Zwischen den Ortschaften Gauning (Gemeinde Klam) und Amesbach bzw. Hehenberg erstreckt sich von Norden nach Süden ein großes Waldgebiet der Gutsverwaltung Clam. In dem als „Föhrenwald“ bezeichneten Gebiet verläuft auch die Gemeindegrenze zwischen Klam und Baumgartenberg. Nahe dieser Grenze finden wir in der grünen Waldlandschaft eine kleine Kapelle, die Georgs-Kapelle.
Durch die offene Tür mit granitenem Türgericht blickt man in den schmalen Kapellenraum, an der Rückwand befindet sich eine halbrunde Mauernische mit einem Kruzifix. Heiligenbilder und bunte Blumenarrangements zieren zusätzlich die Wände im Innenraum. Der offene Kapellenraum ist mit einem schmiedeeisernen Gitter versperrt. Ein kleiner Holzsteg führt den Besucher zur Kapelle, links davon lädt eine Bank zum Rasten und Betrachten ein.
Geschichte(n):Der Platz, an dem die Kapelle steht, war ein Lieblingsplatz des ehemaligen Besitzers Dipl. Ing. Graf Georg Clam-Martinic (1908-2000). Das veranlasste die Familie Clam-Martinic zu der Errichtung dieser Kapelle. Hauptverantwortlich dafür war Sohn Georg Clam-Martinic.
Er erzählt:
„Mein Vater hielt sich überaus gerne in diesem Wald auf. Er schätzte die Ruhe und die Natur der Waldlandschaft. Auch einen Hochstand ließ er dort einst errichten.
Bei einem großen Sturm in den 1990er Jahren wurde sämtlicher Baumbestand im sogenannten „Schnepfengraben“ zerstört. Durch die anschließende Aufforstung veränderte sich das Landschaftsbild. Mein Vater verlor damit seinen Lieblingsplatz im „Föhrenwald“. Es war nicht mehr so wie früher.
Nach seinem Tod beschloss ich, in Erinnerung an meinen Vater, an diesem Ort, den er so gerne besuchte, eine Kapelle zu errichten. Ich nannte sie ihm zu Ehren GEORGS-KAPELLE.
Der Plan dafür kam von meinem Schwager Arno Watteck (Gatte meiner verstorbenen Schwester Cara), ebenso das Kruzifix. Das eiserne Gitter und den granitenen Türrahmen steuerte ich bei, die Mauerziegel und das Holz spendete Carl-Philip Clam und die Bodenziegel stellte Familie Mautner-Markhof (Schwester Netti) zur Verfügung. Die Ikone, die Hl. Maria von Tschenstochau darstellend, hat mein polnischer Freund Jan Lelito beigesteuert. Er hat auch die Bauarbeiten durchgeführt!
Im September 2004 haben wir im Rahmen einer kleinen Feier im Beisein der Familien Clam, Geusau, Mautner-Markhof, Watteck und unserer Jägerschaft die Kapelle eingeweiht. Die Klamer Jagdhornbläser umrahmten musikalisch die Segnung durch Pater Alois aus Baumgartenberg.
Seit damals wird die Kapelle und die unmittelbare Umgebung von unserer Nachbarin Frau Leopoldine Kloibhofer liebevoll gepflegt und gehegt! Täglich besucht sie die Georgskapelle in der herrlichen Naturlandschaft!“