Die sehr nahe an der Grünbachtalstraße gelegene Kapelle dürfte 1850 erbaut worden sein. Die Initialen JB (Josef Biringer, der Urgroßvater des derzeitigen Besitzers Alexander Biringer) im Schmiedeeisengitter weisen vielleicht darauf hin. Der rechteckige Grundriss der Kapelle hat die Maße 185 x 210 cm, sie hat eine Höhe von 390 cm. In den Außenwänden sind drei großflächige Nischen. Die Dachkonstruktion (erneuert 2001) ist ein Satteldach, gedeckt mit Betonziegeln. Auffallend sind die links und rechts vom Eingangsbereich abgetreppten Konsolen. Über einen segmentbogigen Eingang gelangt man in das Innere der Kapelle, in der sich rechts und links jeweils eine Konche (halbrunde Nische, oberer Teil in Muschelform) befindet und eine barock geschwungener, gemauerter Altar. In der Nähe der heutigen Kapelle stand das Laurenzikirchlein. Es wurde wie auch die Kirche in Fernreith unter Joseph II im Jahr 1784 säkularisiert. Bei Umbauarbeiten im Kuhstall des Bauernhauses fand man im Fundament Bruchteile von Säulen. Man nimmt an, dass diese vom Abbruch der Kirche stammen. Da die Kapelle sehr nahe an der Grünbachtalstraße und um einiges tiefer als diese steht, wird sie ständig vom Straßenschmutz verunreinigt. Deshalb plante die Familie Biringer, die Kapelle weg von der Straße und näher zum Haus zu versetzen. Zuletzt wurde die Kapelle im Jahr 1983 von der Landjugend renoviert. Text zur Versetzung der Kapelle: Am Mittwoch den 9.4. 2014 wurde die Kapelle der Familie Biringer vulgo Mayr z´Grünbach versetzt. Die Kapelle stand an der Grünbachtalstraße ca. einen halben Meter unter dem Straßenniveau und war der Verschmutzung durch den Straßenverkehr ausgesetzt. Die Besitzer Karin und Alexander Biringer entschlossen sich, die Kapelle zum Bauernhaus hin zu versetzen. Am Vortag wurde das Kleindenkmal mit Gurten eingepackt, innen verkeilt und auf Eisenschienen gestellt. Um 14 Uhr 30 stand ein Tieflader bereit, ein Kran hob die Kapelle über die Stromleitung und stellte sie auf einen Transporter. Dieser fuhr zur vorbereiteten Stelle beim Haus, wo die Kapelle neu aufgestellt wurde. In den folgenden Wochen erfolgte die Renovierung durch Herrn Luckeneder, Malermeister in Scharnstein. Bei der Ausübung seines Handwerks legt er großes Augenmerk auf Denkmalpflege. Er machte mit einer mechanischen Freilegung die frühere Bemalung wieder sichtbar, dabei arbeitete er mit Spachtel und Skalpell. Die Malschicht wurde freigelegt, gereinigt und gefestigt. Weiters wurden Fehlstellungen ergänzt. In der Kapelle sind an beiden Seiten je eine Konche mit den Darstellungen des hl. Florian und des hl. Sebastian. Über dem Altar ist eine Farbumrahmung. Innerhalb der Umrahmung sind bisher kaum sichtbare Farbflecken durch die Restaurierung freigelegt worden. Diese deuten auf ein früher vorhandenes Bildnis. Im Gewölbe befindet sich ein Bildfragment, das vermutlich Gott Vater oder Christus darstellt. In der Kapelle befindet sich ein modern gestaltetes Kreuz vom Künstler Alois Bauer aus Gunskirchen.