Riedlbachklause in der Winterleiten

Stammdaten

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Kategorie:
Wehr
Zustand:
Abgekommen
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4924 Lohnsburg am Kobernaußerwald (Ried im Innkreis)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
7000 cm

b) Gesamtbreite:
5500 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Errichtung
1765 - 1773

Errichtungsgrund
Anlass mit zurückliegendem/historischem Bezug

Die Holzbringung aus dem südlichen Kobernaußerwald sollte durch Trift (Schwemmen) erleichtert werden.

Der bayerische Churfürst Max Josef III ordnete am 6.Juli 1765 eine Visitation des Hehnharts (urspr. Name des Kobernaußerwaldes) an, mit dem Auftrag, Transportmöglichkeiten für das dringend benötigte Holz zu schaffen. Diese war durch Schwemmen gegeben, und noch im gleichen Jahr wurde begonnen. Am Fischbach (heute Riedlbach) entstand der erste, händisch aufgeschüttete Klausendamm unter der Leitung des Traunsteiner Klausenmeisters Haßlberger. 1,5 ha Wasserfläche hatte der fertige Stausee. Eine dosierbare Ablassöffnung ermöglichte das kontrollierte Fluten des Schwemmbaches. Der Bach wurde begradigt und dessen Ufer mit Flechtwerk verstärkt. Im Frühjahr wurde das Schmelzwasser von der Klause aufgestaut. Hinter der Klause wurde das zu schwemmende Holz gelagert und nach dem Zapfenschlag in den gefluteten Bach eingeworfen. Entlang der gesamten Triftstrecke bis Hagenau bei Braunau standen Schwemmknechte mit Spießen, um ein Verklausen des Holzes zu verhindern. Insgesamt waren bei einer Trift bis zu 460 Arbeiter nötig.
Im Kobernaußerwald waren folgende Triftanlagen: Riedlbachklause, Wölflklause, Schwarzmoosklause, Achbach-Bachklause und Zierlerklause.
1897 zerstörte ein verheerendes Hochwasser die "Bschlacht" (Uferbefestigung) des Schwemmbaches derart, dass sie nicht mehr saniert wurde. Ab 1898 erfolgte der Holztransport mittels Waldbahn. Der Damm an der Riedlbachklause ist bei der Winterleiten noch stellenweise vorhanden.
Hauptfoto: Vorne Dammprofil, hinten Winterleitenhütte

Literaturquelle
2019
Winterleiten, Erzählung aus dem Kobernaußerwald,
Johann G. Hermandinger , Seite
alternative Quelle
"Die Geschichte des Kobernaußerforstes" unveröffentlichte Dokumentation 1908 Autor: Max Schlickinger
Winterleiten- Erzählung aus dem Kobernaußerwald
Datenbankerfassung
2021-01
Hermandinger Johann
Letzte Überarbeitung
2024-10
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