Die Freiplastik des hl. Franz Xaver steht im engen Zusammenhang mit seinem Gegenüber, seinem Weggefährten, dem hl. Ignatius von Loyola, dem Gründungsvater des Jesuitenordens. Franz Xaver wurde zum Missionar Indiens und des Fernen Ostens, als Gründer der Jesuitenmission durchwanderte er große Landstriche Asiens zu Fuß, oft auch barfuß. Der Jesuitenorden hatte von 1609 bis 1773 in Pulgarn das Kloster wieder aufgebaut, die am Hügel stehende Kirche zur Wallfahrtskirche St. Isidor ausgebaut. Für das leibliche Wohl hat man nach dem Jahre 1700 eine große Brauerei eingerichtet. Die Freiplastik Franz Xavers steht an der westseitigen Einfahrt ins Klosterareal auf dem rechten Brückenpfeiler.
Die Figur ist aus Sandstein gefertigt, als Attribute trägt er das priesterliche Chorhemd (Surplice) und in der linken Hand hält er das Kruzifix.
Franz Xaver wurde als Sohn des Vorsitzenden des königlichen Rates von Navarra (Spanien) 1506 auf Schloss Javier in Navarra geboren. Als er als Jugendlicher zum Studium nach Paris ging, war seine Lebensplanung eigentlich bereits abgeschlossen, denn eine reiche Pfründe als Domherr wartete auf ihn in seiner Heimat. Doch während des Studiums kommt es zur Begegnung mit Ignatius, die sein Leben verändern sollte.
Franz Xaver traf in Paris auf Ignatius von Loyola, der mit seinen „Geistlichen Übungen“ die Kraft des Glaubens neu belebte und Gefährten für seine Gemeinschaft um sich sammelte. Eher erst zögerlich doch dann tief entschlossen, trat Franz Xaver als einer der ersten dieser Gemeinschaft bei und wurde so zu einem der sieben Gründungsväter des Ordens.
Im Jahr 1541 - ein Jahr nach der Ordensgründung – reiste Franz Xaver im Auftrag des portugiesischen Königs und des Papstes in die Länder Ostindiens, um dort die Möglichkeit der Mission zu erkunden. Die Portugiesen hatten damals in Goa in Indien eine Handelsniederlassung gegründet und Franz Xaver errichtete dort seine Niederlassung, in der einheimische Männer zu Priestern und jungen Missionaren ausgebildet werden sollten. Bis heute ist diese Gegend Indiens stark vom Christentum geprägt, Franz Xaver hat hierfür den Boden bereitet. Man nennt ihn vielfach den Apostel Indiens.
Die Einheimischen kannten die Europäer bisher nur als Ausbeuter, die sich bloß bereichern. Hier kam einer, der sich der Menschen annahm. Ja er schützte sie vor Ausbeutung; der kümmerte sich um Arme, Kranke und Sterbende, der suchte nicht den Reichtum, der lebte selbst in Armut und Bescheidenheit, der kämpfte rastlos darum, „ihren Seelen zu helfen und sie zu retten“. Sie hörten ihm daher zu, nahmen seinen Glauben an Jesus Christus an und ließen sich taufen.
Nach Missionsfahrten an die Küste Indiens zog er weiter zu den Molukken (Gewürzinseln) und nach Indonesien. 1549 gelangte er nach Japan, hatte aber wegen der großen kulturellen Unterschiede dort wenig Erfolg. Letzten Endes setzte er sich über Hindernisse hinweg, um nach China zu gelangen. Aber dies sollte ihm nicht mehr vergönnt sein. Im Alter von 46 Jahren starb er im Jahre 1552 einsam und erschöpft auf der Insel Sanzian vor dem chinesischen Festland. Er hatte vergeblich auf eine Überfahrt gewartet. Seine Gebeine wurden nach Goa (Indien) überführt, ein Arm liegt als Reliquie in der Kirche al Gesú in Rom.