Bildsäule Gasthaus Alte Schmiede

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Blocksäule
Zustand:
Abgekommen
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4470 Enns (Linz-Land)
Adresse (Ortschaft):
Kottingrat 13
Breiten-, Längengrad:
48.176162288261, 14.454057768123 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
240 cm
AKfKDF_Bemassung_Bildstock_Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Zur Erntezeit um Kilian - Anno achtzehnhundertdreißigdrei klagt eine Schnitterin ein Kind an der sündigen Bullerei. Vor Zorn und Eifersucht ganz rot das war wohl kein Wunder - schlug sie das junge Mädchen tot der "Böse" gab den Zunder. Tief im zarten Mädchenleib saß der Sichel Wunde so zornig war das Schnitterweib um jene Mittagsstunde. Wie war ihr bang im Herzen für die vollführte Tat, sie fand vor Seelenschmerzen nicht Ruh bei Nacht und Tag. Das Mägdlein ward beerdigt das Korn zu End gemäht. Das Sprichwort sich bestätigt "Die Reue kommt zu spät" O bet ein Vaterunser für das unschuldige Kind und bedenk jetzunder was wir für Sünder sind. AMEN

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Auf der 4. Seite des Bildblockes auf einer weißen Tafel schwarz geschrieben

Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit frei gestalteten Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Das Metallkreuz sitzt auf der steinernen Kugel des Kreuzdaches.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria mit Kind


Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall

Sakrale Ikonographie

Dreifaltigkeitsdarstellung


Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall


Profanes Bild
Material für Bilder

Metall
Zwei weibliche Personen bei der Feldarbeit. Eine erhebt die Sichel gegen die andere Frau. Szenendarstellung des Tatherganges.

Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine

Stein-Technik

behauen
Niedriger Sockel, der Ansatz der toskanischen Säule ist durch drei Halbringe gegeben, am Ende wird mit zwei Wülsten abgeschlossen. Daran schließt der würfelförmige Bildaufsatz mit Spitzbogenbildnischen darüber ein Kreuzdach mit Kugel und Kreuz.

Errichtung
1833

Votationsgrund
Mord/Todschlag

Beim Streit zweier Mägde wurde eine mit einer sichel erstochen.

Vor dem Gasthaus "Zur Alten Schmiede" fällt uns eine Marterl auf, das in seiner Form ganz anders ist als die übrigen. Es ist eine Blocksäule mit einer monolithischen Säule, deren Sockel verziert ist. Die Bilder zeigen den hl. Florian, die Hl. Dreifaltigkeit und Maria mit dem Kind. Am 4. Bild sind eine Kornfeld und Schnitterinnen bei der Arbeit dargestellt. Eine Schnitterin hebt die Sichel zum Wurf. Darunter lesen wir folgende Zeilen.

Im Jahr 1833 kamen zwei Mägde zum Streit, wobei eine durch Herzstich tödlich verletzt wurde.

Im Jahr 1976 wurde die Marter restauriert, ihre Umgebung gesäubert, neu begrünt und die Bilder durch neue ersetzt. Ein Heiligenbild wurde durch eine Spruchtafel ausgetauscht, das Bild mit der Legende wurde sinngemäß wieder dargestellt. Die Bekrönung ist unvollständig, es ist nur noch eine halbe Granitkugel vorhanden.

Im Sommer 2020 wurde das Denkmal bei einem Verkehrsunfall zerstört und nicht mehr aufgestellt. Eine ältere Dame berichtete mir, dass bei einem Verkehrsunfall das Materl angefahren wurde. Die Reste des Materls wurden vermutlich in der Ortschaft Stallbach aufgestellt.

Literaturquelle
1980
Kleindenkmale in der Stadtgemeinde Enns,
Petronella Kainzbauer, Seite 14
alternative Quelle
Gespräch mit Dame vom Haus im Jahr 2020
Datenbankerfassung
2021-03
Riedl Karl
Letzte Überarbeitung
2025-02
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich