Aisthofener Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Witterungsschäden
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4320 Perg (Perg)
Adressbeschreibung:
Auf der Landstraße L 1420 in Richtung Schwertberg in der Ortsmitte von Aisthofen auf der rechten Seite.
Adresse (Ortschaft):
Aisthofen 1 (Aisthofen)
Breiten-, Längengrad:
48.257805677866, 14.591506719589 (Navigation starten)
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Der fürchterliche Brand in Aisthofen am 2. September 1885 um 8 1/2 Uhr Abends

Jahreszahl
1885

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die auf einer weißen Fläche am rechten unteren Bildrand in schwarzer Frakturschrift befindliche Inschrift weist auf Datum und Ereignis des Bildes hin.

Jahreszahl
1891

Initialen
JOH.MST

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Das im Jahr 1891 von Alois Hamer gefertigt Gitter zwischen Apsis und Gemeinderaum trägt die Jahreszahl 1891 und das Monogramm JOH. MST. (für Johann Marchsteiner), der die Kapelle erbauen ließ)

Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier
Ölgemälde könnte auch auf Holz gemalt sein. Es zeigt den schrecklichen Brand in Aisthofen, der den mittleren Teil des Bildes einnimmt, darüber in Wolkenbänder gehüllt, Heiligendarstellungen, darunter die Bevölkerung, die den Brand zu löschen versucht, Pferde- und Ochsengespanne transportieren das Wasser zum Brandherd.

Sakrale Ikonographie

Dreifaltigkeitsdarstellung - Gnadenstuhl vom Sonntagberg
In der Mitte über der Brandszene in einem Wolkenkranz

Heiligendarstellung - Hl. Florian
Links in einem Wolkenkranz über der Brandszene

Mariendarstellung - Maria mit Kind
Rechts in einem Wolkenkranz über der Brandszene


Kapellenausstattung

Sitzbank


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit frei gestalteten Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Auf einem Sockel am Giebel des Satteldaches.


Tür
Türsturz

Gerader Sturz

Türblatt

Holztür - Eingestemmte Füllungstür
Zweiflügelige Tür mit gestemmten gotischen Maßwerkelementen in vier Felder geteilt. Innen eine glatte Granitrahmung, darüber eine Spitzbogenoberlichte in gemauerter eckiger Dreipassform, getrennt durch einen profilierten Steinüberleger, buntes Bleiglasbildfenster.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit Kleeblattenden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Steinkreuz auf dem Spitzbogen des Türgewändes aufgesetzt.


Fenster
Fensterform

Okulus oder Ochsenauge
Über dem Eingang

Fensterfunktion

Bildfenster
Auferstandener Christus


Kreuzweg
Stationsanzahl

14 Stationen
Öldrucke hinter Glas


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Schmerzensmann


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Jesuskind
Unter Glassturz

Material für Figuren

Wachs


Fenster
Fensterform

Eselsrücken / Tudorbogen (Spitzbogen)

Fensterfunktion

Bildfenster
Je ein Fenster an den Seitenwänden

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
Glatter Putz, gelb gestrichen.

Errichtung
1885 - 1890

Votationsgrund
Dank

Dank für die Genesung einer Tochter.

Aisthofener Kapelle. Wegkapelle in der Dorfmitte. Als großer historischer Giebelbau mit Apsis 1885 bis 1890 nach dem Dorfbrand, dem fast alle Häuser des Ortes zum Opfer gefallen waren, vom Besitzer des Grubergutes errichtet. 

Seit 2018 darf die Kapelle wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden.

Die Perger Rundschau berichtete 1988, dass die Besitzerfamilie 1987 bis 1989 mit erheblichem Kostenaufwand und Erbringung von Eigenleistungen den Verputz im Sockelbereich, das Dach und die Bleieinfassung der gotischen Glasfenster erneuern sowie die Wandbemalung restaurieren ließ. Die Bänke wurden nach deren Renovierung wieder aufgestellt. Den Abschluss bildete die Färbelung der Außenwände nach dem Abriss eines Wirtschaftsgebäudes.

Seitens der Landesstraßenverwaltung wurde 1988 anlässlich der Begradigung der Landesstraße der Bereich um die Kapelle neu gestaltet. Es wurde rund um die Kapelle ein Traufenpflaster mittels Kleinschlag verlegt und beim Eingangsbereich der Kapelle ein gepflasterter Platz als Dorfplatz hergestellt.

Claudia Haunschmid befasste sich 1996 in einer Studienarbeit mit der Kapelle. Sie erstellte eine detaillierte Bauaufnahme mit zahlreichen Fotos: 

Das 1891 eingesetzte Eisengitter zwischen der um zwei Granitstufen erhöhten Apsis und dem annähernd quadratischen Gemeinderaum wurde von Alois Hamer, Schwertberg angefertigt, ebenso das Monogramm des Erbauers JOH.MST (Johann Marchsteiner). Der Fußboden besteht aus Granitplatten.

Das neugotische Gebäude verfügt im Mittelteil über ein Kreuzgewölbe, sowie seitlich je ein halbes Gewölbefeld. Alle Fenster der Kapelle sind als Bleifenster mit Additionsmuster ausgestaltet, zwei davon sind Rundfenster in der Apsis, zwei weitere mit einspringenden Nasen im Gemeinderaum und eines über dem Eingang als Tympanonfenster. Im Altarraum befindet sich eine Plastik des Gekreuzigten aus der Erbauungszeit und eine Darstellung des Jesuskindes als Wachsfigur in einem Glasschrein.

Weitere Objekte in der Kapelle sind links die Figur "Immaculata" und rechts das Standbild "Die sieben Schmerzen Mariens". 

Ein Ölbild zeigt den Dorfbrand vom 2. September1885. 

1893 wurde von Franzsikanern aus dem Kloster Baumgartenberg nach Zustimmung des Diözesanbischofs von Linz, Franz Maria Doppelbauer, ein mit einem Ablass verbundener Kreuzweg geweiht und angebracht. Die Kreuzwegbilder sind Öldrucke hinter Glas.

Die Außenmauern der Kapelle stehen auf einem etwa 70 cm hohen Sockel. 

Literaturquelle
2009
Heimatbuch der Stadt Perg,
Johann Pree (Kapitel Denkmale und Kleindenkmale), Seite 246 Nr. 2
alternative Quelle
Nachforschungen im Jahr 2005, Johann Pree, Heimat- und Museumsverein Perg
Perger Rundschau Ausgabe 1/1988
Studienarbeit an der TU Wien, Institut für Baukunst und Bauaufnahme vom März 1996, Claudia Haunschmid
Bezirk Perg, Kunst und Geschichte, S 163 (Eigenverlag, 2010), ISBN 978-3-85499-826-6, Eckhard Oberklammer
Datenbankerfassung
2021-12
Pfeiffer Franz
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich