Die beiden Vereine Musik und Theater- und Liedertafel waren seit 1957 im sogenannten Kutscherstöckl neben dem Stadtsaal - seit eh und je ein Provisorium - mit ihren Proberäumen einquartiert. Anfang der 70er Jahre (1971/72) war es dann dringendst notwendig, eine Sanierung durchzuführen. Infolge der angespannten Finanzlage der Gemeinde schritten die beiden Vereine zur Selbsthilfe. Sie schafften eine umfassende Generalsanierung des Objektes mit einem unbeschreiblichen, beispiellosen Kraftakt an Eigenleistungen durch die Mitglieder. Es wurden rund 4000 unbezahlte Arbeitsstunden geleistet und ca. 200.000.- Schilling an finanziellen Mitteln aus Spenden und sonstigen Zuwendungen eingebracht. So ist auch die Ausstattung der Räume bestens gelungen, sodass die Probearbeit danach wieder große Freude bereitete. Die Hausfront wurde vom akad. Maler Prof. Hannes Krejci entworfen und in Sgraffitotechnik mit Symbolen aus der Musik und vom Theater bedacht. Die Symbole sind durch ein Notenband zusammengehalten, das die Anfangstakte von Karl Derntls Marsch "Wir sind Kameraden" trägt. Die Hausbilder wurden zum Abschluss der Generalsanierung des Hauses geschaffen. Es macht alles einen schmucken Eindruck, damit war für das gesamte kulturelle Leben und für die Gestaltung des öffentlichen Raumes ein großer Gewinn verbunden. Die beiden Vereinsobmänner Hans Spörker von der Stadtkapelle und Hans Biermeir von der Theater- und Liedertafelvereinigung haben zusammen mit ihren aktiven Mitgliedern dieses große Werk zustand gebracht. Sie haben sich damit ein schönes Denkmal gesetzt, das mit größter Anerkennung und mit öffentlichem Dank gewürdigt wurde. Am 12.05.1973 fand anläßlich der Eröffnung des Probelokales nebenan im Stadtsaal um 20 Uhr ein musikalischer Festabend statt. Dabei wurde ein Reigen an Musikstücken geboten, dargeboten von der Stadtkapelle und diversen Chören. Einen würdigen Abschluss fand das Fest mit dem Marsch von Karl Derntl "Wir sind Kameraden". Am Sonntag, den 13.05.1973 erfolgte nach dem Gottesdienst, der von der Liedertafel und von der Stadtkapelle mitgestaltet wurde, die feierliche Einweihung des Probelokales durch Pfarrer Erwin Ecker. Bürgermeister August Pucher enthüllte die Gedenktafel, die von der Fa. Tischlinger, Granit Pulgarn, gespendet wurde. Im Jahr 2000 ist die Stadtkapelle in ein neues Musikheim, das im Schulgebäude integriert ist, übersiedelt. Seither wird das Probelokal ausschließlich von der Liedertafel benutzt. Die Theatergruppe hat sich auch eigenständig gemacht. Inzwischen wurde auch ein Buffett mit sehr behaglichem Aufenthaltsraum für geselliges Beisammensein der Mitglieder und für Veranstaltungsgäste eingerichtet. Da die Bilder auf der Außenfassade von 17,27/4,05 m unregelmäßig verteilt sind, wurde die Bemaßung insgesamt nicht eingetragen. Vielmehr sind die Ausmaße der einzelnen Bilder bei der Materialbenennung eingetragen.