Pestsäule in Punzing

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Nischenpfeiler
Zustand:
Witterungsschäden
Ort (Bezirk):
4730 Waizenkirchen (Grieskirchen)
Adressbeschreibung:
Am Ende der Ortschaft Punzing, an der Weggabelung Stroiß Sittling
Adresse (Ortschaft):
Stroiß (Waizenkirchen)
Breiten-, Längengrad:
48.345071489733, 13.865099162318 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
198 cm

b) Gesamtbreite:
32 cm

c) Gesamttiefe:
32 cm

g) Säulen/Pfeilerhöhe:
146 cm

h) Säulen/Pfeilerbreite:
27 cm

i) Säulen/Pfeilertiefe:
27 cm

j) Aufsatzhöhe:
52 cm

k) Aufsatzbreite:
38 cm

l) Aufsatztiefe:
38 cm

m) Bekrönungshöhe:
41 cm

n) Bekrönungsbreite:
33 cm

p) Nischenhöhe:
32 cm

q) Nischenbreite:
26 cm

r) Nischentiefe:
2 cm
AKfKDF_Bemassung_Bildstock_Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Christusmonogramm (IHS)
Westseite


Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
1781 RL

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die eingemeißelte Jahreszahl könnte auf das Errichtungsjahr hinweisen, die Initialen sind nicht eruiert.

Sakrales Bild
Material für Bilder

Hinterglas
Südseite

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Leonhard
Dargestellt mit Pferd und Kuh, Text unleserlich


Sakrales Bild
Material für Bilder

Hinterglas
Ostseite

Sakrale Ikonographie

Dreifaltigkeitsdarstellung
seitlicher Text unleserlich


Sakrales Bild
Material für Bilder

Hinterglas
Nordseite

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Florian
Text unleserlich


Kreuz
Kreuzform

Patriarchen Kreuz (mit Lilienenden)
Durchbrochenes Schmiedeeisenkreuz

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur

Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine

Stein-Technik

behauen
Der quadratische Sockel, steckt im Erdreich, trägt die ansatzlose toskanische Säule die mit einem Wulst endet. Direkt darauf sitzt der Blockaufsatz mit 3 Spitzbogenbildnischen. Den Abschluss bilden ein Kreuzdach und das Patriarchenkreuz aus Schmiedeeisen.

Errichtung

Votationsgrund
Pest/Seuche

Der Bildstock wird als Pstesäule bezeichnet die eingemeißelte Jahreszahl dürfte aber nicht auf die Epidemie hinweisen.

Auch in unserer Pfarrgemeinde hielt bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts der „Schwarze Tod“ oft und reiche Ernte. Dabei hat es sich nicht immer um die eigentliche Beulen- oder Lungenpest gehandelt. Die Geschichte berichtet von verschiedensten Krankheitsbezeichnungen. Zeugen dieser Epidemien sind die drei steinernen Pestsäulen, für eine einzige Pfarre verhältnismäßig viele. Demnach dürfte es hier auch zahlreiche Opfer gegeben haben. Diese Säulen aus der Spätgotik sind in Oberösterreich ganz einmalig.

Der Überlieferung nach durften Pesttote nicht am Ortsfriedhof bestattet werden. In vielen Fällen wurden sie in den Hausgärten begraben. Waren die Todesfälle zahlreich, so wurden außerhalb des Ortes Massengräber angelegt.

Vielleicht befanden sich Grabstätten in unmittelbarer Nähe der Pestsäulen, deren Standorte sich während der langen Zeit seither aber verändert haben. Wir können hier nur Vermutungen anstellen, da es bei uns über die ersten Pestopfer leider keine Nachricht gibt.

Die Pestsäule reiht man in die Kategorie der Nischenblocksäulen ein. Sie ist aus Granit gefertigt, gliedert sich in Säule, Kapitelaufsatz, Tabernakel mit drei Nischen und einem Kreuzdach. Den Abschluss bildet ein geschmiedetes Patriarchenkreuz.

Die ursprünglichen Bilder in den Nischen sind nicht mehr vorhanden. Heute befinden sich in den drei Nischen Hinterglasbilder mit Heiligendarstellungen, hl. Leonhard, hl. Florian, und eine Dreifaltigkeitsdarstellung. An der flachen Seite am Tabernakel ist das Christusmonogramm (IHS) die Jahreszahl 1781 und die Initialen R L eingeschlagen.

Literaturquelle
1995
Datenbankerfassung
2025-04
Kriegner Wolfgang
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich