Das "Hofrichterhaus" ist eine von 20 wegweisenden Tafeln, die den "Historischen Erlebnisweg" durch das Steyregger Stadtzentrum markieren. Diese Tafeln wurden über Initiative von Hans Hametner 2003 von der Stadtgemeinde montiert um auf bedeutsame Ereignisse aus der Geschichte unserer Stadt hinzuweisen. Seitdem führt der Nachtwächter interessierte Gäste entlang dieser Route und weiß bei allen Stationen zu erzählen, was sich in Steyregg so zugetragen hat.
Die Tafel trägt im oberen Bereich das Steyregger Stadtwappen, das ebenfalls als Kleindenkmal erfasst ist. Das Haus Nr. 28 wurde auch "Pflegschaftsgericht" oder "Herrschaftshaus" benannt. Dort übte bis zum Jahre 1793 stellvertretend für den Grundherrn der herrschaftliche Pfleger die hohe Gerichtsbarkeit und die Verwaltung für das Herrschaftsgebiet Steyregg aus. Vereinzelt wurden sogar Todesurteile ausgesprochen. Das Landgericht Steyregg reichte vom Esterbach in Plesching bis zum Reichenbach in Pulgarn, allerdings auch weit bis in das heutige Stadtgebiet von Linz, bis zum Gasthof "Eiserne Hand". 1793 löste sich die Stadt von der Grundherrschaft - die Stadtkommune entstand.
Über das Steyregger Gerichtswesen wird auch im Buch Manfred Brandl/Peter Grassnigg, Seiten 51-55 berichtet.
An der heutigen Wohnhausfassade ist das Steingewölbe des ehemligen Schwibbogens Haus Nr. 28 eingemauert und somit als Kleindenkmal erhalten geblieben. Links davon ist aus einem Mosaikkunstwerk ein kombiniertes Wappen aus Weissenwolffwappen und Stadtwappen gestaltet, das ebenfalls zu den Steyregger Kleindenkmälern gehört. Es soll auf die Geschichte des Hauses und der sich ablösenden Verwaltungen hinweisen.