Mairinger - Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Laubenkapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4873 Frankenburg am Hausruck (Vöcklabruck)
Adressbeschreibung:
beim Haus vulgo "Moar z'Seibrigen" in der Ortschaft Seibrigen
Adresse (Ortschaft):
Seibrigen 7 (Seibrigen)
Breiten-, Längengrad:
48.0606553, 13.5152606 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
292 cm

b) Gesamtbreite:
200 cm

c) Gesamttiefe:
304 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Herr Dein Wille geschehe.


Inschrift
Inschriftentyp

Christusmonogramm (IHS)
doppelfärbig im Bogen geschrieben


Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
19-93


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Zur Kapellen-Einweihung am 9. Oktober 1994. Herr Dein Wille geschehe, wenn ich es auch nicht verstehe. Der Tod traf mich in Afrika (Nigeria), zum Andenken steht diese Kapelle da. Der Vater kam (gesund) aus Rußland heim, sein Dank soll mit eingeschlossen sein. Der Muttergottes ist sie geweiht, sie ist die Helferin und Trösterin allerzeit! Drum Wanderer geh' nicht vorbei, bleib stehen, bete ein Vater unser und Ave Maria dabei. So kannst du mir und dir helfen in den Himmel hinein, dort gibt es dann ein Wiedersehen! MARIA sagt: "Betet, betet allezeit, ihr wißt nicht, wann's für euch ist so weit!" So beten wir in Gottes Namen, Maria hilf uns, j e t z t und in der Stunde unseres Todes, A m e n !

Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz
gefasst

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria Königin
Schnitzerei aus der Schnitzerei Kemperlinger, Mattsee


Kapellenausstattung

Sitzbank
In der Laube ist beidseits entlang der Seitenwand eine Sitzbank aufgestellt.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
rechts in der Nische

Künstler

Bucar, Franz, Kons. Reg.Rat (20.1.1925 - 6.4.2014)
Verzierung und Inschrift über dem Eingang

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
Rieselputz, Kapelle außen gelb, Laube innen weiß gestrichen

Errichtung
1993 - 1994

Votationsgrund
Unfall mit tödlichem Ausgang

Unfall des Sohnes mit dem Motorrad in Nigeria; weitere Votation: gesunde Heimkehr aus dem Zweiten Weltkrieg

Die Vorgeschichte:

Josef Mairinger jun. war Mechanikermeister und jahrelang bei der Niederlassung der Steyr-Werke in Nigeria beschäftigt. Er war ein begeisterter Motorradfahrer und war auch Teilnehmer an der Rallye Paris - Dakar. Dreimal fuhr er mit (einmal außer Konkurrenz, zwei Mal in der Wertung).

Das Unglück geschah am 18.3.1988 aber bei einem alltäglichen Motorradausflug nach Feierabend in Bauchi, Nigeria. Josef Mairinger jun. starb an diesem Tag bei einem Motorradunfall. Sein Leichnam wurde nach Österreich überführt und im Friedhof von Frankenburg beigesetzt.

Zwei Gründe für den Kapellenbau:

Erstens soll diese Kapelle als Erinnerung an Josef Mairinger jun. dienen. Die Tante des Verstorbenen, Frau Theresia Mairinger (1936-1997), war Religionslehrerin und Pfarrerköchin, zuerst in Frankenmarkt und dann in Mattsee. Ihr erschien im Traum der Verstorbene und bat sie, dass für ihn eine Kapelle errichtet werden sollte. Er sagte ihr sogar den Standort der Kapelle. Frau Mairinger teilte diesen Traum, den sie mehrmals hatte, ihrem Bruder Josef Mairinger in Frankenburg mit.

Zweitens wollte der Erbauer, Josef Mairinger, seinen Dank dafür bekunden, dass er vom Zweiten Weltkrieg und von der Gefangenschaft wieder nach Hause gekommen ist.

So wurde die Kapelle im Sommer 1993 errichtet und zwar genau an dem Platz, der im Traum aufgetragen worden war. Die ganze Familie half zusammen. Viele Arbeiten wurden vom Bruder des Verstorbenen, Franz Mairinger, ausgeführt.

Die Madonna im Altar der Kapelle stammt von der Schnitzerei Kemperlinger aus Mattsee. Die Verzierungen an den Außenwänden wurden von Konsulent Franz Bucar gemalt.

Am 9.10.1994 erfolgte durch Pfarrer Konsistorialrat Josef Sallaberger, Frankenburg,  und Pfarrer Hintersteininger aus Mattsee unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Einweihung der Kapelle.

Das vorne abgewalmte Satteldach ist mit Lärchenschindeln gedeckt, schließt mit einem gezackten Stirnbrett ab und ist zu einer Laube vorgezogen, die ein Kreuzgratgewölbe aufweist. Auf den niedrigen Mauern, die die Laube seitlich schließen, stehen die stützenden Steinsäulen, beidseits von zwei Wülsten begrenzt. Eine vorkragende Platte nimmt den offenen Rundbogen und die beiden seitlichen Segmentbögen der Laube auf. Die Rundbogennische zum Altar ist mit einem klassischen Rautengitter verschlossen.

Literaturquelle
2010
Kleindenkmäler in Frankenburg und Redleiten,
Erwin Hofbauer, Gottfried Eitzinger Jun., Wilhelm Frickh, Seite 80-82
Datenbankerfassung
2021-12
Hofbauer Erwin
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich