"Die Kapelle hat mehr den Anblick eines Kellers wie einer Kapelle. (…) In der ganzen Gemeinde gibt es keine zweite Andachtsstätte, welche so verwahrlost ist. Schon beim Hingehen wussten wir eigentlich nicht, wo der Eingang ungefähr sein könnte. Alles war mit hohen Sträuchern und Brennnesseln fast bis zum Dach verwachsen. Durch ein Seitenfenster, welches ebenfalls nicht mehr vorhanden war, konnte ich eindringen. Ich konnte Grauen, Verwahrlosung und Verfall sehen. Der mich begleitende Gendarmerie-Inspektor Steiner und ich öffneten dann gewaltsam die Tür, durch welche schon vielleicht dreißig oder mehr Jahre kein Mensch mehr die Kapelle betreten hatte. Rückwärts, über den Haufen geworfen, vier Bänke, vermodert, darauf alte Holzschuhe, Flachshacheln, eine alte Laterne. Alles mit Erde überstreut, wie es nur Mäuse und Ratten tun können. Der Altar war umgeworfen, der an und für sich noch ganz gut erhalten wäre. Hinter dem Altar ist eine Altarnische, wo überraschender weise alte Bauernmalerei hervor kommt mit der Signation 1812. Sie stellt die Statue von Maria Zell dar, rechts davon ist der hl. Erzengel Michael und links der hl. Florian. (…) Die Nische ist 94 cm breit, 86 cm hoch und 32 cm tief. (…) Der Innenraum ist 200 cm breit und 300 cm lang. Das Seitenfenster ist konisch, außen 45 cm breit und 50 cm hoch und innenseitig 68 cm breit und 65 cm hoch. Der umgeworfene Altar ist schwarz - rot gestrichen, mehrteilig und trägt die Jahreszahl 1874. (…) Die Tür weist 150 cm in der Höhe auf und 74 in der Breite und ist völlig vermodert." (nach: Mitmannsgruber 1935)