Die zur Pfarre Saxen gehörende Kapelle wurde im Jahre 1869 von Ignaz und Maria Hochgatterer, vulgo „Schwinghammer“, an der Zufahrt zu ihrem Haus errichtet. Die Entstehungsursache ist nicht mehr bekannt. Wahrscheinlich war diese Kapelle wohl zum Dank für einen glimpflichen Ausgang eines Unfallgeschehens oder zum Schutz vor Gefahr errichtet worden, denn Jahrzehnte lang verlief hier die Hauptstraße, die Bundesstraße B3, entlang der Häuser von Au.
Die geräumige Hauskapelle im Schutze eines Lindenbaumes betritt man durch eine verglaste Holztür. Durch das Oberlichtenfenster im Spitzbogenportal und durch die seitlichen Spitzbogenfenster dringt Licht in das Innere der Kapelle. Türportal und Fenster sind mit Mauerfaschen hervorgehoben. Ein Kreuz ziert den First des Satteldaches.
Im Innenraum dominiert eine Segmentbogennische. Sie ist mit einem Holzsprossenfenster abgeschlossen. Dahinter befindet sich mit der Krönungsdarstellung Marias eine ganz besondere Art der Marienverehrung. An den Seitenwänden hängen Abbildungen der 14 Stationen des Leidensweges Christi. Das Bild mit der „15. Station“ steht in der Nische, es ist die Auferstehung Jesu Christi.
Geschichte(n):
Mit Leib und Seele wurde die Gottesmutter gemäß dem katholischen Glauben in den Himmel aufgenommen und von Gott Vater und dem Sohn gekrönt. Ihre Anrufung als „Himmelskönigin“ oder „Königin der Engel“ findet sich seit dem Mittelalter in zahlreichen marianischen Hymnen, Gebeten und in der theologischen Literatur.
Ab dem späten Mittelalter stellte man in der bildenden Kunst dieses religiöse Hauptthema der Katholischen Kirche häufig in Verbindung mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit dar. In der „Schwinghammer Kapelle“ können wir so eine einzigartige Darstellung der Krönung Mariens bestaunen - mit Gott Vater, Gottes Sohn und dem Heiligen Geist als Taube, die in einem Strahlenkranz über den Köpfen der Hauptfiguren schwebt. Viele kleine Engelsköpfe umrahmen die Darstellung. Dieses Figurenensemble wurde lt. den Aussagen der Besitzer von einem vagabundierenden Bettler geschaffen. Im Zuge der Renovierung wurde diese attraktive Besonderheit von Karl Riegler neu gefasst.
Im Jahre 1999 wurde die gesamte Kapelle von der Familie Buchberger restauriert, sie erstrahlt seitdem in neuem Glanz und erfreut sich auch bei der Bevölkerung einer großen Wertschätzung. So findet alljährlich in dieser besonderen Marienkapelle eine Maiandacht zu Ehren der „Himmelskönigin“ statt.