Haus Eder - Hausbild - Tor - Ornamentik

Stammdaten

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Kategorie:
Denkmaltragendes Objekt
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
Am letzten Objekt der nördlichen Häuserzeile am östlichen Stadtplatz an der Fassadenostseite (Hausbild) bzw. an der Fassadensüdseite (Tor und Ornamentik), unmittelbar an der Abzweigung in die Holzwindener Straße.
Adresse (Ortschaft):
Stadtplatz 11
Breiten-, Längengrad:
48.285839758604, 14.372868753904 (Navigation starten)
Inschrift
Inschriftentyp

Signatur
HH

Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Hausbild: Sgraffito - sakrales Thema mit profanem Hintergrund vereint; Bemaßung: 510/285 cm.

Sakrale Ikonographie

Biblische Darstellung - Adam und Eva
Eva in Goldhaubentracht mit darbietendem Obstkorb vor dem Apfelbaum, auf den sich der Teufel als Schlange schlängelt. Adam im Trachtenanzug, Hut und Gehstock, den Zeigefinger warnend erhoben. Dahinter eine Ortschaft, möglicherweise Steyregg, dazwischen die Donau. Linker und rechter Rand sind mit Bändern aus Pflanzen- und Blumenmustern abgegrenzt.


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
Segmentbogen mit einer mehrreihigen, wulstartig abgestuften Stuckumrahmung und Schlussstein; darüber eine Stuckkartusche (63/60 cm), umrahmt von Rocaillen. Der äußere Rand ist mit Rollwerk, Voluten und Blättern umgeben.

Türblatt

Holztür - Fischgrätaufdopplung
zweiflügelig mit sechseckigen, vergitterten Fenstern in der oberen Hälfte

Künstler

Haider, Hermann (*7.4.1938)
Hausbild hergestellt 1976 im Zuge einer Fassadenrenovierung. Entstehungsgeschichte: Anlass mit aktuellem Bezug. Hermann Haider ist Spezialist für Sgraffititechniken. Das ist eine Kratztechnik zur Bearbeitung von Wandflächen. Nach Aufbringen verschiedenfarbiger Putzschichten werden Teile der oberen Schichte abgekratzt und damit darunterliegende Putzschichten freigelegt, sodass ein Farbkontrast erzeugt wird.

Das Hausbild wurde 1976 im Zuge einer Fassadenrenovierung hergestellt. Der Eigentümer konnte keine Auskunft über den Inhalt des Bildes geben. Der Künstler selbst kann auf Grund seines Gesundheitszustandes dazu nicht befragt werden. Ein sich aufdrängender Gedanke für das Thema des Bildes scheint das "sündige Dorf" zu sein; der Künstler hat die Verführung Adams, eines anmaßenden Frauenhelds, auf sehr raffinierte und launige Weise in Szene gesetzt, eine Persiflage auf den dörflichen Charakter des Städtchens und seiner Hintergrundszenen. Eva, die reiche Bäuerin aus dem Ort, reicht dem stolzen Adam die Früchte des Baumes, von dem sie beide nicht essen sollten. Die Frau war dazu von der Schlange überredet worden. Der christlichen Tradition folgend ist diese ja die fleischgewordene Verführung, der Teufel. Das zentrale Thema also ist der Sündenfall, die Schlange züngelt mit gespaltener Zunge und forscher Haltung zur Kirche und ihrer Umgebung hin. In diesem Fall wird dies dem Ort zugeschrieben; eine Darstellung der direkten Auseinandersetzung des Bösen mit dem Guten. Die östliche Außenmauer des Hauses Stadtplatz 11, auf dem das Bild angebracht ist, ist Bestandteil der historischen Stadtmauer, die im gegenständlichen Fall dem Haus angepasst, glatt verputzt ist und die dem Eigentum der Stadtgemeinde Steyregg (Sondergliedervermögen) zugeordnet ist. 1976 wurde im Zuge der neuen Fassadengestaltung auch die Ornamentik auf der Südseite (Stadtplatz) renoviert. GPS Positionen des Tores mit Fassadenornamentik: 48,285819 (48°17´09´´) 14,372806 (14° 22´22,1´´)

alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher und Hans Hametner vom 24.04.2020
Datenbankerfassung
2020-11
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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