Der Volksmund nannte diese Steine seit jeher "Gattersäulen" oder "Gattersteine", denn sie dienten zur Verankerung eines beweglichen Tores. Die Achse des Gatters bestand aus einem Holzpfahl, der in der Vertiefung eines neben der Gattersäule in den Boden eingelassenen Steines, dem "Gründl", auflag. Am oberen Ende war der Pfahl mit einer Astgabel an der Gattersäule befestigt. In diesem Fall dürfte der Standort nicht original sein, sondern vom nahe gelegenen Gut "Panagl im Hof" umgesetzt worden sein. Diese sogenannten "Hausgattern" sind die letzten Reste der einstigen Hofeinfriedungen, die meist aus einem dichten Zaun aus Weidengeflecht bestanden. Sie waren zum Schutz des Hauses gedacht. Es ist nicht bekannt, seit wann der Stein schon besteht. Über die Lochsteine gibt es sehr viele Vermutungen und Zugänge in der Forschung, von vielen Heimatforschern werden sie als alte Grenzzeichen betrachtet, wie in diesem Fall in Verbindung mit einem "Hausgattern". Sie können aber auch gleichzeitig Herrschaftsgrenzen, Pfarrgrenzen bzw. Gemeindegrenzen markiert haben. Es ist auch überliefert, dass sie der Landesvermessung gedient haben sollen. Es ranken sich um diese Steine viele andere Geschichten, so zum Beispiel im Zusammenhang mit Kulthandlungen, dem Brauch des sogenannten "Windfütterns". Man glaubte, dass die Seelen der Verstorbenen in den Wind, in das Wasser, in das Feuer und in die Erde zurückkehren. Gab es darunter eher Böses als Gutes, so seien Stürme, Überschwemmungen, wildes Feuer und Misswuchs entstanden. Der Mensch versuchte daher, sich gegen diese Gefahren zu schützen und brachte den Elementen Opfer dar. Beim "Windfüttern", das als Abwehrzauber gegen drohendes Unwetter, Sturm oder Hagelschlag in Szene gesetzt wurde, hat man Brotbrösel, Mehl, etc. in die "Luke" des Gattersteines gelegt. Es wurden auch Kleie und Glasscherben verwendet. Der Wind sollte sich an den Scherben verletzen, wenn er sein Futter suchend sich durch die Öffnung zwängte.