Frau Maria Auer, die Mutter der derzeitigen Eigentümerin hat ihre Beweggründe für den Bau der Kapelle persönlich wie folgt überliefert: Frau Auer hatte in den 1960er Jahren noch eine kleine Landwirtschaft betrieben. 1961 kam es beim Dreschen am "Troadkasten" zu einem Unfall mit verhängnisvollem Ausgang. Sie hatte ihre Tochter bei der Arbeit mit dabei und als das Kind zu weinen begann, wollte sie schnell zu ihr kommen um sie zu trösten. In der Hast stieß sie sich dabei einen Gabelstiel in den Bauch. Weil sie wieder halbwegs gesund wurde bzw. sie die schweren Verletzungen überhaupt überstanden hat, baute die Familie Auer zum Dank für die Wiedergenesung 1966 den Kapellenbildstock. Dabei spielten auch noch Vorgeschichten eine Rolle, die wieder in Erinnerung kamen. So gab es an dem Ort, wo Frau Auer aufgewachsen war, ein Kreuzstöckl, mit dem sie sehr verbunden war. Es war daher ihr Wunsch und auch der ihrer Mutter, auch selbst einmal eines zu besitzen, wenn es überhaupt möglich ist. Ihre Mutter wurde schwer krank und verstarb mit 52 Jahren. Damals konnten sie sich aber noch kein Kreuzstöckl leisten. Dann gibt es noch eine Vorgeschichte, die mit eingeschlossen ist: Der Kapellenbildstock wurde unweit des Hauses an jener Stelle errichtet, an der 1918 die damals 9-jährige Cousine von Frau Auer vom Kirschbaum gefallen war und diesen Unfall nicht überlebt hatte. Das Objekt ist rundum mit Rieselputz versehen. Das aufgesetzte Satteldach hat keinen Vorsprung, die roten Tonziegel sind an den Giebellinien im rechten Winkel abgekantet. Ein schmiedeeisernes Gitter, schwarz gestrichen, verschließt die Rundbogennische. Der Kapellenbildstock steht im Schutz eines Baumes, erhaben, am nach Süden auslaufenden Hang des Pfenningberges, an einer exponierten Stelle mit weitem Rundumblick ins Alpenvorland.