Kapelle mit Gruft-ehemalige Vargesvilla

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Gut
Ort (Bezirk):
4342 Baumgartenberg (Perg)
Adresse (Ortschaft):
Mühlberg 39 (Mühlberg)
Breiten-, Längengrad:
48.22026, 14.76841 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
650 cm

b) Gesamtbreite:
490 cm

c) Gesamttiefe:
452 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Ward noch Knospe zart und klein Durch Schicksals Tücke ein Engelein.

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Diese Inschrift befindet sich auf der Grabstele zum Gedenken des verstorbenen Kleinkindes Benrhard Kastler.

Kapellenfunktion
Gruftkapelle
Wurde erbaut als Begräbnisstätte mit Gruft unter der Kapelle; wird heute von der Familie verwendet zur Aufbahrung verstorbener Familienmitglieder.
Fenster
Fensterform

Halbkreisbogen (Rundbogen)
Mit Bleiverglasung im Giebel, Fenstermaß: 135x67 2 Stück

Fensterfunktion

Belichtung


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
240x100

Türblatt

Holztür - Eingestemmte Füllungstür


Kapellenausstattung

Altar
Tischform b=100 h=94,5 t=40


Kapellenausstattung

Sitzbank
h=114 b=112 t=72


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
2 Stück, h=86,5; Holz-gedrechselt


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
2 Stück, h=29; Messing


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kruzifix
Holz: 150x80; Korpus: 75x65x15


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Michael - Erzengel


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Georg


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Die Verklärung des Herrn


Profanes Bild
Material für Bilder

Karton/Papier
Portrait von Ministerialrat a. D. Alexander Varges


Profanes Bild
Material für Bilder

Karton/Papier
Portrait von der Gattin Anna des Ministerialrates a. D. Alexander Varges

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Mischmaterial

Mauerwerk-Technik

verputzt
Der Sockel ist aus steinsichtig gemauerten Granitsteinen, der übrige Bau glatt weiß verputzt, mit einem mehrfach profilierten Traufgesims. Das Satteldach ist mit Biberschwanzziegeln gedeckt.

Errichtung
1851 - 1900

Votationsgrund
persönliche Gründe

Begräbnisstätte der Erstbesitzer.

Die sehr geräumige und begehbare Kapelle steht nahe dem Haus von Franz Kastler direkt am Waldesrand. Im unterkellerten Teil befindet sich die Gruft der ehemaligen Erbauer. Anfang des 20. Jahrhunderts kam das Anwesen, früher bekannt als Vargesvilla, und die Kapelle in den Besitz der Familie Kastler. Die Kapelle wird heute aber nicht mehr als Familiengruft benutzt. Sie wird nur mehr dazu verwendet, um verstorbene Angehörige des Hauses hier aufzubahren.

Im Hauptraum befindet sich an der Stirnseite ein großes Kruzifix aus Holz, geschnitzt vom Bildhauer Heinrich Langeder aus Münzbach. Das Kreuz wurde in den 1970er Jahren vom damaligen Besitzer Rudolf Kastler sen. (+) in Auftrag gegeben. Flankiert wird das Kruzifix mit Bildern vom hl. Georg und vom Erzengel Michael.

 „Ward noch Knospe zart und klein

Durch Schicksals Tücke

ein Engelein.“

Dieser Spruch steht auf der Grabstele aus Holz, welche an den tragischen Tod des kleinen Bernhard Kastler im Jahre 1949 erinnert. Er war ein Bruder des heutigen Besitzers Franz Kastler. Mit drei Jahren starb er an den Folgen eines Schlangenbisses (Kreuzotter) in Königswiesen, dem ehemaligen Wohnort der Familie. Die Grabstele wurde vom Friedhof Königswiesen in den Kapellenhauptraum übertragen, als die Familie in den neuen Wohnort am Mühlberg übersiedelte. Angefertigt wurde die Stele vom Onkel des Buben, dem Bildhauer Hans Kastler (+). Der Spruch stammt von Michael Kastler (+), er war ein Großonkel der Familie.

Geschichte(n):

Die ehemaligen Eigentümer, Ministerialrat a. D. Alexander Varges, gestorben am 4. Oktober 1892 und seine Gattin Anna, K.u.K. Hofkleidermacherin zu Wien, gestorben am 31. August 1915, sind in dieser Begräbnisstätte beigesetzt. Da sie der evangelischen Kirche angehörten, ließen sie diese Kapelle mit Gruft als Begräbnisstätte am Ende des 19. Jahrhunderts erbauen.

Auch der Sohn der beiden, Leutnant Alexander Varges, ein Weltreisender und Heeresoffizier der Kaiserlichen Armee, wurde hier beigesetzt. Er verließ nach einem Duell, bei dem sein Kontrahent getötet wurde, den Militärdienst und unternahm in der Folge weite Reisen. Bekannt ist sein Buch „Ein Ritt durch Indien“. Er verstarb am 26. August 1926 in jungen Jahren an Malaria, sein Leichnam wurde eingeäschert, die Urne befindet sich ebenfalls in der Gruft.

 

Literaturquelle
2024
Datenbankerfassung
2025-05
Kastler Ambros
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich