Pernstoaner Bildstock auch: Leitner oder Pramreiter Bildstock

Ort (Bezirk):
4101 Feldkirchen an der Donau (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
Güterweg Oberhart, nahe Pernsteiner.
Adresse (Ortschaft):
Oberhart 40. (Oberhart)
Breiten-, Längengrad:
48.365110528263, 14.083353004507 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
240 cm

b) Gesamtbreite:
65 cm

c) Gesamttiefe:
35 cm

m) Bekrönungshöhe:
25 cm

n) Bekrönungsbreite:
35 cm
AKfKDF Bemassung Breitpfeiler Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Initialen
M L


Inschrift
Inschriftentyp

Spruch
Wo nämmlich am Morgen nach Leonhardstag; Simon Leitner traf der Schlag, Vor seinen Augen war sein Haus, Wo Er mit seinem Weib ging aus; Er ging nämlich zum Leonhard Feste, Verrichtet sein Gebet und seine Geschäfte, Und verweile sich, bis in die Nacht, Wo er den Weg verfehlet hat, Die grausam Stockfinstere Nacht, Hat er gehen zugebracht, Als Endlich doch der Tag anbrach, 400 Schritt thät er noch gehen, Als dieses große Unglück ist geschehn, Wo dieser Edle brave Mann, Den Tod sich nicht mehr wehren kann; Und Ihn vorübergehende Leut nicht kannten Und nun zum Ihrem Leide, Endlich gute Menschen kammen, die Ihn mit Sich ins nächste Häuschen nahmen, Und lauften schnell ins Leitnerische Haus Und ruften Weib und Kinder Schnell heraus. Ach großer Gott, wer kann den Schmerz Sagen, Die Gattin und die Kinder weinen, klagen, Weil er auf der Erd, ihr Liebster ist, Und bereits im Tode schon verblichen ist. Leichtsinniger Mensch di willst vorüber Eilen, willst garnicht Länger hier auf Diesem Platz verweilen; O Lauf nur fort, Der Tod wird dich schon kriegen, und Unverhofft must du ihm erligen. Und drum braver Christ und frommer Erden= Pilger; Ich bitte dich und knie dich ein Wenig nieder, und schenke doch ein Vaterunser Mir, das Gott möchte Gnädig sein Mir und Dir. Ja alle Wanderer es bitt euch meine Seele, So oft Ihr kommt hier an diese Stelle, Seid doch meiner Christlich eingedenkt, Das Gott mir und euch dereinst den Himmel schenk.


Inschrift
Inschriftentyp

Spruch
Wo nämlich am Morgen des Leonhardtag Simon Leitner traf der Schlag Vor seinen Augen, war sein Hau, Wo Er, mit seinem Weib ging ein und aus.

Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit getatzten Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Im Kreuzungszentrum des aufgesetzten wuchtigen Steinkreuzes ist ein Strahlenkranz mit Herz im Mittelpunkt.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall

Sakrale Ikonographie

Dreifaltigkeitsdarstellung
An der Schauseite im Rundbogennischenteil. Im unteren Bereich des Bildes ist der Unglückshergang dargestellt.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Leonhard
Auf der linken Seite.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria mit Kind
Auf der rechten Seite.

Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine

Stein-Technik

behauen

Errichtung
1867

Votationsgrund
Tod bei Krankheit

Das aus zwei Hauptteilen bestehende Objekt steht auf einem sehr niedrigen etwas größeren Sockel. Der breite Pfeiler schließt mit einer Hohlkehle und einem Wulst und einer erneuten Hohlkehle mit einem Nischenblock mit Abschlusssteinkreuz ab. Die Rundbogennischje ist mit einem Schmiedeeisengitter verschlossen und über dem Rundbogen ist ein geschweifter Steingiebel aufgesetzt. In der Nische sind die drei auf Blech gemalte Bilder. Der Bildstock stand früher auf der anderen Straßenseite. Nach der Neutrassierung in den 50-er Jahren stand sie mit dem Rücken zur Straße und wurde daher versetzt. Im Hause Leitner, Oberhart 74, befindet sich ein größeres Blechbild, auf dem die Geschichte in Versform erzählt wird. Demnach war Simon Leitner Besitzer des Leitnergutes (Herrschaft Wilhering). Er lebte von 1809-1855 und war verheiratet mit Magdalena, geb. Allerstorfer, Gastwirtstochter aus Goldwörth, geb. 1815. Er war Vater von mindestens 10 Kindern (geb. zwischen 1833 und 1852), von denen 1855 schon vier gestorben waren. Am 7. November ging er vom Leonhardifest nach Hause, nachdem er in Pesenbach übernachtet hatte. An der Stelle, an der ursprünglich der Bildstock stand, wurde er vom Schlag getroffen. Er wurde zum Pramreiter gebracht, doch kam jede Hilfe zu spät. Dies wird auch in der Sterbeurkunde bestätigt, nachdem er gerichtlich beschaut wurde. (Sterbebuch VII - VIII, Seite 46). Das Urbild zeigt Jesus und Maria mit 2 Engeln (einer trägt eine Lanze mit Schwamm = die Leidenswerkzeuge Jesu, der andere das vom Schwert durchbohrte Herz Mariens). Links sehen wir den hl. Leonhard (Anlass), rechts den Apostel Simon Zelotes (Namenspatron) mit der Säge und unten die hl. Maria Magdalena (Name seiner Frau). Die Inschrift vom alten Bild die in gotischer Schrift unter dem Bild stand, das neben den Heiligen auch das Unglück darstellt, wurde nun in der neu gestalteten Nische unter der Malerei von Peter Bruckmüller geschrieben. Beim Haus Leitner steht ein schöner großer Steintrog, der die gleiche Aufschrift wie der Bildstock hat und daher wohl auch von Matthias Leitner stammt. 18 M L 67 Der Kameradschftsbund Feldkirchen renovierte den Bildstock 2017. Manuela Haider malte die Bilder neu. Auf den derzeitigen Bildern steht ein neuer Text von Peter Bruckmüller.

Literaturquelle
Datenbankerfassung
2019-11
Bruckmüller Peter
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich