Das Steyregger Stadtwappen in seiner heutigen Darstellung ist aus dem sogen. „Stadtsiegel“ vom Jahre 1615 (stark vergrößert) hervorgegangen.
Eine Wappenverleihung an Steyregg ist nicht bekannt. Seine Verwendung ist in der Abschrift einer Quittung nachgewiesen, wo es im Text einer Abschrift vom 19. Februar 1551 heißt „…diese khundschafft mit vnnserem Gemainen hiefuergedruckhten Stat Innsigl verferdigt…“. Ein erster Abdruck des Stadtwappens ist als Stadtsiegel mit der Umschrift „INSIGL DER STAT STEYRECKH“ auf einem Verkaufsbrief vom 20. Jänner 1615 zu finden. Spätere Zeichnungen sind wegen schlechter Siegelgravuren irregeführt, so ist z.B. der Turm fälschlich schwarz dargestellt.
Eine falsche Darstellung sieht man über dem Portal des Stadtamtes. Im First des gesprengten Giebels ist dort das Wappen, von Stuckkartusche umrahmt und mit Rollwerk versehen, zu finden.
Die offizielle Wappenbeschreibung lautet: In Gold auf schwarzem Felsen ein silberner, gequaderter Turm mit Zinnen, rotem Spitzdach und schwarzem Knauf, zwei Fronten zeigend, die rechte mit einem, die linke mit zwei schwarz geöffneten Fenstern versehen.
Entgegen dieser Beschreibung soll aber erwähnt sein, dass der Turm im Wappen überwiegend in Weiß dargestellt ist, aus welchen Gründen immer.
Siegel und Wappen waren seit je die äußeren Zeichen für das neu gewonnene Ansehen und die Macht. Der Turm repräsentiert diese Eigen- und Selbständigkeit der Bürger am Fuße des Schlossbergs der Grundherrschaft gegenüber. Mauern und Türme standen im Mittelalter für Sicherheit und galten als Privileg.
Das Stadtsiegel, vor allem das Stadtwappen zieren nicht nur Amts- und Vereinsdrucke im Schriftverkehr. Das Stadtsiegel wurde u.a. von einem Steinmetz aus Steyregg sogar einem ehemaligen Gemeindebediensteten als Geburtstagsgeschenk für seine Gattin kunstvoll kreiert. Das Wappen ist im Ortsgebiet vielfach zu sehen, als Begrüßungs- und Verabschiedungstafeln an Verkehrswegen, an der Außenmauer am Stadtsaal, in Verbindung mit anderen Wappen (Allianzwappen) und Kleindenkmälern wie z. B. den Tafeln des „Historischen Erlebnisweges“. Viele Vereine und Organisationen bzw. Kultureinrichtungen dekorieren ihr Vereinslogo mit dem Wappen in allen möglichen Darstellungen. Auch als Schnitzwerk gibt es das Wappen mehrfach, in diesen Fällen ist es der offiziellen Wappenbeschreibung am ähnlichsten, abgesehen von der Umrahmung. Sehr interessant ist die Darstellung des Wappens im sogen. „Eisernen Wehrschild“, der im Stiegenhaus des Stadtamtes hängt. Dieser „Eiserne Wehrschild“ ist ebenfalls ein Kleindenkmal und wird in dieser Datenbank gesondert beschrieben und dargestellt.
Das Wappen wurde im Zuge des Neubaues des Stadtamtes 1908 angebracht. Im Jahr 1982, zur 500-Jahr- Feier der Stadterhebung, wurden das Wappen im Zuge einer Fassadensanierung restauriert.