Familie Froschauer, vulgo „Holzer in Lehen“, errichtete nach der Fertigstellung des Hochwasserdamms an der jetzigen Hofzufahrt eine neue begehbare Marienkapelle, welche am Hochfest Mariä Himmelfahrt, dem 15. August 2012, mit einem großen Fest von Pfarrer Chigozie Nnebedum gesegnet wurde. Die Altarnische im Inneren, in der sich eine Figur der Gottesmutter und ein Kreuz aus buntem Glas befinden, ist mit einem kunstvollen schmiedeeisernen Gitter abgeschlossen. Die Ecken der Außenwände, die Seitenfenster und die Türaussparung sind mit weißen Faschen eingerahmt, auf dem Giebel der Sichtseite finden wir ein Aufputzkreuz in Weiß.
Geschichte(n):
Christine und Josef Froschauer erzählen von der mündlich überlieferten Entstehungsgeschichte:
„In einem schneereichen Winter, Mitte des 19. Jahrhunderts, wurde im Haus „Holzer in Lehen“ ein Nachkomme geboren. Wie es früher üblich war, brachten die Patenleute kurz nach der Geburt den Säugling zur Taufe in die Kirche nach Mitterkirchen. Die Pferde wurden eingespannt, die „Goli“ nahm den Säugling und bestieg mit ihrem Mann das Schlitten-Gespann. Nach der Taufe machte man sich mit dem Pferdeschlitten auf den Heimweg. Zuhause angekommen erschreckten sich plötzlich die Rösser derart, sodass sie durchgingen und das Gespann umkippte. Der Säugling, die Goli und der Göd wurden dabei vom Gefährt geschleudert und wie durch ein Wunder blieben alle unversehrt. Zum Dank für den guten Ausgang des Unfalls errichteten die Bauersleute an der damaligen Hauszufahrt, wo der Unfall passiert war, eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter Maria.“
Diese Kapelle steht heute nicht mehr an der ursprünglichen Stelle. Sie wurde abgerissen, denn die alte Zufahrt zum Bauernhaus und die Kapelle mussten dem Hochwasserdamm weichen.
Wie sehr die Kapelle von der Familie geschätzt wird, zeigt die Tatsache, dass die Enkelkinder der Altbauernfamilie sehr oft ihre „kleine Kirche“ besuchen.