Thurnhofkapelle, Thurnbauernkapelle, Wiesenkapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Kapellenbildstock
Zustand:
Witterungsschäden
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4320 Perg (Perg)
Adressbeschreibung:
Etwa 400 Meter südlich des Thurnbauergutes in Thurnhof an einer Gabelung von Feldwegen
Adresse (Ortschaft):
Thurnhof (Thurnhof)
Breiten-, Längengrad:
48.242992, 14.656095 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
307 cm

b) Gesamtbreite:
228 cm

c) Gesamttiefe:
87 cm

p) Nischenhöhe:
83 cm

q) Nischenbreite:
70 cm

r) Nischentiefe:
80 cm
AKfKDF_Bemassung_Kapellenbildstock_Vereinheitlicht.png
Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
1748

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Eingeritzt in das Metallband des Verschlusses des Opferstockes. Mögliches Errichtungsjahr der Kapelle

Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall
Abgekommen. In früheren Jahren befand sich ein auf Blech gemaltes Ölgemälde dort. Es wurde durch einen Druck mit dem gleichen Motiv ersetzt.

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Ecce Homo
Abgekommen. Das ursprüngliche Bild auf der Südseite des Bildstockes zeigte Jesus mit Dornenkrone und Zepter (Schilfrohr). Darunter stand "Gelobt sei Jesus Christus" und am Rand des Bildes zierte eine breite stilisierte Dornenkrone.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Herz Jesu
Schwarzweiß - Druck hinter Glas. Die Nische ist vergittert.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
An der Südfassade, in der Nische oberhalb der Hauptnische.

Kreuzdarstellung

Bildkreuz
Relief einer Christusbüste


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
An der Nordfassade, in der Nische oberhalb der Hauptnische.

Kreuzdarstellung

Bildkreuz
Kreuzrelief im Zentrum des Kreuzes


Profanes Bild
Material für Bilder

Gips
3 Halbreliefs- eines in der linken Nischen neben der Kreuznische, in der rechten fehlt das Reliefbild, sowie in der Hauptnische seitlich des Kreuzes. Sie stellen Kinderköpfe dar.


Kapellenausstattung

Opferstock
Vor der Nische befindet sich am Boden ein hoher Opferstock, mit Metallverschluss und Jahreszahl.


Profanes Bild
Material für Bilder

Gips
Auf der Rückseite des Bildstockes ebenfalls in der Hauptnische neben dem Kreuz 2 Kinderkopfhalbreliefe, beide beschädigt. In den seitlichen Nische je ein Halbrelief mit einem Kinderkopf.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Mischmaterial
Lehm und Steine

Mauerwerk-Technik

verputzt
weiß gefärbelt. Ziegelgedecktes Satteldach

Errichtung
1748

Votationsgrund
unbekannt

Thurnhofkapelle, auch Thurnbauernkapelle oder Wiesenkapelle genannt, ist ein Kapellenbildstock. Die Kapelle steht seit 1748 an der Stelle, wo der Fußweg nach Auhof verlief, heute an einem Feldweg südöstlich von Thurnhof. Der, vor der Südseite der Kapelle befindliche Opferstock stammt aus der Zeit der Errichtung oder Renovierung der Kapelle, die Jahreszahl, ist in einer der Metallschließen zu sehen. In den Haupt-Nischen sind zwei verglaste Bilder angebracht, wobei ein Bild bereits zerstört ist, weil das Glas zerbrochen ist.

Die Kapelle wurde aus Lehm und Steinen errichtet und befindet sich heute im Besitz des Thurnbauern, der die Kapelle in den 1980er-Jahren restaurieren ließ. Dabei wurde alles neu verputzt und möglicherweise vorhandene Fresken überdeckt.

Bis zum Ende der 1970er-Jahre wurde jeweils am 2. Juli (Mariä Heimsuchung) eine Andacht gehalten. Es könnte sich um den ältesten Kapellenbildstock in der Pfarre Pergkirchen handeln.  

Einer Legende zufolge kamen im 14. Jahrhundert an dieser Stelle Reiter aus Perg, Mitterkirchen und Auhof zusammen, um das schönste Ross und den größten Besitz zu erkämpfen.

Der Bildstock könnte an eine Stiftung erinnern. Der Opferstock deutet darauf hin, dass es sich nicht um den Besitz einer Familie oder eines Bauernhauses handelt, da die Errichtung von Opferstöcken bei Privatkapellen kirchlicherseits verboten ist. Belegt ist eine Stiftung in den Unterlagen der Pfarre Pergkirchen aus dem 15./16. Jahrhundert. Damals erwarb der Thurnbauer (Familie Prantner) für seinen Kaplan das Recht, in dem von den Prantners errichteten Anbau in der Pfarrkirche Pergkirchen Messe lesen zu dürfen. Die Prantners stifteten dem Pfarrer von Pergkirchen dafür die Thurnwiese (0,68 ha). Die Thurnwiese hieß von da an Opferwiese oder Stiftwiese. Darauf befindet sich auch die Wiesenkapelle.

Südfassade:

Die Hauptnische auf der Südseite der Kapelle ist mit einem Maschendrahtgitter verschlossen, das an der oberen Seite eine herzförmige Ausnehmung hat. Oberhalb der Hauptnische befindet sich eine kleinere Nische mit einem lateinischen Kreuz mit einer metallenen Reliefbüste des gekreuzigten Christus. Rechts- und links neben dem Kreuz hängen zwei medaillonförmige Reliefs von Kinderköpfen. Derartige etwas größere Kinderköpfe hängen auch in den beiden Nischen links und rechts der Kreuznische.

Nordfassade

Die Nordfassade ist ähnlich aufgebaut wie die Südfassade. Die Hauptnische ist unverschlossen und enthält ein zerbrochenes Bild und eine Laterne sowie Büsten von Kindern. Auf dem Kreuz hängt eine Dornenkrone aus Metall. Rechts- und links des Kreuzes und in den beiden Nischen rechts und links der Kreuznische hängen Reliefs von Kinderköpfen.

Literaturquelle
2009
Heimatbuch der Stadt Perg,
Johann Pree (Kapitel Denkmale und Kleindenkmale), Seite S 256 Nr. 55
alternative Quelle
Perg, Kleindenkmäler, Projekt der 4 c Klasse der Hauptschule 2, Perg, Schulzentrum im Jahre 1989, Friedrich Lindenberger
Gemeindezeitung Perg 2/1995, Die Thurnbauernkapelle, Friedrich Weichselbaumer
Sammlung Hildegard Spreitzhofer, Heimat- und Museumsverein Perg
Nachforschungen 2005, Johann Pree
Datenbankerfassung
2024-02
Pfeiffer Franz
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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