Aisthofener Kapelle. Wegkapelle in der Dorfmitte. Als großer historischer Giebelbau mit Apsis 1885 bis 1890 nach dem Dorfbrand, dem fast alle Häuser des Ortes zum Opfer gefallen waren, vom Besitzer des Grubergutes errichtet.
Seit 2018 darf die Kapelle wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden.
Die Perger Rundschau berichtete 1988, dass die Besitzerfamilie 1987 bis 1989 mit erheblichem Kostenaufwand und Erbringung von Eigenleistungen den Verputz im Sockelbereich, das Dach und die Bleieinfassung der gotischen Glasfenster erneuern sowie die Wandbemalung restaurieren ließ. Die Bänke wurden nach deren Renovierung wieder aufgestellt. Den Abschluss bildete die Färbelung der Außenwände nach dem Abriss eines Wirtschaftsgebäudes.
Seitens der Landesstraßenverwaltung wurde 1988 anlässlich der Begradigung der Landesstraße der Bereich um die Kapelle neu gestaltet. Es wurde rund um die Kapelle ein Traufenpflaster mittels Kleinschlag verlegt und beim Eingangsbereich der Kapelle ein gepflasterter Platz als Dorfplatz hergestellt.
Claudia Haunschmid befasste sich 1996 in einer Studienarbeit mit der Kapelle. Sie erstellte eine detaillierte Bauaufnahme mit zahlreichen Fotos:
Das 1891 eingesetzte Eisengitter zwischen der um zwei Granitstufen erhöhten Apsis und dem annähernd quadratischen Gemeinderaum wurde von Alois Hamer, Schwertberg angefertigt, ebenso das Monogramm des Erbauers JOH.MST (Johann Marchsteiner). Der Fußboden besteht aus Granitplatten.
Das neugotische Gebäude verfügt im Mittelteil über ein Kreuzgewölbe, sowie seitlich je ein halbes Gewölbefeld. Alle Fenster der Kapelle sind als Bleifenster mit Additionsmuster ausgestaltet, zwei davon sind Rundfenster in der Apsis, zwei weitere mit einspringenden Nasen im Gemeinderaum und eines über dem Eingang als Tympanonfenster. Im Altarraum befindet sich eine Plastik des Gekreuzigten aus der Erbauungszeit und eine Darstellung des Jesuskindes als Wachsfigur in einem Glasschrein.
Weitere Objekte in der Kapelle sind links die Figur "Immaculata" und rechts das Standbild "Die sieben Schmerzen Mariens".
Ein Ölbild zeigt den Dorfbrand vom 2. September1885.
1893 wurde von Franzsikanern aus dem Kloster Baumgartenberg nach Zustimmung des Diözesanbischofs von Linz, Franz Maria Doppelbauer, ein mit einem Ablass verbundener Kreuzweg geweiht und angebracht. Die Kreuzwegbilder sind Öldrucke hinter Glas.
Die Außenmauern der Kapelle stehen auf einem etwa 70 cm hohen Sockel.