Weiß Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
Am Straßenrand eines Ortschaftsweges, etwa in der Mitte zwischen dem ehemaligen Gasthaus Weiß und dem Reichenbach, über den dort eine Brücke führt.
Adresse (Ortschaft):
Pulgarn 14 (Pulgarn)
Breiten-, Längengrad:
48.280416811454, 14.400493205786 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
365 cm

b) Gesamtbreite:
250 cm

c) Gesamttiefe:
182 cm

m) Bekrönungshöhe:
--- cm

n) Bekrönungsbreite:
--- cm

o) Bekrönungstiefe:
--- cm

s) Laubentiefe:
--- cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Wappen
Wappentyp

Stift
An der Giebelfront der Kapelle auf eine Tafel gemalt, angebracht (30/46 cm). Es ist das Wappen des Stiftes St. Florian und gleichzeitig auch der Gemeinde St. Florian, die dieses Wappen übernommen hat. Beschreibung: "Gespalten von Silber und Rot mit einem anstoßenden Tatzenkreuz in gewechselten Farben." Das Tatzenkreuz gilt als Sinnbild für den Märtyrertod des hl. Florian, dessen Name Stift und Markt trägt. Die Anbringung des Wappens stellt u.a. die seit 1837 existierende Verbindung mit der ehemals bedeutenden Klosteranlage Pulgarn und der noch bestehenden Klosterkirche her.

Besondere Funktion
Ort für Maiandacht
Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz
gefasst

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria Königin
Als zentrale Figur an der Rückwand auf einem in der Wand eingelassenen Marmorsockel, 66 cm hoch. Dargestellt als Maria Königin - Maria Regina - Königin der Welt. Die Statue wurde im Zuge der Generalsanierung von Christian Morawek restauriert. Etwa bis 1960 war hier der hl. Aloisius platziert, der aber abhanden gekommen ist und durch die Marienstatue ersetzt wurde.


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz

Türblatt

Eisentür - Schmiedeeisentür
Die Schmiedeeisentür ist etwas niedriger als die Bogenöffnung, die Ausrundung geht nicht konform mit der Bogenform des Sturzes.

Künstler

Haider, Hermann (*7.4.1938)
Renovierung 1983: Taubenmotiv an Giebelfront aufgemalt. Inzwischen ersetzt durch Wappen des Stiftes St. Florian bzw. der Gemeinde St. Florian.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt

Errichtung
1837 - 1840

Votationsgrund
Bet-/Andachtstätte

Der genaue Zeitpunkt der Errichtung ist nicht bekannt, doch es ist anzunehmen, dass sie unmittelbar nach 1837 gebaut wurde. Im Jahr 1837 ist das Chorherrenstift St. Florian Besitzer des Klosters Pulgarn geworden. Sie haben mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Bau dieser Kapelle ein sichtbares Zeichen ihrer Anwesenheit gesetzt, damit war gleichzeitig eine Bet- und Andachtsstätte mitten im Dorf geschaffen.

Die Kapelle wurde wahrscheinlich unmittelbar nach 1837 mit der Übernahme des seit Jahren aufgelassenen Klosters Pulgarn durch die Augustiner Chorherren aus St. Florian errichtet. Die Bauform mit dem geschweiften Giebel ist dem Zeitgeist entsprechend im Neobarock gestaltet. Die Kapelle wurde bereits 1983 auf Betreiben des ehem. Rentmeisters DI Josef Neumüller, CanReg, aus Pulgarn, renoviert und damals vom ansässigen Künstler Hermann Haider im Giebel mit dem Bild einer weißen Taube bemalt. Schon damals wurde das Frontgitter durch eine höhere Schmiedeeisentür ersetzt. Das ausgebaute Gitter ist heute im Kapellenbildstock "Pfenningbergsiedlungskapelle" (ID 1320) wieder in Verwendung. Über Initiative des Pulgarner Schlossermeisters Erwin Kreindl wurde ab Ende 2009 eine Generalsanierung in Angriff genommen, die im Frühjahr 2011 abgeschlossen wurde. Dies wurde notwendig, weil die Bausubstanz bis zum Dach durch aufsteigende Feuchtigkeit sehr stark in Mitleidenschaft gezogen war. Es wurde der Verputz innen und außen erneuert, ganz wichtig war die Trockenlegung der Fundamente und des Umfeldes. Dazu wurden hangseitig Drainageleitungen verlegt. Es wurde auch das Dach, das einen geschwungenen Giebel hat ausgebessert und mit Kupferblech eingedeckt. Der Innenraum und die Fassade wurden frisch gefärbelt. Die Flächenfärbelung in kräftigem Gelb auf dem Rieselputz und die umlaufende weiße Faschenumrandung - auch beim Türbogen - sind der ursprünglichen Beschaffenheit nachempfunden und geben der Kapelle wieder das ursprüngliche würdige Erscheinungsbild. Der Boden besteht aus Steinplatten, eben verfugt. Als Außenumrandung sind ebenfalls Granitplatten (32 cm) verlegt. Anstelle der weißen Taube ziert nun das Wappen des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian das Bauwerk. Im Innenraum steht ein barocker, etwa 90 cm hoher granitener Sockel, der seinerzeit das Fundament für eine große Statue gewesen sein dürfte. Derzeit dient er für Blumenvasen und Kerzen zur Marienverehrung. Auf einem Marmorsockel an der Rückwand steht eine Maria Königin - Statue mit dem Jesuskind am linken Arm, während sie in der Rechten eine goldene Kugel hält, das Symbol des Erdenrunds, von dem sie als Königin die Sünden dieser Welt fernhält. Diese Statue wurde im Zuge der Generalsanierung von Christian Morawek restauriert. Das Gitter hat Schlossermeister Erwin Kreindl selbst angefertigt und als Spende zur Verfügung gestellt. Nach der umfangreichen, aufwändigen Generalsanierung erfolgte am 20.05.2011 im Rahmen einer Maiandacht die feierliche Weihe der im neuen Glanz erstrahlenden Kapelle durch den Probst Johann Holzinger vom Stift St. Florian. Die Pulgarner und die Gläubigen aus der Umgebeung kamen in Scharen zu diesem Festakt, der den Dank für die "Wiederbelebung" dieser schönen Kapelle zum Ausdruck brachte. Diese "Wiederbelebung" ist dem Initiator des Unternehmens, Herrn Erwin Kreindl zu verdanken, der die Organisation und die Bauleitung in die Hand genommen hat. Darüber hinaus hat er neben seinem persönlichen Einsatz selbst Sachleistungen eingebracht und um Geldspenden und Sachleistungen aus öffentlicher Hand, aus der Wirtschaft und von anderen Mitbürgern bemüht war.

alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher und Hans Hametner vom 19.01.2018
Datenbankerfassung
2020-03
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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