Im Wald des Hubinger in Hub bei Manzing, der sich nördlich von Hub und östlich von Steindlberg (Kronawitten) über den Höhenrücken erstreckt, befindet sich knapp neben der auf der Höhe führenden Hochstraße eine Grube mit drei Zufahrten. Die Grube ist in letzter Zeit teilweise schon verschüttet und durch Rodungsarbeiten etwas schwer kenntlich gemacht worden. Diese Grube, die so tief war, dass ein Planenwagen darinnen versteckt werden konnte, war in den Jahren 1810 bis 1816, als die bayrisch-österreichische Grenze von der Sandbachmündung bis zur Wiesmühle entlang der Aschach verlief, eine stark benützte Schwärzergrube.
Es wurden die Schmuggelwaren auf Wagen von Prambachkirchen, Eferding, ja sogar von Linz bei Nacht hierhergebracht und in der Grube, die damals von dichtem Jungholz umgeben war, bis zum geeigneten Zeitpunkt aufbewahrt.
Zum Transport der Waren über die durch bayrische Grenzer besonders scharf bewachte Grenze bediente man sich besonders abgerichteter Pferde, die den Weg bei Nacht und Nebel allein liefen. Besonders von einem Pferd wurde noch erzählt: Es war dies ein besonders starker und intelligenter Hengst, der nicht wie die anderen den üblichen Weg über Prambacherholz, Breitwies und die Brücke in Punzing nahm, sondern querfeldein lief, wenn er die Schmuggelware auf den Rücken hatte. Im weichen Wiesengrund war sein Hufschlag kaum zu hören. Gräben und Zäune nahm er mit eleganten Sprüngen. Die Grenzer wurden erst auf ihn aufmerksam, wenn sie das Hufgepolter auf den Brückenbohlen hörten; dann war es jedoch bereits zu spät. Die nachgeschickten Gewehrkugeln verfehlten regelmäßig ihr Ziel, da das Pferd sogleich die Richtung änderte. Ein Aufhalten und Einfangen war nicht möglich, da sich das Tier von keinem fremden Menschen einfangen ließ, es biss, schlug und bäumte auf und nur ein rascher Seitensprung konnte vor dem gefährlichen Hengst retten. Dass dieses Pferd bei den bayrischen Grenzern wie der Teufel gefürchtet war, ist verständlich. Die hauptsächlichen Schmuggelgüter waren Salz, Nägel, Sensen und Tabak, die in Österreich bedeutend billiger eingekauft werden konnten.
Ursprung: Schmuggler, Schwärzer, Pascher:
Das Wort „smuggel“ ist in den germanischen Sprachen, im Deutschen, Holländischen und Englischen, erst seit dem 17. und 18. Jahrhundert belegt. Das dänische und norwegische „smugle“ und „smogla“ bedeutet so viel wie „verstecken“. In der heutigen Bedeutung gibt es das Wort erst ab dem Zeitpunkt, als mit der Herausbildung der modernen Staaten der Schmuggel zu einem hoheitlichen Problem wurde. Ob „Schwärzen“ aus der Gaunersprache stammt, wo die „Schwärz“ für Nacht gebraucht wird, oder von den angeschwärzten Gesichtern, ist nicht entscheidbar. „Paschen“ bedeutet ebenfalls, etwas verbotener Weise über die Grenze zu bringen.
Bezogen auf die Wirtschaftsleistung war Schmuggel früher sicher viel verbreiteter als heute. Zollbetrug war eines der häufigsten und am strengsten bestraften Vergehen zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. Die Strafen waren drakonisch, von der Beschlagnahme der „Kontrabande“ und Verhängung von Haftstrafen bis zum Rudern auf den Galeeren.
Zollgrenzen gab es im alten Oberösterreich nicht nur zu Bayern, sondern bis 1803 auch zu Passau und bis 1818 auch gegenüber Salzburg. Bis 1775 waren die Landesgrenzen zur Steiermark und zu Böhmen Zollgrenzen.