Gruftkapelle Schloss Auhof bei Perg

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Witterungsschäden
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4320 Perg (Perg)
Adresse (Ortschaft):
Auhof 1 (Auhof)
Breiten-, Längengrad:
48.236818, 14.66567 (Navigation starten)
Wappen
Wappentyp

Adel
Familien Pfisterer und Mayrau, mehrmals in der Kapelle als Relief, im Tympanon über dem Portal, unterhalb des historischen Glasfensters an der Ostwand u.a.m.


Symbol

Alpha und Omega
Glasfenster mit reichhaltigem kleeblattförmigem Ornament, in der Mitte die griechischen Buchstaben Alpha und Omega als Zeichen für Anfang und Ende.


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
"Mein Gott, warum hast Du mich verlassen" "Vater in Deine Hände empfehle ich meinen Geist"

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Vierpass Medaillons an der Ostseite mit Spruchbändern:


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
An der Westwand: Bauinschrift der Bauherrin, ausführende Künstler und Bauzeit


Inschrift
Inschriftentyp

Initialen
A O D I

Jahreszahl
1885

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Das Schmiedeeisengitter enthält die Jahreszahl "A 18 O D 85 I". Die Initialen sind nicht eruiert.

Kapellenfunktion
Gruftkapelle
Über mehrere Jahrzehnte Bestattungsort der Besitzerfamilien. Insgesamt befinden sich dort 19 Särge und Grabtafeln für die bestatteten Personen. Weitere Bestattungen sind aus Platzmangel nicht mehr möglich.
Portal
Türsturz

Gerader Sturz
Darüber ein neugotisches Tympanon-Relief aus Sandstein mit den von zwei Löwen gehaltenen bekrönten bzw. behelmten Wappen Mayrau und Pfisterer, darunter eine Banderole mit Devise "SPES MEA IN ALIIS".

Türblatt

Eisentür - Eisengitter
Zweiflügelig


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kruzifix
Das Kreuz bekrönt die Westfassade der Kapelle.


Fenster
Fensterform

Okulus oder Ochsenauge
Rundes Fenster aus der Errichtungszeit oberhalb des Portals an der Westseite der Kapelle.

Fensterfunktion

Bildfenster


Fenster
Fensterform

Kielbogen (Spitzbogen)

Fensterfunktion

Bildfenster
Das Bildfenster aus der Errichtungszeit zeigt im oberen Teil Jesus am Kreuz mit Assistenzfiguren. Die Fenster im Stil der Tiroler Glasmalerei sind nicht signiert. Darunter befindet sich zwischen den Wappen Mayrau und Pfisterer ein Bibelspruch die Dediktionsinschrift "Meinem theuern unvergeßlichen Vater gewid. Friederike. 1885"


Fenster
Fensterform

Okulus oder Ochsenauge
4 Rundfenster an der Nord- und Südseite

Fensterfunktion

Bildfenster
Christliche Symbole (Kelch, Dreieck, Sanduhr, Alpha/Mega).

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt und glasiert (Keramik)
Klinkerziegel

Mauerwerk-Technik

unverputzt
Eingangsbereich verputzt: Gemauerte spitzbogige Überdachung des Einganges, auf Säulen mit korinthischem Kapitell abgestützt. Der Spitzbogen ist mit Krabben besetzt, an der Spitze sitzt eine Kreuzblume und am Ansatz steht beidseitig eine Fiale.

Errichtung
1884 - 1886

Votationsgrund
Gedenken

Gruftkapelle der Familien Pfisterer und Mayrau.

Die Gruftkapelle befindet sich im nordöstlichen Bereich der Schloss-Liegenschaft im Hang, einige Meter oberhalb des Schlossparks. Sie wurde im Auftrag von Friederike von Pfisterer von Otto Schirmer in den Jahren 1884 bis 1886 erbaut. Es handelt sich um einen einschiffigen, zweijochigen, neugotischen Ziegelbau mit geradem Chorschluss. Der Eingangsvorbau ist von Säulen gerahmt und hat ein Tympanon-Portal mit dem reliefartigen Allianzwappen der Familien Pfisterer-Mayrau.

Die Kapelle befindet sich in landschaftlich prominenter Lage oberhalb des Schlosses am Abfall der böhmischen Masse zur Donauniederung. Vom Schloss zur Kapelle führt eine stark verwachsene Weganlage. Die Freitreppe zur Kapelle besteht aus Granit und ist mit gotisierenden Balustern und schmiedeeisernen, ebenfalls in reichen gotischen Dekorformen gehaltenen Leuchten versehen.

Es handelt sich um einen Sichtziegelbau mit Hausteinteilen (Portal, Fenstergewände, Konsolen) und umlaufender Sockelung. An den Längsseiten befinden sich je zwei Rundfenster mit dreipassigem Maßwerk. Das große maßwerklose Spitzbogenfenster enthält ein bemaltes Glasfenster. 

Der schlichte rechteckige Innenraum wird von einem Kreuzrippengewölbe überdacht.

Literaturquelle
2009
Heimatbuch der Stadt Perg,
Johann Pree (Kapitel Denkmale und Kleindenkmale), Seite 189ff
alternative Quelle
Bezirk Perg, Kunst und Geschichte, 2010, S 165f, Eckhard Oberklammer
Zur Baugeschichte des Schlosses Auhof bei Perg im 19. Jahrhundert, in: Jahrbuch des OÖ. Musealvereins Bd. 147/I, 2002, Bernhard Prokisch
Datenbankerfassung
2024-02
Pfeiffer Franz
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich