Schindleitner - Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4873 Frankenburg am Hausruck (Vöcklabruck)
Adressbeschreibung:
östlich vom Haus Schmidlechner, Ottokönigen 22 vulgo "Schindleitner"
Adresse (Ortschaft):
Ottokönigen 22 (Ottokönigen)
Breiten-, Längengrad:
48.07538546301, 13.445839523032 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
410 cm

b) Gesamtbreite:
320 cm

c) Gesamttiefe:
420 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
1863


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Diese Kapelle wurde im Jahr 1863 zu ehren der heiligsten Jungfrau Maria und den hier begrabenen Armen Seelen welches muthmaßlich vor 300 Jahren zur Zeit der Peßt statt fand erbaut. Durch folgende Veranlaßung ! Es treumte den zehn jährigen Sohn des Bauers Josef Schmidlechner, es sei in der von ihm bezeichneten Stelle ein Todter vergraben. Am folgenden Tage grub seines Vaters Bruder Lorenz den hier befindlichen Todtenkopf aus der Erde, auch befanden sich Sieben Gräber, wovon Drei nicht mehr da sind, auf diesem Platze. Christ schänke den armen Seeln im Fegefeuer ein andächtiges Vaterunser und Ave Maria ! Auch bethe ein Vaterunser zur bekehrung der Sünder".

Kapellenausstattung

Altar
Der Altarschrein mit 3 Nischen ist aus Holz gefertigt. Der geschwungene Aufsatz hat in der Mitte eine ovale, silberfarben gestrichene Kartusche mit der Aufschrift St. Maria. Die Nischen sind blau gestrichen, der Altar weinrot und goldfarben umrahmt.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Herz Mariä
links an der Rückwand der Altarnische


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Herz Jesu
rechts an der Rückwand der Altarnische


Kapellenausstattung

Sitzbank
links und rechts je 3 Sitzbänke


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Herz Mariä
Die Statue steht auf der Mensa rechts vor dem Altaraufbau.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kruzifix mit Assistenzfiguren
In der Mitte der Mensa steht ein Standkreuz mit den Assistenzfiguren Maria und Johannes.


Fenster
Fensterform

Rechteckige Fenster mit geraden Sturz
Links und rechts an der Seitenwand sind kleine, schmale Fenster im Altarbereich.

Fensterfunktion

Belichtung


Sakrale Figur
Material für Figuren

Stoff

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria mit Kind
In der mittleren Rundbogennische steht eine bekleidete Madonna mit Kind, Kopf und Hände sind aus Keramik.


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz

Türblatt

Holztür - Einfache Brettertür
Eine Holztür verschließt die Kapelle.


Fenster
Fensterform

Rechteckige Fenster mit geraden Sturz

Fensterfunktion

Belüftung
Oberhalb der Eingangstür befindet sich eine rechteckige Öffnung. Ob es sich um eine "Arme-Seelen-Luke" handelt, sei dahingestellt. Sie diente jedenfalls als Belüftung.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
weiß gestrichen

Errichtung
1863

Votationsgrund
Unfall mit gutem Ausgang

außerdem: Erscheinung im Traum

1863 weist auf die Entstehung dieses Kleindenkmales hin. Die Rundbogenaltarnische ist mit einem Schmiedeeisengitter verschlossen. Der Altar selbst ist mit zwei Stufen erreichbar und davor mit einem Brett zum Hinknien versehen. In diesem Jahr hatte der zehnjährige Sohn des Schindleitnergutes einige Male ein Traum. Er träumte, dass in der Wiese in der Nähe des Hofes Tote begraben wären. Der Bruder des Hofbesitzers, Lorenz Schmidlechner, grub an der vom Buben bezeichneten Stelle und fand sieben Leichen. Es handelte sich wahrscheinlich um Pestgräber. Dieser Traum des Buben ist in der Kapelle auf einer Blechtafel, die in Frakturschrift gehalten ist, zu lesen. Die Kapelle wurde an der Stelle erbaut, an der die Toten gefunden wurden. Ein Totenkopf ist heute noch links vom Altar zu sehen. In der Kapelle waren auch zwei Blechbilder, die schon arg in Mitleidenschaft gezogen waren. Sie wurden von Konsulent Franz Bucar renoviert. Eines der Bilder zeigt einen weiteren Anlass zum Bau der Kapelle. Ein Michl Altmann aus Schweinegg wurde durch Gottes Gnade zweimal vor dem Tod bewahrt. Einmal kam er unter die Egge, ein zweites Mal fiel er vom Heuboden. Bemerkenswert dazu ist, dass die Menschen von Ottokönigen und Schweinegg diese Kapelle immer gemeinsam benutzten. Die Kapelle wurde 1951 renoviert. Die Segnung erfolgte am 15.8.1951 durch Pfarrer Heinrich Koller. Die Kapelle wurde viele Jahre von den Besitzern gepflegt, nach der Hofübergabe wurde diese Aufgabe von der nächsten Generation übernommen. Das Satteldach ist mit roten Schindeln gedeckt.

Literaturquelle
2010
Kleindenkmäler in Frankenburg und Redleiten,
Erwin Hofbauer, Gottfried Eitzinger Jun., Wilhelm Frickh, Seite 140-141
Datenbankerfassung
2020-02
Hofbauer Erwin
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich