfaches Holzkreuz

Kreuzdarstellung

Kruzifix
Corpus aus Bronzeblech An der Altarwand.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Hinterglas
Hinterglasbild aus dem Stadtmuseum Bad Hall

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Herz Mariä
Herz Marien Darstellung im Stil des Historismus


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Christophorus
An der Altarwand

Material für Figuren

Ton/Keramik
Terrakotta


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria mit Kind
An der Altarwand

Material für Figuren

Ton/Keramik
Terrakotta


Sakrales Bild
Material für Bilder

Hinterglas
Hinterglasbild aus dem Stadtmuseum Bad Hall

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Herz Jesu
Darstellung im Stil des Historismus


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
2 kleine Standkerzenhalter am Holzaubau des Altares, zwei größere auf der Mensa.

Künstler

Diethör, Josef (30.4.1919 - 19.10.2006)
beide Plastiken von Diethör

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Mischmaterial

Mauerwerk-Technik

verputzt
gelbgetönter Rieselwurf mit weißen Faschen rund um den Torbogen und entlang des Blendgiebels, der durch die Faschenführung ein barockes Gepräge erhält.

Errichtung
1716 - 1857

Votationsgrund
Pest/Seuche

Die Erbauung soll an das Ende der Pestzeit erinnern.

 1716 in Erinnerung an das Ende der Pest errichtet. Zweimal wegen Hochwasser umgesetzt 1857 und 1966.

Numinose Plätze: 

Die Sulznerkapelle erinnert an das Ende der Pest.

Orte und Kraftplätze mit mystischem, göttlich inspiriertem Umfeld bezeichnet die Volkskunde als „numinos“. Die Sulznerkapelle in der Nähe des Parkhotels „Klause“ weist eine mehr als 300-jährige Geschichte auf und gehört damit zu den ältesten Denkmälern von Bad Hall. Aufschlussreich ist das schmiedeeiserne Torgitter, das den Zeitpunkt des ersten Baus im Jahre 1716 und der zweiten Errichtung 1857 aufweist. Damit ist der Schluss berechtigt, dass es sich hier um eine Pestkapelle, nach dem Ende der Pestepidemien in unserem Land, handelt. Der ursprüngliche Standort dürfte ganz in der Nähe des Sulzbaches gewesen sein, nahe der „Sulzner-Sölde“, einst der Standort des berühmten Hellebardenschmiedes Thaller. Im Innern der Kapelle befand sich die längste Zeit eine barocke Dreifaltigkeitsstatue, die um 1965 in Privatbesitz zurückgenommen wurde, weil zu dieser Zeit viele Kunstdiebstähle stattfanden. Die Sulzbach-Hochwasser gefährdeten die Kapelle immer wieder und so wurde 1966 durch die Maurerwerkstätte der Landeskuranstalten außerordentlich sorgfältig, unter völliger Erhaltung der alten Bauformen, die Kapelle an den heutigen Standort verlegt. Anstelle der Dreifaltigkeitsstatue schmücken nun zwei Terrakotten (Maria mit Kind und hl. Christophorus) des Pfarrkirchner Bildhauers Josef Diethör das Innere, sowie ein Mittelkreuz und zwei Hinterglasbildern aus dem Museum Forum Hall. Versteckt durch hohe Hecken entlang des Weges wird diese schöne Kapelle kaum beachtet und dokumentiert aber einen historisch bemerkenswerten numinosen Platz.

Bad Haller Kurier 2/2022 (Ulbrich Katharina)

alternative Quelle
Bad Haller Kurier 2/2022, Ulbrich Katharina
Datenbankerfassung
2024-03
Ulbrich Katharina
Letzte Überarbeitung
2024-10
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