Kapelle beim Eder zu Edt

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Kapellenbildstock
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4730 Waizenkirchen (Grieskirchen)
Adressbeschreibung:
an der Bundesstraße 129 zwischen Waizenkirchen und Peuerbach
Adresse (Ortschaft):
Oberviebach (Oberviehbach)
Breiten-, Längengrad:
48.338835025614, 13.819237703011 (Navigation starten)
b) Gesamtbreite:
260 cm

c) Gesamttiefe:
155 cm

p) Nischenhöhe:
202 cm

q) Nischenbreite:
147 cm

r) Nischentiefe:
192 cm
AKfKDF_Bemassung_Kapellenbildstock_Vereinheitlicht.png
Inschrift
Inschriftentyp

Marienmonogramm
aufgemalt im Giebeldreieck

Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria Immaculata
Es handelt sich bei dieser Madonna um eine "stella maris" = Stern des Meeres und ist eine Anrufung Marias. Typisch sind das weiße Sternenkleid, der blaue Sternenmantel mit einem Stern auf der Brust und der Sternenkranz mit 9 Sternen. Sie ist Schutzpatronin der seeleute.

Material für Figuren

Holz
gefasst, steht auf einem Holzsockel


Kreuz
Kreuzform

Papstkreuz (mit geraden Enden)
Bekrönung, Metall

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
auf den Türmchen über den Pilatern, Metall

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Mischmaterial

Mauerwerk-Technik

verputzt
Sockel an der Bildseite aus Granit, an den Seiten graues Mauerwerk, vorstehend. Aufragendes Mauerwerk Reibeputz gelb. Nischenumrahmung und Nische weiß. Hohlkehlengesims an den Seiten, über der Nische und am Blendgiebel, weiß. Die eingesprungene Spitzbogennische flankieren trapezförmige glatte Pilaster die in das Hohlkehlengesims übergehen.

Diese Kapelle, an der B129 zwischen Waizenkirchen und Peuerbach gelegen, ist ein Marienheiligtum. Sie befindet sich unmittelbar vor dem Wohnhaus und dürfte aus der Mitte des letzten Jahrhunderts stammen.

Im alten Grundbuch der Herrschaft Reichersberg lautet um 1780 die Eintragung: „Das Edergut zu Edt an der alten Poststraße.“ Bevor man die neue Straße über den Pfarrerberg verlegte, führte die alte Poststraße nach dem Koaserberg bei der Pestsäule in den jetzt noch bestehenden Einschnitt zum Stockingerholz, vorbei an den ehemaligen Reisingerfeldern und dem Gstöttenbinder zum Tabor, entlang des Tattelbaches, der Alantwiese (Altenheim) nach Parzham und von dort zum Eder zu Edt.

Die ersten urkundlichen Aufschreibungen vom Edergut zählen zu den ältesten unserer Gemeinde. „Das Stift Reichersberg erwarb um 1150 von Pernhard von Ruripe das Edergut in der Ortschaft Viehbach“. In dieser Zeit scheint auch zum erstenmal der Name unseres Ortes urkundlich auf. Strnadt führt noch mehrere Urkunden über diesen Hof.

1617 wurde Weidenholz ein gefreiter Bezirk im größeren Umfange aus dem Landgericht Peuerbach ausgeschieden. Die Freiung reichte bis nach Viehbach. Der Landrichter durfte diesen Bezirk nicht betreten. Verbrecher, die mit der Todesstrafe zu rechnen hatten, mussten jedoch an das Landesgericht ausgeliefert werden. Das geschah beim „Öder zu Oed“.

Es ist bekannt, dass unsere Vorfahren an solchen Orten Gedenk- und Mahnzeichen aufstellten. So ist anzunehmen, dass auch hier bereits vor dieser Kapelle ein Denkmal stand. 1851 brannte der Hof, der sich bis dahin auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand, ab und wurde am jetzigen Standort neu aufgebaut.

Die Kapelle ist in Massivbauweise errichtet. An der Bildseite überragt der spitze Blendgiebel das dahinterliegende Satteldach. Über den Pilastern, pyramidenförmige Fialen mit Zwiebelaufsätzen und einfachem Kreuz. Ein Papstkreuz auf einem Zwiebelaufsatz bildet die Bekrönung. Das Satteldach, der Blendgiebel, die Türmchen und die Gesimsabdeckung an der Bildseite sind aus verzinktem, kupferfarben gestrichenem, Blech gefertigt. Die Marienfigur in der Spitzbogennische wird durch ein reich gegliedertes Sprossenfenster mit einem Buntglaseinsatz im oberen Bereich geschützt. Eine Fensterbank bildet den unteren Abschluss. Am Boden vor der Nische eine niedere Granitstufe.

Literaturquelle
1995
Datenbankerfassung
2025-05
Kriegner Wolfgang
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich