Klosterkirche Pulgarn 01- Grabtafel Eustach Frodnacher

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Denkmaltragendes Objekt
Zustand:
Witterungsschäden
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
An der nordseiten Außenmauer der Klosterkirche Pulgarn links des Kircheneinganges.
Adresse (Ortschaft):
Pulgarn 33 (Pulgarn)
Breiten-, Längengrad:
48.281176, 14.403154 (Navigation starten)
Grabtafel
Material für Tafeln

Stein - Marmor
Rotmarmortafel - Bemaßung 110/218 cm. Das Epitaph zeigt einem gängigen mittelalterlichen Typus folgend in der Mitte das reliefierte Familienwappen, das von einem umlaufenden Schriftband eingefasst wird.

Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Hyer liegt der edel gestreng Ritter Eustach Frodnacher der gestorben ist an sand Nyilastag anno domini 1477 dem Gott genadig sey


Wappen
Wappentyp

Adel
Die Grabplatte zeigt den klassischen Aufbau mit der umlaufenden Beschreibung und dem etwas versenktem, inliegenden Schildbild. Eingebettet in Laubverzierung liegt das Wappenschild im unteren Feld, dessen Blasonierung leider nicht mehr gedeutet werden kann. Unmittelbar auf den Wappenschild aufgesetzt ist der Ritterhelm mit enormer Helmzier, umgeben von Akanthuslaub, darüber die würdige Helmkrone und ein übergroßer, rechtsgerichteter Flügel, einem sogenannten halbem Flug. Unterhalb des Flügels ist zudem die damals typische Art der Befestigung der einzelnen Federn in einem Leder- oder Leistenstreifen zu erkennen.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)
An dieser Außenmauer-Nordseite ist die Grabtafel angebracht.

Mauerwerk-Technik

verputzt

Das Ensemble an Grabplatten, Tafeln und Reliefbildern an der, von der Straße gut eingesehenen, nordseitigen Kirchenwand ist eine Visitenkarte der historischen Vergangenheit Pulgarns, die einen Bogen über einen weiten Zeitabschnitt spannt. Damit werden die geschichtlichen Ereignisse von der Gründung der Klosteranlagen bis in das 20. Jahrhundert auf eindrückliche Weise in Zusammenhang gebracht. Zum einen sind die drei Grabplatten bzw. Reliefbilder die letzten dürftigen Reste der monumentalen Hochgräber aus der Kirche am Bühel (Frauenkloster), zum anderen sind es die Zeichen des Gedenkens an angesehene und bekannte Chorherren des Augustinerstiftes St. Florian, die in der Zeit von 1940 – 1945, in der Verfolgung durch die NSDAP enorme Drangsale erlitten. Nach mündlicher Überlieferung wurde man der Grabtafeln und Reliefbilder im Umfeld des ehemaligen Frauenklosters - am Bühel - etwa um 1930 beim Ausgraben von Pflanzlöchern fündig. Bei einer flächendeckenden Grabungsaktion kamen dann die Tafeln zum Vorschein. Der damalige Pfarrer Kirnbauer des Stiftes St. Florian, der Pulgarn ökonomisch betreute, hat diese Aktion in Gang gesetzt. Seit dieser Zeit sind die Tafeln an der Außenwand der Kirche präsent.

Literaturquelle
2003
DEHIO OBERÖSTERREICH Band 1, Mühlviertel-Die Kunstdenkmäler Österreichs,
Peter Adam, Beate Auer, Susanne Bachner, Brigitta Fragner, Ulrike Knall-Brskovsky, Anna Piuk, Franz Peter Wanek, Monika Wiltschnigg., Seite 877
alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher und Hans Hametner vom 14.06.2020.
Historisches Steyregg Nr. 8, Jahrgang 2003 - Die Klosteranlage Pulgarn 2. Teil - Seiten 15-16
Schriftnachweise aus Archivunterlagen des Chorherrenstiftes St. Florian
Baukulturelles Erbe Steyregg lt. BDA Landeskonservatorat für Oberösterreich. September 2003 beschrieben mit "Ehemalige Klosterkirche Hl.Geist, Pulgarner Straße, Gdst.Nr. 1 (Nordseitig zwei eingemauerte spätgotische Wappengrabsteine aus Rotmarmor.)
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