Schwarzmooshütte

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Holzfällerhütte
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4923 Lohnsburg am Kobernaußerwald (Ried im Innkreis)
Adresse (Ortschaft):
Stelzen 17 (Stelzen)
Breiten-, Längengrad:
48.076903358269, 13.341500759125 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
680 (ca.) cm

b) Gesamtbreite:
720 cm

c) Gesamttiefe:
1080 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Schwarzmooshütte Hausnummer: Lohnsburg Stelzen 17

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Über den Fenstern an der Rückseite der Hütte, auf einer Holztafel

Holz
Holz-Art

Fichte
auch Tanne

Holz-Technik

gezimmert/getischlert

Errichtung
1882 - 1883

Errichtungsgrund
Anlass mit zurückliegendem/historischem Bezug

Behausung der Pächter der Trift, aber auch Forstarbeiter und Holzknechte hatten ihre Unterkunft dort.

Die Schwarzmooshütte wurde gleichzeitig mit der Triftanlage 1882 am Schwarzmoosbach von der Kaiserlich- Königlichen Forstverwaltung errichtet. Zugleich entstand dort ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb, der die Versorgung der Pächterfamilie und notfalls der Waldarbeiter diente. Bewirtschaftet und verwaltet wurden Trift,  Landwirtschaft und Hütte von einem Forstarbeiter mit seiner Familie, der den Titel Klausenwärter oder Klausenzieher hatte. Der erste hieß Josef Hellermann *1850 mit seiner Ehefrau Theresia *Reiter. Er war der Sohn des Klausenwärters Bartholomäus Hellermann *1783 von der Riedlbachklause (Winterleiten). Nach Josef  Hellermanns Pensionierung 1888, folgte Schwager Johann Zierle mit Ehefrau Karoline *Reiter. Als 1897 die Trift am Schwarzmoosbach eingestellt wurde wechselte Zierle zur Weißenbachklause im Gemeindegebiet St. Johann a. W. Sein Schwager Josef Steinmair mit Gattin Aloisia *Hellermann übernahm für ihn die Pacht im Schwarzmoos. Allerdings nicht mehr als Klausenwärter, denn inzwischen wurde die Waldbahn errichtet, die nun das geschlägerte Holz aus dem südlichen Kobernaußerwald abtransportierte. Die letzte Pächterfamilie war Peter Erlinger*1908 & Katharina *Hellermann. Das Ende der Waldbahn kam 1954 wieder durch eine Hochwasserkatastrophe. Die Landwirtschaft wurde um 1960 abgerissen, während die Holzknechtunterkunft heute von der Österreichischen Bundesforste AG an Jagdpächter vermietet wird.

Die Holzknechtbehausung besteht aus zwei Räumen. Im vorderen Raum stand ursprünglich mittig ein etwa 3 m langer grober >Holztisch mit umlaufenden Bänken ohne Lehne für die Holzknechte. ein gußeiserner Ofen diente zum Zubereiten von Schmarrn und Kaffee (hauptsächliche Kost) und ein darüberhängendes Stangengestell der Trocknung von Kleidung. Den gesamten rückwärtige Teil dieses Raumes füllte die"Grat", ein mit Reigras aufgeschüttetes Nachtlager ohne Leintuch etc. für ca. 15 Mann. Im rückwärtigen Raum waren Arbeitspferde und Ochsen untergebracht, sowie ihr Futter. Auch Werkzeuge fanden dort Platz. Von Montag bis Samstag nahmen die Holzknechte in dieser Hütte ihre karge Nahrung zu sich und schliefen in der Arbeitskleidung.

alternative Quelle
Bundwerk Nr. 40  (des Innviertler Kulturkreises) Ausgabe April 2025, Johann Hermandinger
Datenbankerfassung
2024-10
Hermandinger Johann
Letzte Überarbeitung
2025-08
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich