Torbogen ehem. Meierhof Plesching

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Denkmaltragendes Objekt
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4040 Steyregg (Urfahr-Umgebung)
Adressbeschreibung:
Am Eingang zur Wohnsiedlung "Im Meierhof 1 - 13" in der Ortschaft Plesching.
Adresse (Ortschaft):
Im Meierhof 5 (Plesching)
Breiten-, Längengrad:
48.320967798386, 14.340095223188 (Navigation starten)
Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
1880


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
AUF DIESEM GELÄNDE BEFAND SICH DER GUTSMEIERHOF PLESCHING. DIESES LANDWIRTSCHAFTLICHE ANWESEN IST SEIT DER ERSTEN HÄLFTE DES 18. JAHRHUNDERTS NACHWEISBAR UND WURDE IN SPÄTERER FOLGE AUVH ALS WOHN-, BETRIEBS- UND LAGERSTÄTTE GENUTZT. IN DEN JAHREN 1996 - 1999 ERRICHTETE DIE GWCL DIE WOHNANLAGE "IM MEIERHOF". VON DIESEM STATTLICHEN GUTSBETRIEB ZEUGT DER HIER BEFINDLICHE GRANITSTEIN-BOGEN AUS DEM JAHRE 1880.

Tor
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
Alle Bogenelemente sind aus Granit gefertigt. Zur ausreichenden Stabilisierung ist der Bogen nordseitig und entlang der Aussenlinien ummauert und verputzt. Dieser Stützbogen ist mit einer Blechabdeckung versehen. Die Gewände- und Bogenelemente aus Granit haben ein Ausmaß von 29/31 cm, die gemauerte Stützkonstruktion hat einen Querschnitt von 52/52 cm. Die Innenweite des Bogens beträgt 3,85 m, die lichte Höhe 3,50 m. Sie ist durch das ausspringende Gesimse beim Bogenauflager um jeweils 7 cm eingeschränkt, ebnso im Bereich der Aufstandsblöcke des Torbogens, die als Radabweiser gedient haben. Die Innenhöhe des Bogens betraägt 3,50 m, sie ist mit dem abgesetzten Schlussstein um 6 cm eingeschränkt.

Türblatt

Kein Türblatt - offen
Heute freistehendes Denkmal, ehemaliger Torbogen des Meierhofes.

Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine

Stein-Technik

behauen

Der ehemalige Pleschinger Meierhof war ursprünglich im sogenannten Hofamt der Herrschaft Steyregg mit der Einlagezahl 110, KG 45630 Lachstadt einverleibt. Er war in Plesching somit die sogenannte Zentralstelle, an den die umliegenden Gehöfte und Güter ihren Zehent und sonstigen Abgaben zu liefern hatten, der sogenannte „Moar“ brachte diesen Zehent dann zur Herrschaft. In einem solchen „Moarhaus“ gab es die Pflicht, eine „Moarstube“ einzurichten, mit Tisch und ausreichender Bestuhlung, um allen Untertanen im zugehörigen Umkreis einen Sitzplatz bieten zu können. Dort war auch ein sogenanntes Zehentregister zu führen.

Ab 1747 ist dort ein Michael Aumayr als Eigentümer erwähnt. Ein Nachfahre in zweiter Generation, Joseph Aumayr, geboren am 25. April 1840 führte den landwirtschaftlichen Betrieb bis 1914 weiter. Der ledige Bauer verstarb am 11. Februar 1914 ohne Nachkommen. Da kein Testament vorhanden war und sich in der Verwandtschaft niemand in der Lage sah, den Hof weiterzuführen, wurde die Liegenschaft veräußert.

Am Schlussstein des verbliebenen Torbogens finden sich die Initialen J A des einstigen Besitzers Joseph Aumayr, mit der Jahreszahl 1880. Es ist anzunehmen, dass es im Jahre 1880 zu einer Generalsanierung des Meierhofes kam und auch der Torbogen aus Granit neu eingebaut wurde.

Der neue Eigentümer namens Glas war in Paris wohnhaft. 1976 wurde bereits ein Teilabbruch vorgenommen. Später wurde das Anwesen an die Stadt Linz verkauft, um im stehengebliebenen Rest bis 1979 die Funküberwachungsstelle der ehem. PTV (Post- und Telegraphenverwaltung) einrichten zu können. Danach erfolgte der endgültige Abbruch des Gebäudes und der Verkauf der Liegenschaft an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Chemie Linz (GWCL), die in den Jahren 1996 - 1999 die Wohnanlage „IM MEIERHOF“ errichtete.

Mit der Aufstellung des Torbogens wollte man auf die Entstehungsgeschichte der Wohnsiedlung eingehen und einen wesentlichen Bauteil des ehemaligen Hofes als verbindendes Element installieren. Der Torbogen steht nunmehr unweit der damaligen Position, wo er noch im Meierhof integriert war.

alternative Quelle
Recherchen Willibald Kutscher und Hans Hametner vom 04.02.2022
Datenbankerfassung
2021-03
Kutscher Willibald
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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