Die Kapelle wurde wahrscheinlich unmittelbar nach 1837 mit der Übernahme des seit Jahren aufgelassenen Klosters Pulgarn durch die Augustiner Chorherren aus St. Florian errichtet. Die Bauform mit dem geschweiften Giebel ist dem Zeitgeist entsprechend im Neobarock gestaltet. Die Kapelle wurde bereits 1983 auf Betreiben des ehem. Rentmeisters DI Josef Neumüller, CanReg, aus Pulgarn, renoviert und damals vom ansässigen Künstler Hermann Haider im Giebel mit dem Bild einer weißen Taube bemalt. Schon damals wurde das Frontgitter durch eine höhere Schmiedeeisentür ersetzt. Das ausgebaute Gitter ist heute im Kapellenbildstock "Pfenningbergsiedlungskapelle" (ID 1320) wieder in Verwendung. Über Initiative des Pulgarner Schlossermeisters Erwin Kreindl wurde ab Ende 2009 eine Generalsanierung in Angriff genommen, die im Frühjahr 2011 abgeschlossen wurde. Dies wurde notwendig, weil die Bausubstanz bis zum Dach durch aufsteigende Feuchtigkeit sehr stark in Mitleidenschaft gezogen war. Es wurde der Verputz innen und außen erneuert, ganz wichtig war die Trockenlegung der Fundamente und des Umfeldes. Dazu wurden hangseitig Drainageleitungen verlegt. Es wurde auch das Dach, das einen geschwungenen Giebel hat ausgebessert und mit Kupferblech eingedeckt. Der Innenraum und die Fassade wurden frisch gefärbelt. Die Flächenfärbelung in kräftigem Gelb auf dem Rieselputz und die umlaufende weiße Faschenumrandung - auch beim Türbogen - sind der ursprünglichen Beschaffenheit nachempfunden und geben der Kapelle wieder das ursprüngliche würdige Erscheinungsbild. Der Boden besteht aus Steinplatten, eben verfugt. Als Außenumrandung sind ebenfalls Granitplatten (32 cm) verlegt. Anstelle der weißen Taube ziert nun das Wappen des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian das Bauwerk. Im Innenraum steht ein barocker, etwa 90 cm hoher granitener Sockel, der seinerzeit das Fundament für eine große Statue gewesen sein dürfte. Derzeit dient er für Blumenvasen und Kerzen zur Marienverehrung. Auf einem Marmorsockel an der Rückwand steht eine Maria Königin - Statue mit dem Jesuskind am linken Arm, während sie in der Rechten eine goldene Kugel hält, das Symbol des Erdenrunds, von dem sie als Königin die Sünden dieser Welt fernhält. Diese Statue wurde im Zuge der Generalsanierung von Christian Morawek restauriert. Das Gitter hat Schlossermeister Erwin Kreindl selbst angefertigt und als Spende zur Verfügung gestellt. Nach der umfangreichen, aufwändigen Generalsanierung erfolgte am 20.05.2011 im Rahmen einer Maiandacht die feierliche Weihe der im neuen Glanz erstrahlenden Kapelle durch den Probst Johann Holzinger vom Stift St. Florian. Die Pulgarner und die Gläubigen aus der Umgebeung kamen in Scharen zu diesem Festakt, der den Dank für die "Wiederbelebung" dieser schönen Kapelle zum Ausdruck brachte. Diese "Wiederbelebung" ist dem Initiator des Unternehmens, Herrn Erwin Kreindl zu verdanken, der die Organisation und die Bauleitung in die Hand genommen hat. Darüber hinaus hat er neben seinem persönlichen Einsatz selbst Sachleistungen eingebracht und um Geldspenden und Sachleistungen aus öffentlicher Hand, aus der Wirtschaft und von anderen Mitbürgern bemüht war.