Hubertuskapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Kapellenbildstock
Zustand:
Gut
Vorgänger:
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
Am Güterweg Lachstatt nördlich der Abzweigung zum Anwesen vlg. Schenkeder etwa 28 m vom Güterweg entfernt.
Adresse (Ortschaft):
Lachstatt (Holzwinden)
Breiten-, Längengrad:
48.302036679993, 14.377152563139 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
375 cm

b) Gesamtbreite:
155 cm

c) Gesamttiefe:
120 cm

m) Bekrönungshöhe:
28 cm

n) Bekrönungsbreite:
20 cm

o) Bekrönungstiefe:
1 cm

p) Nischenhöhe:
155 cm

q) Nischenbreite:
73 cm

r) Nischentiefe:
64 cm
AKfKDF_Bemassung_Kapellenbildstock_Vereinheitlicht.png
Inschrift
Inschriftentyp

Spruch
Jeden Tag den ich verbringe im Revier, zu den Freudentagen zählt in meinem Leben, Herr, drum darf ich nur in Demut danken Dir für die Huld, daß Du mir Jägerblut gegeben.

Besondere Funktion
Ort für Maiandacht
Es werden jährlich Maiandachten abgehalten.
Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
Am Giebel aufgesetzt aus Nirostablech 28/20 cm.

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)
Schon seit Ersterrichtung 1904, dann mit ganzen Objekt 1971 übersiedelt.

Mauerwerk-Technik

verputzt
1971 Renovierungen am Verputz vorgenommen.

Errichtung
1991

Votationsgrund
Dank

Hubertusverehrung und Besinnung auf den Schutz der Natur stehen im Vordergrund.

Vorgänger ID 1315: Das Landwirtsehepaar Anna und Johann Lasch haben 1904 vom Gemeindevorstand Steyregg die Bewilligung für die Erbauung einer gemauerten Kapelle nächst der Hauderer-Bezirksstraße im Steyregger Ortsteil Pulgarn erhalten und sie wurde noch im selben Jahr errichtet (Lasch`n Kapelle). Der damalige Grund war "Fromme Meinung" und Dankbarkeit darüber, dass die Hochwässer von 1887 und 1899 nicht noch mehr Schaden am Hof angerichtet haben. Herr Lasch war ein begeisterter Jäger, daher hat er die Kapelle auch als Jägerkapelle mit dem Hubertusbild ausgestattet. Am 24. 07.1904 wurde sie vom Stadtpfarrer Wenzl Lenz unter Assistenz des Herrn Stadtpfarrkooperators Augustin Hermüller feierlich gesegnet. Das ist in der Pfarrchronik Steyregg 1904 eingetragen. Im Giebelfeld war eine Marmortafel mit den Namen der Erbauer angebracht, die nun auch wieder am neuen Kapellenbildstock montiert ist. 1991 musste die u.a. von Hochwässern stark in Mitleidenschaft gezogene Kapelle dem Ausbau der Bundesstraße 3 weichen. ID 1310: Damals hatten die nachfolgenden Eigentümer, keine Beziehung zur Lasch`n Kapelle und auch kein Interesse am weiteren Bestehen, worauf sich die Steyregger Jägerschaft unter der Leitung des Arztes Dr. Rudolf Brandstetter entschloss, die Versetzung der Kapelle an einen neuen, exponierten Standort zu übernehmen. Ermöglicht hat dies ein Gönner aus St. Georgen an der Gusen, der nach Wiedergenesung einer schweren Krankheit die Finanzierung der Umsiedlung übernahm und auch seine Idee umsetzen ließ, die Kapelle abzumeißeln und als ganzes Objekt zu versetzen. Nachdem man im Ortsteil Holzwinden am Güterweg Lachstatt einen geeigneten Aufstellungsort gefunden hatte, wurde das Unternehmen Ende Juli 1971 gestartet. Die Versetzung des 6,5 Tonnen schweren Bauwerks erfolgte mittels Kran und Tieflader, wobei in stehender Lagerungsposition in Schrittgeschwindigkeit gefahren wurde. Die Aktion konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Einziger Wermutstropfen war, dass im Rahmen der Umsiedlung das Hubertusbild gestohlen wurde. Das Fundament aus Granitsteinen gemauert, wurde neu erstellt und die Kapelle daraufgesetzt. Das Fundament ist mit einer Pflasterung aus Granitwürfel umrandet. Der Außenputz des aus Ziegeln bestehenden Mauerwerkes wurde erneuert und das gesamte Mauerwerk innen und außen mit neuen Farben versehen. Die Seitenfassade ist mit einer umlaufenden Faschenrahmung verziert. Auch Teile des Satteldaches wurden erneuert und das gesamte Dach renoviert. Es ist mit rotbraunen Biberschwanzziegeln eingedeckt. Die für den Dachvorsprung verlängerten Dachpfetten sind kunstvoll profiliert. Darunter sind aus Schmiedeeisen geformte Balkenstützen mit Rankendekor angebracht. An der vorderen Giebelwand ist eine Jagdtrophäe in Form eines Hirschgeweihes befestigt. Die Nischenumgrenzung des Segmentbogenportales ist wulstartig abgestuft im Gewände und in der Bogenlaibung ausgeführt. An der Nischenrückwand hängt ein Hubertusbild, das die Jagdszene "Bekehrung des Hubertus" dargestellt. Der Jäger Hubertus kniet vor dem Hirsch, der ein leuchtendes Kreuz zwischen den Geweihstangen trägt. Das Bild stammt vom Künstler Franz Polin aus Steyregg; es ist mit einer Verglasung geschützt. Darunter ist in einer Holztafel ein jagdlicher Dankspruch geschnitzt. Das schmiedeeiserne Nischengitter wurde während der Restaurierungsarbeit in den VOEST ebenfalls entwendet. Daraufhin wurde von einem in der Strafanstalt Linz inhaftierten Kunstschlosser ein neues Gitter, meisterlich getreu dem alten nachgeschmiedet. An der linken Außenwand ist die Steintafel der ursprünglichen Erbauer mit der Inschrift "Erbaut 1904-Anna und Johann Lasch." angebracht. An der rechten Außenwand ist eine Steintafel mit der Inschrift "Im Gedenken unserer verstorbenen Weidkameraden", mit Angabe aller Verstorbenen, montiert. Etwas abgesetzt links vor der Kapelle ist eine Info-Tafel auf einem Granitstein über die Ersterbauung 1904 und der Versetzung 1971 positioniert. Rechts an einem Baum ist auf einer Blechtafel das "Gebet des Wildes" zu lesen. Im Hintergrund ist ein natürlicher Laubbaumbewuchs, vor der Kapelle ist eine kleine Wiesenfläche von einer Buchenhecke umrandet. Die gesamte Versetzung und Gestaltung des Umfeldes hat die Jägerschaft Steyregg mit einem enormen Eigeneinsatz und einer beachtlichen Organisation bewältigt. Einen wohl ganz besonders erwähnenswerten Einsatz hat der inzwischen verstorbene Paul Kaltenberger, Jäger in Steyregg, mit unzähligen Arbeitsstunden eingebracht. Auch die heimische Wirtschaft hat sich an der Aufstellung und Renovierung der Kapelle unterstützend beteiligt. Am 17.11.1991 wurde die Kapelle unter Anteilnahme der Gemeindevertretung, der Jägerschaft, mit der großen Beteiligung der Bevölkerung und mit musikalischer Umrahmung durch die Jagdhornbläser von Pfarrer Erwin Ecker feierlich gesegnet.

alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher vom 30.09.2010
Datenbankerfassung
2020-03
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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