Stacherl Wagner - Kreuz

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Dachkreuz
Kreuzform:
Lateinisches Kreuz (mit Kleeblattenden)
Kreuzdarstellung:
Kruzifix
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4360 Grein (Perg)
Adressbeschreibung:
an der Greinerwald Landesstraße vor der Wittner Säge
Adresse (Ortschaft):
Lehen (Lehen)
Breiten-, Längengrad:
48.244756540815, 14.832400507812 (Navigation starten)
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
In Gedenken an Echstachius Hagauer Stacherlwagner welcher am 29.12.1861 im 64. Lebensjahr hier ums Leben kam!

Holz
Holz-Art

Fichte

Holz-Technik

gezimmert/getischlert

Errichtung
1861

Votationsgrund
Mord/Todschlag

Erhebung Firmgruppe 1975: Bei der Suche nach einem Verbrecher verdächtigte ein Gendarm einen Fußgänger, den er von hinten wiederholt zum Stehenbleiben aufforderte und dann auf ihn schoss, als dieser nicht reagierte. Der Mann war tot - er war taub gewesen. Es gibt auch andere Versionen: Der Stacherl Wagner soll in der Nacht zwischen Kreuzen und Grein ums Leben gekommen sein. In der Nacht redete er gern mit Hexen und Geistern. Da soll ihn ein Gendarm angerufen haben: "Halt!". Aber weil der Stacherl schwerhörig war und weil es so stockdunkel war, soll er nicht stehengeblieben sein. Da hat ihn der Gendarm wieder angerufen und hat ihn dann "als Flüchtenden" niedergestochen. Im Sterben soll der Stacherl gesagt haben; "Der Stacherl Wagner bin i". Aus der Chronik des k.k. Gendarmeriepostens Grein, 1862: "Der Wagnermeister Eustachius Hagauer, vulgo Stacherl Wagner, aus Oberpabneukirchen 2, der als Viehdoktor, Zauberer und Wunderkünstler bekannt war, hatte zur Angewohnheit, mit sich selbst zu reden und Leute zu erschrecken. Als er in einer Herbstnacht 1862 auf der Greinerwald Landesstraße auf dem Heimweg von Grein nach Pabneukirchen, im sogenannten Kegelgraben, ging, erschreckte er einen namentlich nicht bekannten Gendarmen. Als Hagauer auf Zurufe nicht reagierte, erstach ihn der Gendarm durch einen Bajonettstich in den Bauch. An diesen Vorfall erinnert heute noch unterhalb der Kegelschmiede ein Kreuz". Im Beisein einer Ururenkelind des Eustachius Hagauer wurde 2019 das Holzkreuz von Greiner Polizisten erneuert und im Rahmen einer stimmungsvollen Feier gesegnet. "Ich finde es sehr bemerkenswert, dass Polizisten auf eigene Kosten dieses Flurdenkmal zu Ehren des Stacherl Wagner erneuert haben und so auch ein Zeichen des christlichen Glaubens gesetzt haben", bemerkte Pfarrer Leopold Gruber am Ende der Gedenkfeier. An der Straße von Grein nach Bad Kreuzen, beim Wittner Sägewerk, steht heute noch das hölzerne Kreuz.

Literaturquelle
2011
Flurdenkmäler in der Pfarre Grein,
Dipl. HTL-Ing. Georg Freinschlag , Seite 39
Datenbankerfassung
2020-03
Freinschlag Georg
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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