Das Kastenkreuz dessen senkrechte Verbretterung sich schön geschwungen bis über die Mitte des Kreuzstammes zieht und dessen Rand zart gekerbt ist, stand vor Ausbau der Schiefer Bezirksbundesstraße direkt am Beginn der Zufahrt zum "Schweingarten" und wurde im Zuge des Straßenausbaus an die aktuelle Position versetzt. Das Satteldach ist mit Blech gedeckt und die Vorderseite mit einem gewellt geschnittenen Brett verziert. Der Bauer des Schweingartnerguts, Franz Grall, geboren als Franz Grál in Stefflhof/Melhut bei Taus im Böhmerwald am 31.12.1868, verließ im Zuge der Agrarkrise Ende des 19. Jh. Böhmen und siedelte sich auf diesem Hof an. Am 28. Dezember 1918 verstarb er an Herzschwäche infolge Influenza - tatsächlich an der Spanischen Grippe im Alter von knapp 50 Jahren. Am Tag seines nicht mehr erlebten 50. Geburtstages wurde er in Kirchdorf begraben. Die Pandemie traf die Pfarre Kirchdorf kaum. Am 15. Jänner 1918 war der Bauer Übleis aus Micheldorf daran verstorben, am 5. März folgte ein weiterer "Influenzatoter". Eine Woche nach Gralls Tod starb Anfang Jänner 1919 ein Mann im Kirchdorfer Armenhaus an Entkräftung nach Influenza. Welchem Virus die vier Männer tatsächlich zum Opfer fielen, wurde damals nicht erhoben. Das Blechbild wurde 2014 von Susanne Haimerl restauriert.