Kreuzweg Steyregg - 01. Station

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Sakrale Freiplastik
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
an der Straße in die Bergsiedlung, ca. 18 m nördlich vom Pfarrhof, vom linken Straßenrand 10, 5 m entfernt. Etwa gegenüber dem Eingangstor zum Friedhofsteil Nord
Adresse (Ortschaft):
KIrchengasse 30
Breiten-, Längengrad:
48.286026334175, 14.364468568169 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
70 cm

b) Gesamtbreite:
120 cm

c) Gesamttiefe:
130 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
KREUZWEG STEYREGG 9. JULI 2000


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
I. Jesus wird zum Tod verurteilt. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Matth.7.1


Symbol

Kreuz: Tatzenkreuz
an der Kreuzweg-Hinweistafel unten mittig schmiedetechnisch eingestanzt


Symbol

Kreuz: Lateinisches Kreuz
in Tafel 1. Station unten markiert: 3,5/3,5 cm.

ist Kreuzwegsstation
Kreuzweg
Steyregg (15 Stationen)
Kreuzwegstation
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt (Mt 27,11-26)
eine Schale - in der Hände in Unschuld gewaschen werden
Künstler

Reisinger, Johannes
Kunstschmied aus Reichenstein, Gemeinde Gutau im Mühlkreis

Metall
Metall-Art

Eisen/Stahl
Kreuzweg-Hinweistafel und Schale der 1. Station

Metall-Technik

Schmiedearbeit
vom Kunstschmied Johannes Reisinger hergestellt


Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine
Podest für die Schale 1. Station

