Haus Stadtsaal - Franz Schubert Gedenktafel

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Denkmaltragendes Objekt
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
an der östlichen Hauswand des Stadtsaales, 1,60 m von der südöstlichen Objektsecke in Richtung Eingang entfernt
Adresse (Ortschaft):
Weissenwolffstraße 6
Breiten-, Längengrad:
48.285432, 14.370901 (Navigation starten)
Gedenktafel
Material für Tafeln

Stein - Granit
geschliffen und poliert; Bemaßung: 45/65/2,5 cm Das Portrait des Komponisten ist als Metallgussrelief im oberen Teil der Steintafel angebracht. Unter dem Reliefbild ist die Inschrift eingraviert und mit Goldfarbe ausgemalt.

Inschriftentyp

Titel
Franz Schubert

Profanes Bild
Material für Bilder

Metall
Im oberen Bereich der Gedenktafelel befindet sich ein kreisrundes Reliefbild von Franz Schubert in schwarz gehalten mit einem DM von 25,5 cm.

Am Sonntag, 08.11.1953 wurde in Steyregg anlässlich des 125. Todestages (19.11.1953) von Franz Schubert an der Außenmauer des Stadtsaales eine Gedenktafel enthüllt sowie ein Festabend veranstaltet. Der große Meister der Töne weilte bekanntlich 1825 einige Male in Steyregg als Gast der Gräfin Sophie von Weissenwolff. Somit hat Franz Schubert hat nachweislich das Mühlviertel besucht. Er verweilte auf Schloss Steyreggr in den Zwanzigerjahren (vorwiegend 1825) des vorvorigen Jahrhunderts, wo er mit dem Kammersänger Vogl die kunstsinnige Gräfin besuchte. Es wird in diesem Zusammenhang auch erzählt, dass Schubert dieser sangesfreudigen Dame einige Lieder gewidmet haben soll. So zu Beispiel die Vertonung der Lieder zur Scottschen Novelle "Das Fräulein am See", deren berühmtestes das "Ave Maria" ist. Die ersten Notenzüge von "Ave Maria" sind im Speisesaal des ehemaligen Hotels Weissenwolff im Zentrum von Steyregg als Wanddekoration aufgemalt. Die Anwesenheit Schuberts in Steyregg ist dadurch verbürgt, dass er in einem Reisebrief seinen Eltern von einem Aufenthalt in Steyregg berichtet. In diesem Brief vom 25. Juli 1825 an seine "Theuersten Eltern" schreibt er unter anderem: "In Steyereck kehren wir bei der Gräfin Weissenwolff ein, die eine große Verehererin meiner Wenigkeit ist, alle meine Sachen besitzt und auch manches recht hübsch singt. Die Walter Scott`schen Lieder machten einen so überaus günstigen Eindruck auf sie, dass sie sogar merken ließ, als wäre ihr die Dedication derselben nichts weniger als unangenehm." Zur Erinnerung an diesen Aufenthalt wurde eben diese Gedenktafel von der Stadtgemeinde gestiftet. Zur Feier waren neben vielen anderen Persönlichkeiten auch Hofrat Professor Viktor Keldorfer aus Wien gekommen. Feierlich ernst leitete die Stadtkapelle Steyregg mit "Am Meer" von Franz Schubert den Festakt ein. Bürgermeister Grafleitner begrüßte dann die Festgäste und enthüllte die Schubert Gedenktafel. Anschließend sprach Hofrat Keldorfer, der gefeierte Ehrengast, die Gedenkworte und überreichte dem Bürgermeister eine beglaubigte Abschrift jenes Schubert-Briefes, der die Tatsache der Anwesenheit Schuberts in Steyregg enthält. Mit der "Pax vobiscum" von Schubert fand die Feier ihren Abschluss. Um 20:00 Uhr gab es dann noch im Stadtsaal einen Festabend mit einem Querschnitt aus dem Schaffen des Komponisten mit Darbietungen von Chören, Solistinnen und Solisten, selbst Hofrat Keldorfer dirigierte zwei Chöre. Seinen Abschluss fand der Schubert-Abend mit dem 1. Satz der Symphonie in h-moll, gespielt von der Stadtkapelle Steyregg unter der Leitung von Max Geiblinger. Dieser Schubert-Abend war von überwiegend heimischen, musikalischen Kräften gestaltet worden. Es war ein Höhepunkt an kultureller Darbietung. Im Schloss Steyregg ist zur Erinnerung an die Besuche 1825 ein Schubertsaal eingerichtet. Links neben der Schubert - Gedenktafel ist eine weitere Tafel der Stadtgemeinde Steyregg angebracht. Sie ist eine von 20 Tafeln, die den "Historischen Erlebnisweg" im Steyregger Stadtzentrum markieren und auf die "Franz Schubert Gedenkstätte" hinweist. Sie trägt das Portraits von Franz Schubert und von Sophie Gräfin Weissenwolff. Sie ist aus Metall in Wappenform mit Kunstdruck gestaltet, 30/39 cm mit folgender Inschrift: Stadtgemeinde Steyregg Historischer Erlebnisweg (16), "Franz Schubert Gedenkstätte" 1825 weilte Franz Schubert zweimal zu Besuch bei Sophie Gräfin Weissenwolff . Die Tafel wurde 2003 von der Stadtgemeinde zur Markierung bedeutender historischer Ereignisse installiert, sie liegt auch auf der Route des Steyregger Nachtwächters, der interessierten Gästen erzählt, was sich in Steyregg so zugetragen hat. Wegen Fassadenrenovierungsarbeiten waren die Tafeln zwischenzeitlich ( etwa 2011 - 2013) an der Außenwand des benachbarten Probelokales der Theater- und Liedertafel Steyregg angebracht.

alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher vom 13.04.2020
Historisches Steyregg Nr.4 Jahrgang 2002 - Berühmte Persönlichkeiten in Steyregg.
Steyregg Buch 700 Jahre Markt-500 Jahre Stadt 1982- Manfred Brandl/Peter Grassnig (Steyregger Chronik von 1848 bis 1982, Seite 149).
Mühlviertler Nachrichten 1953 Nr. 46.
Chronik der Stadtkapelle Steyregg - Eintrag 1953
Datenbankerfassung
2020-11
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich