Klostergarten-Statue des Hl. Bernhard

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie:
Heiligendarstellung - Hl. Bernhard von Clairvaux
Zustand:
Gut
Ort (Bezirk):
4342 Baumgartenberg (Perg)
Adressbeschreibung:
Innenhof des barocken Klostertraktes
Adresse (Ortschaft):
Baumgartenberg 1 (Baumgartenberg)
Breiten-, Längengrad:
48.20847, 14.74229 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
420 cm

b) Gesamtbreite:
100 cm

c) Gesamttiefe:
100 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Stein
Stein-Art

Sandstein
Statue

Stein-Technik

behauen


Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)
Sockel

Mauerwerk-Technik

vermörtelt
verputzt

Errichtung

Votationsgrund
Schutz

Janussatue mit Blickrichtung West und Ost

Seit dem Jahre 1932 steht im Zentrum des barocken Innenhofs die lebensgroße doppelseitige Statue des Heiligen Bernhard von Clairvaux und begrüßt alle, die in den Hof eintreten. Vorher hatte sie ihren Platz im Garten hinter dem Wäschereigebäude. Der Sockel ist dort noch vorhanden. Nachdem der öffentliche Durchgang anfangs der 1930er Jahre nach außen entlang der Klostermauer verlegt wurde, übersiedelte man die Statue in den Innenhof.

Im Ordenskleid der Zisterzienser und mit dem goldenen Kreuz in seinen Händen ist der hl. Bernhard Sinnbild für Demut und Frömmigkeit eines asketischen klösterlichen Lebens nach dem Vorbild des hl. Benedikt.

Die auf einem hohen Sockel stehende Statue blickt aufgrund ihrer Doppelseitigkeit in beide Richtungen zu den jeweiligen Eingängen bzw. Durchgängen. Solche Darstellungen der Doppeldeutigkeit gehen zurück auf die römische Mythologie, und zwar auf den Gott Janus. Er war der Gott allen Ursprungs, des Anfangs und des Endes sowie aller Türen und Pforten.

Der hl. Bernhard von Clairvaux, geboren um 1090 nahe der Stadt Dijon als Sohn eines Ritters, war einer der bedeutendsten Kleriker seiner Zeit. Er trug bereits zu seinen Lebzeiten wesentlich zur Ausbreitung des Zisterzienserordens in ganz Europa bei.

Im Jahre 1098 wurde in Citeaux (südlich von Dijon) von Robert von Molesme mit Unterstützung des Herzogs von Burgund das erste Kloster der Zisterzienser gegründet. Zur damaligen Zeit waren viele Klosterbrüder mit der laschen und luxuriösen Lebensweise des bestehenden Benediktinerordens in Cluny unzufrieden. Man wollte zurück zur wörtlichen Befolgung der benediktinischen Regel „ORA ET LABORA“, zu einem Leben in Gebet, Askese und Arbeit. So entstand der neue Orden der Zisterzienser.

Begeistert von der neuartigen Ordensverfassung trat der hl. Bernhard 1112 mit ca. 30 Verwandten und Freunden in das Kloster Citeaux ein. Zwei Jahre später erhielt er den Auftrag, in Clairvaux in der westlichen Champagne, ebenfalls ein Kloster nach den neuen Regeln zu gründen. 1115 wurde Bernhard zum ersten Abt des neu gegründeten Klosters gewählt. Unter seiner Leitung ging eine Erneuerung des klösterlichen Gemeinschaftslebens vor sich. Dadurch wurde der christliche Glaube in ganz Europa wesentlich beeinflusst. Unter anderem entfachte der Heilige mit seinen Predigten in ganz Europa einen Sturm der Begeisterung für die Kreuzzüge. Zu seinen Lebzeiten wurden, ausgehend von Clairvaux, 68 Zisterzienserklöster gegründet.

Bernhard war zwar nicht Gründer der Zisterzienser, jedoch wird er neben den drei Gründeräbten des Ordens – Robert von Molesme, Alberich von Cîteaux und Stephan Harding – als größter Ordensheiliger verehrt.

 

Literaturquelle
2024
Datenbankerfassung
2025-04
Kastler Ambros
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich