Skulptur Steyregger Donaubrücke

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Profane Freiplastik
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
in einer Grüninsel an der nördlichen Auffahrtsrampe zur Steyregger Donaubrücke, vom Fahrbahnrand der B3 ca. 17 m entfernt.
Adresse (Ortschaft):
Windegg 14
Breiten-, Längengrad:
48.289679583042, 14.346262418877 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
140 cm

b) Gesamtbreite:
400 cm

c) Gesamttiefe:
150 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Künstler

Haslecker, Hannes, Prof. (18.4.1921 - 18.6.2012)

Metall
Metall-Art

Eisen/Stahl
Zwei abgewinkelte, ineinander verschränkte Metallkörper aus rostfreiem Stahl mit je einem Querschnitt von 50/50 cm und einem jeweiligen Längenausmaß von 2,50/1,50 m. Die Metallplastik ist auf einem kreisrunden Betonfundament DM 1,38 m, Höhe 1,05 m aufgesetzt.

Metall-Technik

Schlosserarbeit

Errichtung
1984 - 1985

Errichtungsgrund
Anlass mit aktuellem Bezug

Eröffnung der Steyregger Donaubrücke am 12.09.1979

Die moderne Plastik, auf einer Grüninsel im Bereich der östlichen Auffahrt zur Steyregger Donaubrücke, wurde von Prof. akad. Bildhauer Hannes Haslecker geschaffen, einem ehemals überregional renommierten Künstler aus Steyregg. Sie soll auf die große Bedeutung des Brückenbauwerkes, das 1979 für den Verkehr freigegeben wurde, hinweisen. Im Besonderen soll diese stark reduzierte, symbolische Darstellung mit ihren verschränkten Metallelementen eine Verbindung oder Verknüpfung zum Ausdruck bringen, die mit dieser Brücke zwischen dem Mühlviertel und der Stadt Linz geschaffen wurde. Der Künstler, der bei der Umsetzung des Projektes freie Hand hatte, brachte das Thema „Verbindung“ so auf den Punkt. Man könnte darin zwei sich reichende Hände erkennen. Hat doch das Mühlviertel, das nach dem Krieg so lange isoliert gewesen ist und besetzt war, nun seine Hand in Form dieser neuen Brücke nach Linz ausgestreckt, zum Zentrum unseres Landes. Dieses Festhalten ist Symbol für eine noch nähere Verbindung, die sowohl in wirtschaftlicher, als auch in kultureller Hinsicht auch in Zukunft zu pflegen sei. Jedenfalls bringt diese Skulptur das nunmehr Verbundene ausdrucksstark zur Geltung. Die Skulptur an der Donaubrücke ist somit das Symbol für eine damals lang ersehnte und 1979 Wirklichkeit gewordene Direktverbindung zwischen der Region unteres Mühlviertel mit der Landeshauptstadt Linz. Das Kunstprojekt wurde vom Land Oberösterreich als Bauherr der Brücke unter dem Titel „Kunst am Bau“ erst fünf Jahre nach Verkehrsfreigabe am 29.03.1984 in Auftrag gegeben. Steyregger Politiker und Vertreter der Wirtschaft haben sich damals für das Kunstprojekt Hasleckers eingesetzt und Kontakte zum Auftraggeber geknüpft. Aufgestellt wurde die Skulptur 1984/85. Die in sich verschränkten, abgewinkelten Metallkörper sind aus Edelstahl gefertigt. Sie haben einen Querschnitt von 50/50 cm und ein jeweiliges Längenausmaß von 2,50/1,50 m. Die Plastik ist auf ein kreisrundes Betonfundament im Durchmesser von 1,38 m, Höhe 1,05 m aufgesetzt. Diese neue Brücke über die Donau bringt rund 10.000 Pendlern, die täglich aus dem unteren Mühlviertel zur Arbeit nach Linz kommen, wesentliche Erleichterungen an Zeit und Sicherheit u.a. auch spürbare Kosteneinsparungen. Auch die Wirtschaft profitiert durch geringere Transportkosten und bessere Standortbedingungen bei der Ansiedlung neuer Betriebe. In technischer Hinsicht hat Oberösterreich mit dem Bau der Brücke wieder einmal Pionierarbeit geleistet, gab es nämlich für das angewendete System keine Vorbilder. Die Brücke ist eine Kombination aus einer Verbund- und Schrägseilbauweise, die hier zum ersten Mal umgesetzt wurde. Sie wurde mit ihren Straßenanbindungen in einer Bauzeit von etwa 3, 5 Jahren errichtet. Sie ist 454 m lang und 25 m breit, hat in beiden Richtungen zwei Fahrbahnen, einen Radweg und einen Fußweg. Drei Land- und ein Strompfeiler, der sich aus schifffahrtstechnischen Gründen nicht in der Mitte des Stromes befindet, stützen sie. Die so entstandenen statischen Verhältnisse werden durch eine Seilspannung über einen A-förmigen, 44 m hohen Stützpfeiler (Pylon) ausgeglichen. Die Verkehrsfreigabe am 12. September 1979 wurde mit einem großen Brückenfest gefeiert. Wegen der großen Bedeutung des Bauprojektes für Steyregg - man sprach von einem Jahrhundert - Ereignis - hat man sich entschlossen, gebührend zu feiern. Die Stadtkapelle unter der Leitung von Obmann Hans Spörker hat sich bereit erklärt, ein Brückenfest mit enormem Programm von 07. bis 12. September zu veranstalten. Erfreulicherweise haben auch die Musikkapellen aus den Nachbarorten St. Georgen an der Gusen und Luftenberg in uneigennütziger Weise mitgewirkt und so den regionalen Charakter dieses Festes für das untere Mühlviertel dokumentiert. Steyregg war somit für einige Tage in Feierlaune. Tausende Besucher nahmen laut Medienberichten an diesem 6-Tage-Ereignis teil. Der Höhepunkt war dann die offizielle Eröffnungsfeier am 12. September, die auf der Brücke stattfand. Hochrangige Vertreter der Politik gaben dem Fest die Ehre. Die Festreden hielten Bautenminister Josef Moser, Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck, Landesrat Johann Winetzhammer und der Linzer Bürgermeister Franz Hillinger. Für Steyregg sprach der geschäftsführende Bgm. Ing. Josef Lepschi. Neben den unzähligen Besuchern aus nah und fern waren auch Schulklassen und die Vereine da und machten mit. Die feierliche Umrahmung übernahmen auch die musikalischen Vertreter der benachbarten Gemeinden, die Hauptrolle dabei hatte aber die Stadtkapelle Steyregg inne. Nach der Segnung des Bauwerkes durch Weihbischof Dr. Wagner und Superintendent Dr. Temmel gab Bautenminister Moser die Brücke mit dem obligaten Banddurchschneiden frei.

alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher und Hans Hametner vom 29.11.2020
Chronik der Stadtkapelle Steyregg aus 1979.
FESTSCHRIFT Eröffnung der STEYREGGER BRÜCKE 12.September 1979
Datenbankerfassung
2020-04
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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