Klosterkirche Pulgarn 04 - Reliefbild - Maskaron

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Denkmaltragendes Objekt
Zustand:
Witterungsschäden
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4221 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adresse (Ortschaft):
Pulgarn 33 (Pulgarn)
Breiten-, Längengrad:
48.281176, 14.403154 (Navigation starten)
Profanes Bild
Material für Bilder

Stein
Ein Reliefbild, an der Außenmauer Nordseite, aus Granit gemeißelt zeigt einen starken bärtigen Mann (Maskaron = Fratze), als Zeichen der Kraft und Stärke des Geschlechtes, kann aber auch als apotropäisches Symbol zu sehen sein, das Böses abwendet und wurde auch über Hauseingängen oder an Toren etc. angebracht. Die Funktion bzw. Herkunft dieser relativ kleinen Darstellung ist nicht bekannt. Da auch die Kopfoberseite bearbeitet ist, war er offenbar nicht als Konsole konzipiert. Der archaisch wirkende Stein weist mit seinen schematischen, parallel geführten Haarsträhnen und den runden Augen romanische Stilmerkmale auf. Andere Deutungen sehen darin einen löwenartigen Kopf mit einem durch das Maul geführten Ring, was aber nicht sehr realistisch erscheint.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)
An dieser Außenmauer-Nordseite ist das Reliefbild angebracht.

Mauerwerk-Technik

verputzt

Das Ensemble an Grabplatten, Tafeln und Reliefbildern an der von der Straße gut eingesehenen nordseitigen Kirchenwand ist eine Visitenkarte der historischen Vergangenheit Pulgarns, die einen Bogen über einen weiten Zeitabschnitt spannt. Damit werden die geschichtlichen Ereignisse von der Gründung der Klosteranlagen bis in das 20. Jahrhundert auf eindrückliche Weise in Zusammenhang gebracht. Zum einen sind die drei Grabplatten bzw. Reliefbilder die letzten dürftigen Reste der monumentalen Hochgräber aus der Kirche am Bühel (Frauenkloster), zum anderen sind es die Zeichen des Gedenkens an angesehene und bekannte Chorherren des Augustinerstiftes St. Florian, die in der Zeit von 1940 – 1945, in der Verfolgung durch die NSDAP enorme Drangsale erlitten. Nach mündlicher Überlieferung wurde man der Grabtafeln und Reliefbilder im Umfeld des ehemaligen Frauenklosters - am Bühel - etwa um 1930 beim Ausgraben von Pflanzlöchern fündig. Bei einer flächendeckenden Grabungsaktion kamen dann die Tafeln zum Vorschein. Der damalige Pfarrer Kirnbauer des Stiftes St. Florian, der Pulgarn ökonomisch betreute hat diese Aktion in Gang gesetzt. Seit dieser Zeit sind die Tafeln an der Außenwand der Kirche präsent.

alternative Quelle
Recherchen vom 13.01.2021, Willibald Kutscher
Baukulturelles Erbe Steyregg lt. BDA Landeskonservatorat für Oberösterreich. September 2003 beschrieben mit "Ehemalige Klosterkirche Hl.Geist, Pulgarner Straße, Gdst.Nr. 1 (Dazwischen Wappen der Grafen von Türheim, um 1600.)
Historisches Steyregg Nr. 8, Jahrgang 2003 - Die Klosteranlage Pulgarn 2. Teil - Seite 17
Datenbankerfassung
2021-01
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich