Auf dem Weg von Prambacherholz nach Prambachkirchen kommt man am Kronawittergut vorbei. An der rückwärtigen Stadelseite liegt das Kapellenfeld. Dort errichteten die Bauersleute Kaspar und Rosina Stiglhuber 1884 eine Kapelle als Gelöbnis und Bitte. In der Familie waren alle 13 Kinder im Kindesalter gestorben. 1885 kam noch ein Sohn zur Welt, der später den Hof erbte und über 90 Jahre alt wurde. Die der Gottesmutter geweihte Kapelle zeigt den damals bei uns üblichen Baustil.
Nach dem Krieg waren von Mai bis November 1945 über 500 ungarische Flüchtlinge in den Ortschaften Prambach, Kranabithen, Holzing, Hueb bei Manzing und Ritzing untergebracht. Während dieser Zeit feierten ungarische Seelsorger mit ihren Landsleuten Gottesdienste bei der Kronawitter-Kapelle.
Kaspar und Rosina Stiglhuber ließen die Verpflichtung der jeweiligen Besitzer des Kronawitergutes zur „Herhaltung“ der Kapelle ins Grundbuch eintragen.
Die Kapelle ist in Massivbauweise errichtet. Das Satteldach ist dem 5/8 Schluss angepasst. Das Dach, der erhöhte Blendgiebel und die Kapitelloberflächen sind mit gefalztem Kupferblech eingedeckt. Das mächtige Bekrönungskreuz ist ebenfalls aus Kupferblech gefertigt. Die Spitzbogennische wird durch ein Holzfenster geschützt. Fensterflügel und feststehende Seitenteile sind mit Sprossen versehen, zur Spitze hin ein stehender Vierpass. Ein Lattenzaun umgibt die Kapelle