Rabenstein-Klamschlucht

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Besondere Steinausformung
Zustand:
Gut
Ort (Bezirk):
4342 Baumgartenberg (Perg)
Adressbeschreibung:
Am südlichen Ende der Klamschlucht in der Nähe der Wasswehr.
Adresse (Ortschaft):
Klamschlucht (Au)
Breiten-, Längengrad:
48.2162, 14.77776 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
10 000 cm

b) Gesamtbreite:
20 000 cm

c) Gesamttiefe:
20 000 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine
Wollsackverwitterung

Stein-Technik

naturbelassen

Errichtung

Errichtungsgrund
Unbekannt

Wollsackverwitterung - Granit

Als Rabenstein wird die außergewöhnliche Felsformation am Ausgang der Klamschlucht, flussabwärts rechtsseitig des Klambaches gelegen, bezeichnet. Die riesigen Granitblöcke, die nahe der Wasserwehr der ehemaligen Strondl-Mühle 20 Meter hoch aufragen, beherrschen den Durchgang der Klamschlucht. Das imposante Naturdenkmal hat seinen Namen wohl von den Rabenvögeln, die in den Höhen der Bäume, die auf bzw. nahe dem Granitriesen wachsen, ihre Brut aufziehen.

Geschichte(n):

Auch eine Sage weiß über die Entstehung des mächtigen Naturdenkmals zu erzählen:

Einst soll ein kleines Mädchen aus der Umgebung längere Zeit nicht aufzufinden gewesen sein. Zunächst war die Suche ergebnislos und man befürchtete schon das Schlimmste. Schließlich entdeckte man sie sitzend am höchsten Punkt des Rabensteines an ausgesetzter Stelle. Zwei große Raben bewachten die Kleine und bewahrten sie vor dem Absturz in die Tiefe. Von daher soll sich der Name des Felsenturmes ableiten.

Die Magie dieser Felsenburg aus Granit geht auf das geologisch-physikalische Phänomen der so genannten Wollsackverwitterung zurück. 350 Millionen Jahre Wasser, Wind und Frost ließen diese Formation entstehen. Die charakteristische Verwitterungsform aus gerundeten Blöcken entstand durch chemische und physikalische Verwitterung in einem heißfeuchten Klima, welches vor den Eiszeiten im Mühlviertel vor ca. 1,5 Millionen Jahren geherrscht hat. Der Granit ist aufgrund seiner geologischen Struktur für diese Verwitterungsform geschaffen. Wasser und verschiedene Stoffe gelangten über Klüfte in das Innere des Gesteins und setzten so die Verwitterungsprozesse in Gang. Durch Abtragung von Oberflächenmaterial bleiben als Reste gerundete Blöcke übrig, die an Wollsäcke erinnern.

Steine hatten im Mühlviertel zu früheren Zeiten stets große Bedeutung. Manche galten als heilig, manche waren Gerichtsplatz und manchen sprach man sogar Wunderwirkung zu. Es ist denkbar, dass auch der Rabenstein in Urzeiten in der Steinverehrung eine wichtige Rolle gespielt haben könnte.


 

 

Literaturquelle
2024
Datenbankerfassung
2025-04
Kastler Ambros
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich