Diese Kapelle, an der B129 zwischen Waizenkirchen und Peuerbach gelegen, ist ein Marienheiligtum. Sie befindet sich unmittelbar vor dem Wohnhaus und dürfte aus der Mitte des letzten Jahrhunderts stammen.
Im alten Grundbuch der Herrschaft Reichersberg lautet um 1780 die Eintragung: „Das Edergut zu Edt an der alten Poststraße.“ Bevor man die neue Straße über den Pfarrerberg verlegte, führte die alte Poststraße nach dem Koaserberg bei der Pestsäule in den jetzt noch bestehenden Einschnitt zum Stockingerholz, vorbei an den ehemaligen Reisingerfeldern und dem Gstöttenbinder zum Tabor, entlang des Tattelbaches, der Alantwiese (Altenheim) nach Parzham und von dort zum Eder zu Edt.
Die ersten urkundlichen Aufschreibungen vom Edergut zählen zu den ältesten unserer Gemeinde. „Das Stift Reichersberg erwarb um 1150 von Pernhard von Ruripe das Edergut in der Ortschaft Viehbach“. In dieser Zeit scheint auch zum erstenmal der Name unseres Ortes urkundlich auf. Strnadt führt noch mehrere Urkunden über diesen Hof.
1617 wurde Weidenholz ein gefreiter Bezirk im größeren Umfange aus dem Landgericht Peuerbach ausgeschieden. Die Freiung reichte bis nach Viehbach. Der Landrichter durfte diesen Bezirk nicht betreten. Verbrecher, die mit der Todesstrafe zu rechnen hatten, mussten jedoch an das Landesgericht ausgeliefert werden. Das geschah beim „Öder zu Oed“.
Es ist bekannt, dass unsere Vorfahren an solchen Orten Gedenk- und Mahnzeichen aufstellten. So ist anzunehmen, dass auch hier bereits vor dieser Kapelle ein Denkmal stand. 1851 brannte der Hof, der sich bis dahin auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand, ab und wurde am jetzigen Standort neu aufgebaut.
Die Kapelle ist in Massivbauweise errichtet. An der Bildseite überragt der spitze Blendgiebel das dahinterliegende Satteldach. Über den Pilastern, pyramidenförmige Fialen mit Zwiebelaufsätzen und einfachem Kreuz. Ein Papstkreuz auf einem Zwiebelaufsatz bildet die Bekrönung. Das Satteldach, der Blendgiebel, die Türmchen und die Gesimsabdeckung an der Bildseite sind aus verzinktem, kupferfarben gestrichenem, Blech gefertigt. Die Marienfigur in der Spitzbogennische wird durch ein reich gegliedertes Sprossenfenster mit einem Buntglaseinsatz im oberen Bereich geschützt. Eine Fensterbank bildet den unteren Abschluss. Am Boden vor der Nische eine niedere Granitstufe.