Stein-Technik

naturbelassen

Errichtung
2000

Votationsgrund
Bet-/Andachtstätte

Der Steyregger Kreuzweg. Im Jahr 2000, zum Eintritt ins neue Jahrtausend sollte in Steyregg mit einem besonderen, markanten Bauwerk, ein Zeichen gesetzt werden, das auch einen Gruß an die nachfolgenden Generationen bedeuten soll. Dieses Denkmal am Kreuzungspunkt der Jahrtausende ist gebaut mit den Materialien Granit und Stahl. Der Stahl als Zeichen der nahen Industrie, des Fortschrittes und verschiedene Arten Granit - sie stehen für die Region des Mühlviertels, unseres Heimatbodens - sind im Kreuzweg miteinander verarbeitet. Johannes Reisinger, ein Kunstschmied aus Reichenstein, Gemeinde Pregarten, hat einen Kreuzweg als Ausdruck unserer Zeit mit 15 Stationen geplant und geschaffen, nicht im herkömmlichen Stil kopiert, der „Leidensweg“ des Herrn sollte begehbar gemacht werden. Wir kennen die Schlagworte - Ausgrenzung - Bloßstellung - Kraftprobe - Egoismus, dieser Kreuzweg weist uns auf anderes hin: „Einer trage des anderen Leid“ oder „Die Liebe ist grenzenlos". Wir gehen bzw. fahren täglich unsere Wege, jahrein, jahraus, hier ist eine Kreuzung in der Zeitgeschichte, in unserer Zeit, die anregt, sich zu besinnen. Damit ist auch ein Auftrag verbunden, nach vorne in das 3. Jahrtausend zu schauen. Hier sind wir eingeladen, einen Weg zu gehen, in Ruhe und im Glauben zu Gott, Schritt für Schritt bergauf, und es öffnet sich das Blickfeld, ein Blick auch zurück, wie war dieser Weg bisher, was wird auf meinem Weg künftig sein. Die Einfachheit der Formen lässt dem Besucher Freiheit für eigene Vorstellungen, wie z. B. schon in der 1. Station „Jesus wird zum Tode verurteilt". Auf einem großen Felsblock ruht eine überdimensionierte Schale symbolisch für die Situation „ Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld“; in einer Nirostaplatte dazu der Satz: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“. Matth. 7,1. Die Figuren beschränken sich auf das Wesentliche in der jeweiligen Situation, sie sind eine Silhouette, ohne Gesicht, ohne Hände und Füße, nur ein Schatten, die Frauenfiguren nur in ihrer Rundung von den kantigen, männlichen Körpern unterscheiden lässt. In der Größe der Figuren wird den Betrachtern die Tragweite und die Bedeutung der Kreuzwegstationen bewusst gemacht. Bei den letzten Stationen taucht immer wieder ein Edelstahlkörper als Zeichen der Herrlichkeit unseres Herrn auf. Es glänzt der entblößte Leib in Würde über den beraubten Kleidern (Station X). Eine zusätzliche 15. Station löst die Passion des Weges, wir erleben Auferstehung und Pfingstwunder. In einem Kreis von 13 Steinsäulen, mit aufgesetzten Metallflammen, an der Wurzel Ösen tragend, die für das Aufstecken von Fackeln gedacht sind, als Zeichen „er ist mitten unter uns“. Die 13 Säulen stehen für die zwölf Apostel und Christi Mutter Maria, dazwischen drin der Weinstock, der Baum des Lebens - sie umgeben den mächtigen Felsbloch - Symbol für den Herrn in der Mitte. Dieser Fels ist der Querbalken des Alpha, das ebenso aus großen Flusssteinen mit dem Kreis umgebenden Omega im Boden geformt, den Anfang und das Ende mit Christus unsern Herrn ausdrücken will. Dieser Felsen wird als Altartisch genutzt. Und der Blick weitet sich über die Donau, über die Stadt, über das Land bis hin zum Traunstein. Aus einem 3-Personenkomitee, das sich „Initiative Kreuzweg Steyregg“ nannte, ist dieses Werk entstanden. Initiator für die Gestaltung in dieser ausdrucksstarken, modernen, zukunftsweisenden Form war Hans Hametner, der einige Hürden überwinden musste, dieses Projekt durchzusetzen. Finanziert wurde der Kreuzweg aus Mitteln der Kulturförderung des Landes O.Ö., Kostenbeiträgen der VA Stahl- VOEST und mit großzügigen Spenden von Steyreggerinnen und Steyreggern. Johann Hametner, der Initiator des Kreuzweg-Projektes hat zudem noch eine Baustein-Aktion gestartet, bei der von Johannes Reisinger geschmiedete Kreuzesnägel in verschiedenen Größen verkauft wurden. Zur Vorbereitung auf das Fest der Kreuzwegweihe fand am 06. Juli 2000 im Anschluss an die Heilige Stunde eine Nachtanbetung bis Freitag 6.00 Uhr früh statt. Die feierliche Einweihung fand am Sonntag, 09. Juli 2000 um 8.45 Uhr durch Generalvikar Prälat Josef Ahammer statt. Es wurden alle Stationen begangen, die Ministranten haben jeweils eine Rose mit Efeuranken niedergelegt. Bei der 15. Station wurde mit Begleitung einer Bläsergruppe das Lied „Heiliges Kreuz sei hoch verehret“ gesungen. Um 10.00 Uhr fand dann die Festmesse zum Ereignis statt. Die Hinweistafel zum Kreuzweg aus Schmiedeeisenblech (74/120/1 cm) steht unmittelbar am linken Straßenrand an der Straße in die Bergsiedlung, ca. 30 m nördlich des Pfarrhofes. (GPS Position Breitengrad: 48,286042028873 (48° 17`10") - Längengrad: 14,364549156279 (14° 21`52,38") Die Kreuzweg-Hinweistafel zeigt den Beginn des Kreuzweges Steyregg an und enthält das Datum der feierlichen Einweihung mit einem darunter eingestanzten Tatzenkreuz. Unten in der Tafelmitte ist ein Logo des Herstellers schmiedetechnisch eingestanzt, das nichts mit den Initialen zu tun hat. Die zwei p ineinender gesetzt und verdreht, sollen ein Symbol für press/print sein, das mit senkrechten Streifen in einem Rechteckmuster aufgelöst ist.

alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher und Hans Hametner vom 17.04.2020
Pfarrchronik: Eintrag Juli 2000
Datenbankerfassung
2020-05
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich