Götzelsdorfer Kreuzstöckel abgekommen

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Blocksäule
Zustand:
Abgekommen
Nachfolger:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
Am linken Straßenrand des Güterweges Götzelsdorf ca. 110 m südl. des Hofes der Eigentümer.
Adresse (Ortschaft):
(Götzelsdorf)
Breiten-, Längengrad:
48.287018982157, 14.400344343185 (Navigation starten)
Stein
Stein-Art

Sandstein

Stein-Technik

behauen

Errichtung
1610 - 1620

Votationsgrund
unbekannt

Siehe Beschreibung bei ID 1265 Diese Kreuzstöckel wurde höchstwahrscheinlich während der "jesuitischen Zeit" um ca. 1610 - 1620 errichtet, als dieser Orden in Pulgarn Einzug hielt und sofort mit der Gegenreformation begann. Nachdem beim Kloster Pulgarn auch die bedeutende Friedhofsanlage für die Verstorbenen der Umgebung wieder in Betrieb genommen wurde, haben die Patres die Begräbnisse äußerst feierlich gestaltet. So sind auch die Patres dem Leichenzug etwa 500 - 700 m entgegengegeangen und haben den Trauerzug betend zur Kirche begleitet. An diesem Kreuzstöckl hier wartete der Pater auf den Trauerzug, um dann gemeinsam Richtung Kloster Pulgarn unterwegs zu sein. Diese Wegstrecke ist in der Bilddokumentation - Urmappe mit weißer Linie dargestellt. Im DEHIO OBERÖSTERREICH Band 1 Mühlviertel aufgenommen Seite 880: "Tabernakelpfeiler in Götzelsdorf, E. 16./17. Jht., Hinterglasbilder Gnadenstuhl, hl. Florian und Wolfgang." Ebenso lt. BDA Landeskonservatorat für Oberösterreich, September 2003 als "Baukulturelles Erbe von Steyregg" ausgewiesen:"Bildstock, Weg nach Götzelsdorf, Gdst. Nr. 465. Rustikaler Tabernakelpfeiler, Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts, mit erneuerten Hinterglasbildern Gnadenstuhl, hl. Florian, hl. Wolfgang." Die im DEHIO OBERÖSTERREICH bzw. im "Baukulturellen Erbe von Steyregg" angeführte Errichtungszeit mit Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert (1580 - 1620) lässt zu großen Spielraum. Es ist völlig ausgeschlossen, dass in der reformatorischen Zeit zwischen 1560 und 1609 die Errichtung einer Säule mit Heiligen denkbar wäre. Pulgarn galt noch 1609 als "stocklutherisches Nest", als die Jesuiten von der in Ruinen liegenden Klosteranlage Besitz nahmen. Vorgänge wie die Errichtung von Kapellen oder Kreuzstöckeln waren deutliche Zeichen der Gegenreformation. Das war hier erst ab 1610 möglich.

Literaturquelle
2003
DEHIO OBERÖSTERREICH Band 1, Mühlviertel-Die Kunstdenkmäler Österreichs,
Peter Adam, Beate Auer, Susanne Bachner, Brigitta Fragner, Ulrike Knall-Brskovsky, Anna Piuk, Franz Peter Wanek, Monika Wiltschnigg., Seite 880
alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher und Hans Hametner vom 15.11.2020
Datenbankerfassung
2020-03
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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