Im Norden unseres Gemeindegebietes geht die Ebene des Machlandes über in das Granit- und Gneishochland des Mühlviertels. Diese Zonen sind geologisch betrachtet von Sandablagerungen mit unterschiedlicher Festigkeit durchzogen. Das begünstigte einerseits den Abbau von Mühlsteinen und den Abbau von Baumaterial, andererseits konnte man in den Sandsteinschichten Höhlen, Wohnungen und Vorratskeller mit geringem Aufwand schaffen. Viele solcher Anlagen sind bis heute erhalten geblieben, sie werden nur noch zum Teil als Lagerräume genutzt.
Am ehemaligen Gelände der Firma Steininger in Obergassolding wurden früher Sandsteinhöhlen als Wohnungen genutzt, vor allem sozial schwächer gestellte Bevölkerungsschichten nahmen diese günstige Gelegenheit des Wohnens bis zum Ende der 1920er Jahre in Anspruch.
Mit der modernen Kühltechnik sind die einstigen Vorratskeller funktionslos geworden. Das romantische Kellergelände der Familie Bleimer wurde in jüngster Vergangenheit zum Sommerfest-Gelände der UNION Baumgartenberg. Viele Jahre hindurch wurde hier das Baumgartenberger Kellerfest gefeiert.
Geschichte(n):
In den nördlichen Randzonen des Machlandes findet man heute noch viele dieser Sandsteinkeller. Sie waren vor allem Vorratsspeicher, aber auch Zufluchtsstätte. Manche weisen ein sehr hohes Alter auf. Die ältesten dieser Anlagen gibt es in der Bezirkshauptstadt Perg. Es ist belegt, dass im 10. Jahrhundert in unserer Region Kämpfe gegen die Ungarn stattgefunden hatten. Sie rückten damals bis zur Traun vor. Das Machland und die Riedmark wurden für kurze Zeit Teil des Magyarenreiches. Die Bevölkerung zog sich nach Norden in unbewohnte Gebiete des Nordwaldes zurück. Aus dieser Zeit stammen die ersten Sandsteinhöhlen in vielen Gemeinden des Unteren Mühlviertels, auch die so genannte Ratgöbluckn in Perg. In Pregarten, Wartberg ob der Aist und in Bad Zell gab es ebenfalls große unterirdische Sandsteinlucken.