Die Anfänge des Schützenwesens in Pregarten waren im 18. Jahrhundert, wenn nicht schon früher. Etabliert war es sicherlich bereits in der Biedermeierzeit. Die Schützenfahne wurde 1825 von Pregartner Bürgern gestiftet, die offensichtlich ihren Unmut über die staatliche Unterdrückung und die autoritäre Monarchie durch die Unterstützung einer freiheitlich gesonnenen Vereinigung ausdrücken wollten. Sie erinnert an Militärfahnen und zeigt das Wappen der gräflichen Familie Starhemberg.
Die Kapselschützengesellschaft Pregarten wurde 1873 ins Leben gerufen.
Somit ist die Pregartner Schützengesellschaft der älteste noch existierende Verein.
Am 1. Kranzlschießen in der Schießsaison 1873/74 nahmen 46 Schützen teil. Noch heute nennt man turnusmäßige Schießabende in einem Schützenverein „Kranzl-Schießen“. Hierbei handelt es sich heute meist um eine interne Vereinsveranstaltung, wobei die Ergebnisse zur Wertung der Jahresmeisterschaft zählen.
Bisherige Meilensteine und Zukunft:
Anfänglich wurde in diversen Gaststätten von Pregarten geschossen, so auch im Haus des heutigen Museums, beim Wirt und Bäcker Karl Schönböck.
Der Reinertrag aus den Schießveranstaltungen wurde zumeist der Gemeinde-Feuerwehr oder dem Musikverein gespendet. Ein Hinweis, dass der Verein neben sportlichen und geselligen Zwecken auch soziale Ziele verfolgt.
Weitere Schützenlokale waren: der Saal des Gasthauses Johann Kartusch (heute Stadtplatz 16), das Gasthaus Hofer, das „Gasthaus zur Bahn“. Seit 2017 ist es die Sportschießstätte der ASKÖ Pregarten.
Im Spätherbst 1988 wurde eine Damenmannschaft gegründet und sie ermittelt seitdem jährlich im Kreis- und Tiefschussbewerb die Siegerinnen. („Tiefschuss“: Je weiter der Schuss in der Mitte der „Zehn“ eingeschlagen hat, desto besser ist der Tiefschuss.)
In der Schützenordnung von 1873 wurde unter Punkt 1. vermerkt:
"Jeder Herr kann in die Gesellschaft aufgenommen werden, muss sich der Schützenordnung unterwerfen und hat sich anständig zu benehmen."
Dieser Leitsatz ist der Schützengesellschaft nach wie vor oberstes Gebot und Neuzugänge sind immer herzlich willkommen.
Autor: Reinhold Klinger
Ehrenamt – Ausbeutung oder Beitrag zu höherer Zufriedenheit? - Dokumentation zur Sonderausstellung im Museum Pregarten vom 14. April 2019 bis 30. November 2020