Schwinghammer Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4342 Baumgartenberg (Perg)
Adresse (Ortschaft):
Au (Au)
Breiten-, Längengrad:
48.21259, 14.76757 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
226 cm

b) Gesamtbreite:
266 cm

c) Gesamttiefe:
300 cm

m) Bekrönungshöhe:
40 cm

n) Bekrönungsbreite:
25 cm

o) Bekrönungstiefe:
4 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Besondere Funktion
Ort für Maiandacht

Kapellenfunktion
Haus- / Burg- / Schlosskapelle
Fenster
Fensterform

Kielbogen (Spitzbogen)
2 Fenster links und rechts, 114x34, Spitzbogen mit Buntglas verglast

Fensterfunktion

Belichtung


Tür
Türsturz

Gerader Sturz
getrennte spitzbogige verglaste Oberlichte Laibung außen 102 cm, an der Tür 95 cm Höhe des Portals 226 cm; Tiefe 40 cm

Türblatt

Holztür - Eingestemmte Füllungstür
obere Hälfte verglast, doppelflügelig


Kapellenausstattung

Weihwasserkessel
Durchmesser ca. 10 cm, Höhe 12 cm


Kapellenausstattung

Kniebank
Betbank, Breite 90 cm, Höhe 100 cm


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
gedrechselt aus Holz; Höhe 60 cm, Durchmesser 20 cm


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
In der Altarnische, stehend 30x20x2

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur


Kreuzweg
Stationsanzahl

15 Stationen
In Form von 15 beschrifteten mittelgroßen Bildern; 14 Bilder hängen an den Seitenwänden, die 15. Station befindet sich in der Nische


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Marienkrönung
mit dominanter Dreifaltigkeitsdarstellung. Der über der Szene schwebende Hl. Geist ist von einem Strahlenkranz umgeben. Im Wolkenmeer darunter sind Engelsköpfe platziert.

Material für Figuren

Holz
gefasst


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Bekrönungskreuz am Giebel.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
Gelb gestrichen, der leicht vorspringende Sockel grau gefärbt. Schmale erhaben geputzte weiße Tür - und Fensterfaschen. Ziegelgedecktes Satteldach.

Errichtung
1869

Votationsgrund
unbekannt

Laut Überlieferung passierte hier einest auch ein Unfall, der gut ausging.

Die zur Pfarre Saxen gehörende Kapelle wurde im Jahre 1869 von Ignaz und Maria Hochgatterer, vulgo „Schwinghammer“, an der Zufahrt zu ihrem Haus errichtet. Die Entstehungsursache ist nicht mehr bekannt. Wahrscheinlich war diese Kapelle wohl zum Dank für einen glimpflichen Ausgang eines Unfallgeschehens oder zum Schutz vor Gefahr errichtet worden, denn Jahrzehnte lang verlief hier die Hauptstraße, die Bundesstraße B3, entlang der Häuser von Au.

Die geräumige Hauskapelle im Schutze eines Lindenbaumes betritt man durch eine verglaste Holztür. Durch das Oberlichtenfenster im Spitzbogenportal und durch die seitlichen Spitzbogenfenster dringt Licht in das Innere der Kapelle. Türportal und Fenster sind mit Mauerfaschen hervorgehoben. Ein Kreuz ziert den First des Satteldaches.

Im Innenraum dominiert eine Segmentbogennische. Sie ist mit einem Holzsprossenfenster abgeschlossen. Dahinter befindet sich mit der Krönungsdarstellung Marias eine ganz besondere Art der Marienverehrung. An den Seitenwänden hängen Abbildungen der 14 Stationen des Leidensweges Christi. Das Bild mit der „15. Station“ steht in der Nische, es ist die Auferstehung Jesu Christi.

Geschichte(n):

Mit Leib und Seele wurde die Gottesmutter gemäß dem katholischen Glauben in den Himmel aufgenommen und von Gott Vater und dem Sohn gekrönt. Ihre Anrufung als „Himmelskönigin“ oder „Königin der Engel“ findet sich seit dem Mittelalter in zahlreichen marianischen Hymnen, Gebeten und in der theologischen Literatur.

Ab dem späten Mittelalter stellte man in der bildenden Kunst dieses religiöse Hauptthema der Katholischen Kirche häufig in Verbindung mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit dar. In der „Schwinghammer Kapelle“ können wir so eine einzigartige Darstellung der Krönung Mariens bestaunen - mit Gott Vater, Gottes Sohn und dem Heiligen Geist als Taube, die in einem Strahlenkranz über den Köpfen der Hauptfiguren schwebt. Viele kleine Engelsköpfe umrahmen die Darstellung. Dieses Figurenensemble wurde lt. den Aussagen der Besitzer von einem vagabundierenden Bettler geschaffen. Im Zuge der Renovierung wurde diese attraktive Besonderheit von Karl Riegler neu gefasst.

Im Jahre 1999 wurde die gesamte Kapelle von der Familie Buchberger restauriert, sie erstrahlt seitdem in neuem Glanz und erfreut sich auch bei der Bevölkerung einer großen Wertschätzung. So findet alljährlich in dieser besonderen Marienkapelle eine Maiandacht zu Ehren der „Himmelskönigin“ statt.

Literaturquelle
2024
Datenbankerfassung
2025-04
Kastler Ambros
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich